Künstliche Intelligenz (KI) ist bereits in aller Munde. Es gilt als die Schlüsseltechnologie der nächste grosse Revolution der Industrie (Industrie 4.0) – viele Vergleiche mit der Erfindung der Dampfmaschine stehen im Raum. Durch den Einsatz dieser neuen Technologie erhofft man sich den nächsten grossen Sprung für unsere Gesellschaft. Doch wie sehen die Auswirkungen aus? Was sind die Folgen, wenn grosse Technologie Konzerne, wie Google, IBM oder Microsoft, ohne Einschränkungen KI immer weiterentwickeln? Müssen wir bald mit einem Roboter um einen Arbeitsplatz kämpfen?
Was ist KI?
[1]Künstliche Intelligenz (KI) ist der Überbegriff. Es geht dabei darum das menschliche Denken und Handeln nachzuahmen (Simulation). Grundsätzlich sind die Forschungen dazu nicht neu. Wie die nachfolgende Abbildung zeigt:
Maschine Learning (ML) ist entsprechend ein Teilgebiet der KI. Bei Maschine Learning geht es darum Muster zu erkennen. Der Algorithmus wird dabei mit ganz vielen Daten gefüttert und lernt anhand dessen bestimmte Muster. Die Daten müssen vorher jedoch von einem Menschen aufbereitet werden. Beispiel: [3]IBMs Watson wird in der Medizin-Branche verwendet, um röntgen Aufnahmen zu Scannen und anhand dessen Tumore zu erkennen.
Deep Learning (DL) ist die grundliegende Technologie, um ML oder auch KI zu erreichen. Bei DL müssen die Daten nicht mehr vorher aufbereitet werden. Der Algorithmus lernt selbstständig, es muss nur ein Ziel definiert werden. Durch einen Try-and-Error Ansatz kommt der Algorithmus selbständig zum richtigen Ergebnis.
Blick in den Osten
Die westliche Welt ist hier nicht mehr der Vorreiter. China ist im Masseneinsatz von KI-Systemen bereits viel weiter als wir. Der Staat nützt die neuen Technologien, um seine Bürger unter Kontrolle zu haben. Firmen wie Skynet – und jeder Terminator-Fan kennt den Namen nur zu gut – überwachen bereits heute Millionen von Bürger und analysieren deren verhalten. Auch ein Punktesystem [4] für die Bürger gibt es. Gute Bürger – mit einem positiven Rating – erhalten z.B. schnelleren Zugang zu Konsumkredite oder dürfen das Land eher verlassen. Die anderen müssen mit Reisebeschränkungen leben oder auch die Chance auf einen Job sind geringer.
Den Einsatz von KI bei uns
Heute wird KI bei uns meist zusammen mit dem Menschen eingesetzt (Koexistent). An dieser Art und Weise des Einsatzes ist nichts auszusetzen. Solange wir gewisse Regeln beachten, sehe ich für die Technologie grosses Potential. Anders als noch bei der Einführung der Fliessbandarbeit werden sich mittels KI aber auch höher ausgebildete Berufe verändern. Der Einsatz von KI hat definit seine Vorteile. Wir Menschen können mit grossen Datenmengen kaum umgehen, geschweige darin entsprechende Muster zu erkennen. Doch die Forschung geht schneller und schneller voran. Das Ersetzten der Menschen für gewissen Aufgaben wird kommen – z.B. Taxi Fahrer durch autonome Autos. Wir sollten diese Entwicklung bewusst steuern, damit wir als Gesellschaft uns darauf vorbereiten können.
Wo liegen die Gefahren der KI?
KI-Systeme sind nur so gut wie die Daten, mit denen Sie ihre Rückschliesse ziehen. Dies ist einer der grundlegende Probleme. Als Datenbasis werden dabei unsere Daten genommen. Das Problem ist, dass der Mensch selbst häufig, bewusst oder unbewusst, rassistisch handelt.
Z.B. eine Maschine lernt anhand der Personalabteilung welche Personen in den Bewerbungsprozess genommen werden und welche nicht. Die Chance, dass ein Person mit dunkler Hautfarbe den Job bekommt, werden dadurch massiv schlechter. Das Ganze dann unter dem Deckmantel der Neutralität – die Maschine hat entschieden.
Den Fortschritt stoppen…?
…auf keinen Fall! – doch vielleicht verlangsamen und uns über ein paar grundlegende Regeln Gedanken machen zu können. Dazu zählen diese vier Beispiel:
1. Wer trägt welche Verantwortung?
Entscheidungen, welche die KI trifft, werden auch Konsequenzen haben. Wer trägt die Verantwortung beim Tod eines Verkehrsteilnehmers durch ein autonomes Autos? Es gibt viele Studien welches dieses moralische Dilemma angehen [5]. Egal ob es sich nun um Autos auf der Strasse handelt oder in anderen Bereichen, bevor der Einsatz generell erlaubt ist, sollte man sich über diesen Punkt Gedanken machen.
2. Offenlegung des Quellcodes (Open Source)
Nur wenn wir sehen können, wie das Programm seine Entscheidungen trifft, können wir uns sicher sein, dass keine Manipulation stattfindet. Dafür müsste der Quellcode offengelegt werden. Viele der Grundlagenforschungen sind durch öffentliche Gelder finanziert worden [6]. Aus dieser Sicht wäre es nichts als logisch, dass der Quellcode auch öffentlich ist. Firmen werden jedoch kaum Interesse daran haben. Der Staat könnte hier eine Vorreiter Rolle sein und dies aktiv fördern.
3. Kontrolle der persönlichen Daten
Ich denke es muss ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden. Wir müssen uns bewusst machen, welche Daten wir wem weitergeben und was damit gemacht wird. Die Kontrolle darüber soll jedes Individuum haben. Sobald wir ein bisschen Bequemlichkeit dazugewinnen, vergessen wir die Nachteile ziemlich schnell wieder.
4. Recht auf Vergessenwerden
Dieser Punkt geht im Einklang mit dem dritten Punkt. Klingt im ersten Moment einfach, ist jedoch komplex in der Umsetzung. [7]Unsere Gesetze erlauben es, dass Daten nicht dauerhaft gespeichert werden. Eine Straftat, welche verbüsst wurde, soll sich nicht weiter negativ auf das Leben einer Person auswirken. Im Zeitalter des Internets ist dies umso schwieriger. KI-Systeme, welche auf diesen öffentlichen Daten aufbauen, müssen diese Regel beachten.
Quellen:
- [1] https://d-64.org/wp-content/uploads/2018/11/D64-Grundwerte-KI.pdf
- [2]https://www.twt.de/news/detail/wo-liegt-der-unterschied-zwischen-artificial-intelligence-machine-learning-und-deep-learning.html
- [3]https://www.tagblatt.ch/newsticker/schweiz/unispital-genf-nutzt-kunstliche-intelligenz-bei-krebsbehandlung-ld.1150983
- [4]https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialkredit-System
- [5]https://www.moralmachine.net/hl/de
- [6]http://www.pr.uni-freiburg.de/pm/2019/universitaet-kooperiert-mit-dem-bosch-center-for-artificial-intelligence
- [7]https://www.edoeb.admin.ch/edoeb/de/home/datenschutz/Internet_und_Computer/erlaeuterungen-zum-recht-auf-vergessen.html