Kaum ein Begriff wird in der IT-Branche in letzter Zeit so häufig genutzt wie Cloud Computing. Auch für Goethe war der Begriff der „Wolke“ kein Fremdwort.
Der Begriff der Cloud lässt heute kein einheitliches Bild zu. Weder aus technischer noch aus philosophischer Perspektive. Damit verbunden ist ein bewusster Umgang mit dieser Thematik gefragter denn je, um Risiken und Chancen vorab abwägen zu können.
Aus der Sicht Goethes hatten Wolken seinerzeit eine unbestrittene Macht.
”Steht Wolke hoch, zum herrlichsten geballt, verkundet, festgebildet, Machtgewalt. Und, was ihr furchtet und auch wohl erlebt, wie’s oben drohet, so es unten bebt,“ [Goethe 1840, S. 409]
Im heutigen Zeitalter sind es im Gegensatz zu damals Datenwolken, welche mit einer Machtgewalt in die Welt der IT dringen. Wenn es Programmierer gibt, die das Internet malen müssten, würden sie Wolken malen. Diese Analogie soll vor Augen führen, dass Dienste von einem meist externen Anbieter über das Internet bzw. IP-Netze erbracht werden. In der Vergangenheit wurden Softwareprogramme zur Textverarbeitung-, Bildbearbeitung, und für die Kalkulation von Tabellen genutzt. Heute dagegen besteht die Möglichkeit an Onlineportale auszuweichen.
Gibt es Grundsätze, die von Cloud-Anbietern eingehalten werden sollten?
Cloud – Anbieter nehmen in einigen Fällen die Rolle eines Providers ein, denen Kunden ihre sensitiven Daten und Anwendungen anvertrauen. Zum Thema Datensicherheit sind die Fronten zwischen Vertretern und Gegnern der Cloud – Anbieter gespalten.
”Derzeit läuft eine systematische Kampagne, die Nutzer dazu bringen soll, ihre Daten Unternehmen anzuvertrauen, denen sie nicht vertrauen sollten. Das Schlagwort lautet Cloud Computing – ein Begriff, der für so Vieles gebraucht wird, dass seine einzige wahre Bedeutung lautet: Mach es, ohne darüber nachzudenken, was du da tust,“ (Stallmann 2011)
Die Schwierigkeit und grösste Herausforderungen für Cloud-Provider ist es, die richtigen Ethik-Standards für sich zu finden. Denn nur wenn das Bewusstsein vorhanden ist, dass ein potenzielles operatives Risiko für ihre Kunden herrscht, werden sie der Rolle des Disruptors gerecht.
- Der wichtigste Grundsatz: Der Schutz der Privatsphäre der User ist zu respektieren und im selben Niveau zu schützen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es persönliche E-Mails oder ob es Dokumente sind, die wichtig sind. Der User sollte darauf zählen können, dass Anbieter theoretisch zwar Zugriff auf die Daten haben könnten, um die Systeme zu warten, doch niemals die Option für den Missbrauch nutzen würde.
- Der zweite Grundsatz: Im weiteren Verlauf ist es wichtig, dass Anbieter die Daten der Kunden vor dem Missbrauch ihrer Daten durch Dritte schützen müssen. Es reicht hier nicht die Zusicherung der Einhaltung der Sicherheit, sondern eine transparente Kommunikation über die Sicherheitsrichtlinien, sowie gegebenenfalls das Transparent machen der Systemarchitektur ist von Vorteil.
- Der dritte Grundsatz: Das Prinzip der Gleichberechtigung darf nicht ausser Acht gelassen werden. Cloud – Anbieter bieten eine Dienstleistung an, somit tragen sie die Verantwortung ihren Kunden dabei zu helfen, erfolgreicher zu werden. Angefangen von der Verwaltung der Kundendaten bis hin zu geschäftskritischen Anwendungen. Darum sollten sie ihre Kunden so behandeln, wie sie selbst gerne behandelt werden möchten.
Der Blog-Beitrag soll keinen Leitfaden darstellen für das ideale Reflektieren der Cloud. Wichtig ist es aber zu wissen, dass nicht nur die Technik, sondern die Philosophie hinter Cloud Computing unsere Welt verändert.
Sehr inspirierend.