Softwarelieferant kündigt an – Software gibt es demnächst im Container

Softwareanbieter verpacken ihre Programme vermehrt in Container und stellen diese auf eine Container-Anwendungsplattform. Dieses Vorhaben kündigte auch unser Kernapplikationslieferant an. Container sind einfach in der Anwendung, haben kurze Entwicklungszeiten, sind schnell bereitgestellt, ermöglichen die Modularisierung und automatisierte Deployments. Als Software-Bezüger muss man nachziehen und technische sowie prozessuale Anpassungen vornehmen.

Die digitale Transformation fordert viele neue Anwendungen mit häufigeren Updates, zudem werden auch die Microservices beliebter. Dies spricht für das steigende Interesse an der Containertechnologie (CT). Die Umstellung auf CT ist mit initialem Aufwand verbunden und erfordert neue technische Skills. Wir entschieden uns bewusst dazu, Expertenunterstützung von Red Hat beizuziehen. So konnten wir schnell Fähigkeiten in dieser Domäne aufbauen, erhielten Unterstützung bei Infrastruktur-Anpassungen und Aufbereitung der Anwendungen.

Technologie

Die CT basiert auf der Idee, dass jede Anwendung oder jeder Prozess in einem Container isoliert verpackt ist und als vollständig lauffähige Software-Einheit mit Code, Abhängigkeiten und Konfigurationen ausgeliefert wird. Im Container ist die Software standardisiert und leicht zu transportieren. Die CT ermöglicht es auch grosse monolithe Systeme in mehrere kleine Anwendungen oder Module aufzusplitten. So muss bei der Auslieferungen nicht mehr die gesamte Applikation getestet werden. Die Anwendungen in den Containern enthalten kein eigenes Host-Betriebssystem mehr. Dadurch ergeben sich folgende Vorteile:

  1. Physische Ressourcen werden eingespart
  2. Die Container-Anwendung kann schneller Starten, weil das Starten und Herunterfahren eines eigenen Betriebssystems entfallen
  3. Da es keine Abhängigkeit zum Host-Betriebssystem gibt, ist die Migration mit geringem Aufwand möglich
  4. Wartungsarbeiten an Hardware kann ohne Ausfallzeit durchgeführt werden

Virtuelle Maschine vs. Container

Häufig wird die virtuelle Maschine (VM) mit dem Container verglichen. Im nachfolgenden Abbild ist der Unterschied zwischen einer VM und eines Containers dargestellt. In der dritten Schicht sieht man, dass sich der Hypervisor um die VM und die Container-Engine um den Container kümmert. In der nächsten Schicht ist feststellbar, dass die Container ohne das Gast-Betriebssystem auskommen.Virtuelle Maschinen vs. Container (Abbildung: Z. Bojcic)

 

Container Management

Die Verwaltung und Orchestrierung der Container ist am einfachsten mit einer Container-Anwendungsplattform wie Kubernetes oder Openshift zu handhaben. Solche Plattformen können lokal oder auf einer Cloud-Plattform betrieben werden. Diese Plattformen ermöglichen das Einrichten, Betreiben sowie das automatisierte Skalieren.

Fazit

Die CT hat gute Zukunftsaussichten, bietet einige Vorteile für den Softwarelieferanten sowie den Betreiber. Die Umsetzung ist ein grosses Unterfangen, der Einbezug von Experten ist empfehlenswert. Abgesehen von technischen Anpassungen, sind auch operative Anpassungen zu prüfen.  Mitarbeitende, besonders diejenigen im Deploymentprozess, sind aktiv einzubeziehen. Der gesamte Deploymentprozess ist zu überdenken, denn das komplette Verfahren wird beschleunigt und viele Schritte erübrigen sich. Das Testmanagement wird zukünftig durch die ansteigende Anzahl der Auslieferungen mehr gefordert. Eine möglichst hohe Testautomatisierung sollte angestrebt werden.

 

Beitrag teilen

Zlatko Bojcic

Zlatko Bojcic ist Business Analyst bei der Centris AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS IT Management & Agile Transformation.

Alle Beiträge ansehen von Zlatko Bojcic →

Schreibe einen Kommentar