Der Begriff «Blockchain» ist in aller Munde – alle wollen mitreden, ob sie nun eine Ahnung haben oder nicht. Die folgenden 3 Basics musst du wissen, damit du beim nächsten Zoom-Small-Talk nicht völlig auf dem Schlauch stehst, wenn’s um Blockchain geht.
Seit dem Anfang meines Blockchain-CAS bei der HSLU werde ich mit den unterschiedlichsten Fragen zu dieser Technologie konfrontiert. Und stelle fest, dass die wenigsten Personen aus meinem Umfeld eine Ahnung haben, worum es bei Blockchain geht.
Dieser Beitrag beantwortet die häufigsten 3 Fragen kurz und knapp, um wenigstens ein Basiswissen zu vermitteln.
Blockchain ist nicht gleich Bitcoin
«Du beschäftigst dich mit Blockchain? Ah, gell – das ist doch dieses Bitcoin!» hör ich des Öfteren und erkenne, dass die Kryptowährung nicht selten mit der Distributed Ledger Technologie (DLT) gleichgesetzt wird.
Um die Frage zu beantworten: Bitcoin (= Währung) basiert auf einer Blockchain (= Methode); jüngst haben sowohl die Technologie als auch die Währung ein Hoch erlebt, nicht zuletzt auch wegen Elon Musk, der prüft, das Tesla-Firmenvermögen in Bitcoin umzuwandeln.
Dennoch ist die digitale Währung Bitcoin nicht mit der Blockchain Technologie gleichzusetzen. Zwar braucht Bitcoin eine Blockchain, damit die Währung überhaupt funktioniert – Blockchain ist jedoch eine Technologie, nicht aber ein Tauschmittel.
Blockchain kurz und bündig
Die zweite Frage, die üblicherweise gestellt wird: «Also – was ist denn Blockchain?». Hier muss etwas sehr ausgeholt werden, denn was Blockchain ist und wie sie funktioniert, ist doch recht komplex.
„Blockchain wird für Transaktionen dasselbe tun, wie es das Internet für Informationen tat.“
Ginni Rometty, CEO IBM
Einfach dargestellt: Blockchain wird zur digitalen dezentralen Datenspeicherung und -verwaltung genutzt.
Etwas detaillierter: Blockchain ist eine Kette (Chain) von Datensätzen (Blocks), die miteinander durch kryptografische Verfahren verbunden sind. Jeder Block enthält eine definierte Anzahl Transaktionen, die einmalige Identifikation – der sogenannte Hash – des vorhergehenden Blocks sowie einem Zeitstempel und sämtlichen Daten zu den jeweiligen Transaktionen.
Damit verbindet Blockchain drei bestehende Technologien, nämlich die Dezentralisation (ein Distributed System, das Peer to Peer operiert), die digitale Buchführung (Digital Ledger) sowie die Kryptographie zur Verschlüsselung einzelner Transaktionen.
Blockchain ist also nichts anderes als eine Datenbank, die dezentral, unveränderbar und programmierbar ist.
Und was nützt dir das?
Obwohl die auf Mathematik basierende Technologie schon über ein Jahrzehnt alt ist, stecken ihre Anwendungsbereiche noch in den Kinderschuhen. Dennoch gibt es etliche Beispiele, wie der Einsatz von DLT unser Leben in Zukunft beeinflussen wird:
- E-Identität: Estland macht vor, wie einfach und nutzerfreundlich eine digitale Identität für alle Interessensgruppen sein kann.
- Banking: Bitcoin als Vorreiter zeigt klar, dass klassische Finanzinstitute als Vermittler zwischen zwei Parteien je länger je überflüssiger sind; mit Revolut, Ripple etc. preschen zudem neue Akteure in die Finanzbranche vor.
- Vertragsmanagement: Smart Contracts führen vertraglich definierte Leistungen künftig automatisch aus – ganz ohne manuelles menschliches Zutun.
- Rückverfolgbarkeit: Ob die Mango aus dem Supermarkt oder dein neuer BMW – mit Blockchain kann die Wertschöpfungskette inklusive aller Details bis zum Bauern in Myanmar oder dem Platinen-Produzenten in Shenzhen zurückverfolgt werden.
Das letzte Wort zum Potenzial von DLT überlasse ich der Blockchain-Forscherin und Unternehmerin Bettina Warburg: