Ich, Du, Wir – Business Alignment Back to the Basics

Gesundheitsunternehmen und ihren IT Abteilungen haben auch heute Schwierigkeiten den gemeinsamen Nenner zu finden, obwohl das warum gerade 2020 deutlicher als je zuvor wurde. Die daraus resultierenden Reibungen Verzögerungen, bieten Konfliktpotential und schaden dem Unternehmen. Dabei ist das die Grundherausforderung hunderte Jahre alt.

 

Auf der Suche nach einem Bild und einem Aufhänger für die Einleitung einer Präsentation zum Thema IT Business Alignment und Zusammenarbeit bin ich an einem Buch hängen geblieben. Bei der Recherche bin ich auf Zusammenfassungen hängengeblieben, Inhalte «… nicht mehr in kleine Einzelteile aufgegliedert wird (vom Leichten zum Schweren), sondern aufgrund der einleitenden Kernidee sofort als Ganzes fassbar ist» mit verheissenden prägnanten Schritten zur gemeinsamen Zielvereinbarung:

  1. Ich mache das so!
  2. Wie machst du es?
  3. Das machen wir ab.

Als ich das Buch «Ich, du, Wir» dieser Unternehmenskulturgurus und Agile Culture Masterminds Peter Gallin und Urs Ruf finden wollte, kam die Überraschung: „1.-3.[…]“ und „4.-5. Schuljahr Sprache und Mathematik“ und „Dialogisches Lernen in Sprache und Mathematik. Band 1: Austauschunter Ungleichen„. Die Ansätze sind tatsächlich aus einem Lehrbuch aus den 90er Jahren, für Schüler, ab 7 Jahren, ohne Masterabschluss. Grund genug darüber nachzudenken, ob das was wir in der IT brauchen, wirklich alles auf revolutionärer IT basiert. Erwachsene aufgepasst, jetzt können euch eure Kinder noch was Lehren.

 

Ich – Du – Wir

Institut für Dialogisches Lernen und Unterrichtsentwicklung (www.lerndialoge.ch)

Die Grundzüge moderner Unternehmen und vor allem des agilen Mindsets beruhen unter anderem auf dem Grundsatz, sich regelmässig auszutauschen, gemeinsame Herausforderungen zu besprechen. Agiles Framework oder nicht, diese Prozesse sind nicht neu. Man könnte sie als Neuinterpretation unserer gesellschaftlich, demokratischen Kultur, unserer Erziehung. Eine gemeinsame Lösung zu entwickeln anstatt unabhängig die Kräfte spielen zu lassen. Gerade in der Digitalisierung sie die Herausforderungen so gewaltig, dass ein Einzelgang fast immer zum Scheitern verurteilt ist. Die Grundlage diese Zusammenarbeit herzustellen ist die Gemeinsamkeiten aufzudecken und diesen zu stärken die Strategien, nicht nur auf Unternehmenslevel, miteinander abzugleichen und zu einer gemeinsamen wachsen zu lassen.

Die Business Intelligence Unit des Economists hat in einem Bericht bei dem rund 300 Verantwortungsträger verschiedener Branchen befragt worden zusammengefasst, dass 89% der Unternehmen die Übergreifende Zusammenarbeit haben sehr oder extrem zuversichtlich sind die Digitalisierung zu meistern, im Gegensatz zu 55% bei den Unternehmen mit getrennten Prozessen.

Die dabei benötigten Fähigkeiten und die an denen uns fehlt wenn wir es verpassen, haben nichts mit unserer Fachexpertise zu tun sondern mit Grundbedürfnissen, auch den eigenen nach Anerkennung und Zusammenhalt mit und unter den Kollegen, mehr als der Triumph über andere.

IT – Vom Gatekeeper zum Enabler

Als die IT noch ein komisches Fach mit Röhrenmonitoren und piepsenden Modems war haben Prozesse geholfen die ersten Standards zu etablieren. Der Kreis der Nutzer war begrenzt und die Vernetzung, im Bezug auf heute Gering. Die Mehrheit kennt diese Art von IT Abteilungen die sich wie einem Mutter die ihre Kinder vor den Gefahren der Welt beschützen will verhält und weiss was das Beste für das Kind ist. Heutzutage sind die Kinder längst gross und haben ihre eigenen Ziele. Digitalisierung ist ist kein IT Thema sondern zu einem gesellschaftlichen Megatrend gewachsen.

Dilbert Comic (https://dilbert.com/strip/2014-02-25)

 

Die Verhältnisse haben sich umgekehrt, die Spezialisten sitzen ausserhalb der IT und möchten Angebote erhalten um ihre Probleme zu lösen. Und die Probleme haben sie jetzt und möchten sie zeitnah gelöst haben. Der Bericht der Economist Intelligence Unit misst, dass 96% der Unternehmen Schattenbeschaffungen haben und drei Hauptgründe die die meisten in einem internen IT Department bekannt sein dürften: zu langsam, nicht flexibel genug und zu restriktiv beim Budget. Infolgedessen überlegen immerhin 17% der Unternehmen die IT Abteilungen komplett auszulagern, wovon wir im Gesundheitsbereich glücklicherweise noch weit entfernt sind. Es zeigt jedoch, dass die eigene Abteilung heute durchaus im direkten Wettbewerb

Aus reinem Eigennutz bezüglich der IT Ziele schliesst sich hier zudem der Kreis, da man eigene Governance und Security Ziele sicher verpasst, wenn man selbst nicht eingebunden worden ist.

Weiterführende Links zum Thema

Bericht From gatekeeper to enabler: The role of IT when digital transformation is the norm

Auswertung einer internationalen Umfrage zu Collaboration Values durch Slack

Beitrag teilen

Sebastian Zimmermann

Sebastian Zimmermann ist Product Owner bei der Insel Gruppe und bloggt aus dem Unterricht des CAS IT Management und agile Transformation.

Alle Beiträge ansehen von Sebastian Zimmermann →

Schreibe einen Kommentar