Erträge erzielen mittels Decentralized Finance (DeFi): Was ist eigentlich Yield Farming?

Anstatt Kryptowährungen im Wallet zu halten und «nur» auf einen Kursgewinn zu spekulieren, kann mittels Yield Farming ein zusätzlicher Ertrag erzielt werden. Dabei werden mittels Smart Contract Tokens an einen sogenannten Liquidity Pool verliehen. Als Entschädigung für die bereitgestellte Liquidität erhält der Verleiher einen regelmässigen Zins.

Mit dem DeFi Hype im Jahr 2020 auf der Ethereum Blockchain ist das Thema Yield Farming (oft auch als Liquidity Mining bezeichnet) sehr populär geworden. Während es in der westlichen Welt derzeit auf einem Bankkonto kaum oder teilweise gar negative Zinsen gibt, sind die Erträge in der Kryptowelt derzeit wesentlich höher. Auf einem USD-Stablecoin können derzeit jährliche Zinserträge von bis zu 20% erzielt werden. Aufgrund dieser Renditen erstaunt es wenig, dass es um das Thema einen Boom gegeben hat.

Wie funktioniert das?

Der Liquidity Provider («Verleiher», LP) stellt sein Token dem Liquidity Pool zur Verfügung und erhält dafür regelmässig einen Zins, solange er sein Token dem Pool zur Verfügung stellt.

Der Zins wird zu einem grossen Teil durch den «Schuldner» bezahlt, der sich das Token aus dem Liquidity Pool ausleiht. Dieser hinterlegt dem Smart Contract einen Token als Sicherheit (Collateral) und muss für das Ausleihen einen hohen Zins bezahlen. Sollte sich der Schuldner verspekulieren wird automatisch sein Collateral liquidiert, damit dem Verleiher keinen Verlust entsteht.

Auf der Plattform fallen für jede Transaktion Gebühren an. Ein Teil dieser Gebühren fliesst normalerweise ebenfalls in Form von Zins an den LP zurück.

Welche Risiken müssen beachtet werden?

Obwohl Yield Farming theoretisch sehr sicher ist, ergeben sich in der Praxis Risiken, die beachtet werden müssen. Die meisten Risiken kommen daher, da es sich bei jedem Smart Contract um ein Stück Software handelt, welches bekanntermassen fehlerhaft sein kann. Da es sich hierbei noch um ein relativ junges Thema handelt, fehlen zudem noch entsprechende Langzeiterfahrungen.

Das folgende Bild bietet nochmals einen guten Überblick, über die oben im Video ausgeführten Risiken.

Bildquelle: https://finematics.com/yield-farming-explained/

Welche Plattformen gibt es?

Die grössten Plattformen für Yield Farming sind derzeit Maker, Compound, Aave, Idle Finance und C.R.E.A.M. Finance. Aktuell sind alleine auf diesen Plattformen Tokens im Wert von mehr als 6 Milliarden USD in den Lending Pools (https://defipulse.com, Stand 26.12.2020). Die genannten Plattformen laufen derzeit alle auf der Ethereum Blockchain. Es kann davon ausgegangen werden, dass zukünftig auch andere Blockchains für Yield Farming (und generell DeFi-Anwendungen) verwendet werden.

Weiterführende Links

https://academy.binance.com/de/articles/what-is-yield-farming-in-decentralized-finance-defi

https://blockchainwelt.de/yield-farming

https://finematics.com/yield-farming-explained/

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Tim Burkhard

Tim Burkhard ist Leiter Systemengineering bei der CONCORDIA Versicherungen AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS Blockchain.

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