Die Unternehmungen sind in der digitalen und agilen Welt angekommen. Ist der kulturelle Wandel in diesem Umfeld auch bei jedem Einzelnen angekommen und kann sich dieser dort zurechtfinden?
Im Informatikumfeld ist der aktuelle Trend, dass neben der Digitalisierung auch die Teams agil sein sollen. Ein Vorgehen dafür ist das DevOps „Development Operation“ mit dem Ziel, gemeinsam im Team Softwares zu entwickeln und diese zu betreiben. Idealerweise wenn möglich als selbst organisiertes Team.
„Von Natur aus sind die Menschen fast gleich; erst die Gewohnheiten entfernen sie voneinander“. „Konfuzius“
Methoden. Aus meiner Erfahrung als Prüfungsexperte der Wirtschaftsinformatiker HF musste ich immer wieder feststellen, dass die westliche Welt die östlichen Vorgehensmethoden wie z.B. „Lean“ unvollständig doziert.
Meiner Meinung nach liegt der Grund darin, dass das Ergebnis der Methoden doziert wird und nicht der Weg zum Ergebnis. Wer schon Lehrgänge absolvierte, hat bestimmt schon folgendes gehört: Amazon, Google, Spotify macht das so und so. Danach nimmt man die gute Idee in das Geschäft mit und stellt enttäuscht fest, dass es gar nicht funktioniert. Oder noch schlimmer. Firmen stellen auf agil um und sobald in die Organisation reingeschaut wird stellt man fest, dass lediglich in einzelnen Teams, oder sogar in einer kleinen Gruppe im Micromanagement agil gearbeitet wird. Dieser Missstand wird dann mit der Methode Scrum oder DevOps elegant überdeckt.
Aus welchem Grund kann das passieren. Die westliche Welt denkt ergebnisorientiert mit dem WAS, was erhalte ich für einen Mehrwert. Die östliche Welt denkt mit dem WIE, wie sieht der Weg zur Lösung aus. Ein Beispiel dafür zeigt der folgende Artikel:
Unternehmen brauchen „nützliche Fettpolster“
Die folgende Grafik verdeutlicht die kulturellen Unterschiede:
Quelle: KAIZEN
Interkulturelle Kompetenz am Beispiel der Kulturkarte.
Kultur ist eine Haltung jedes Individuums und entwickelt sich unter anderem durch die eigene Genetik, Erfahrung und Erziehung.
Die Kulturkarte kann die Komplexität der verschiedenen Haltungen und Werte der Menschen entschlüsseln.
Die Kulturkarte zeigt sehr schön auf, dass die japanische Methoden nicht 1:1 übernommen werden können. In diesem Blog wird über den Methoden Dschungel geschrieben. Daher werden nicht alle Dimensionen kommentiert. Für alle Interessierten folgt der Link zur vollständigen Dokumentation der Dimensionen zur Kulturlandkarte.
3. Überzeugung: Westliche Menschen sind spezifisch denkend und zerlegen die Komplexität in eine Abfolge, respektive in einem Prozess. Das ist meiner Meinung nach auch der Grund, weshalb wir Europäer besser mit dem KVP als mit KAIZEN Lean umgehen können. Asiatische Menschen neigen dazu, das Puzzle in einen Gesamtkontext zu stellen und streben den gesamtheitlichen Denkansatz an. Zum Beispiel denken die Chinesen strategisch über 100 Jahre hinaus und haben die Disziplin mit allen Vor- und Nachteilen den eingeschlagenen Weg zu gehen. KAIZEN / Lean der Weg zum Besseren. Während der klassische Ablauf in einem Unternehmen vom Management-Wertschöpfung- und Supportprozess abgewickelt wird, ist in Japan jeder Prozess ein produktiver Prozess. Die Personalabteilung sowie auch die Teamleitung ist Produktion, solange diese einen Mehrwert für die Unternehmung generieren. Im europäischen Denken wird z.B. der Personalabbau des mittleren Managements als Lean Management praktiziert.
4 und 5 Führung und Entscheidung: Hier ist gut ersichtlich aus welchem Grund die japanischen Konzepte nicht ohne einen Kulturwandel 1:1 übernommen werden können. Japan ist in der Führung stark hierarchisch organisiert. Bei der Entscheidungsfindung jedoch stark konsensorientiert. Das zeigt auch, dass im Sinne der Unternehmung Verbesserungen von allen Mitarbeitenden einer Abteilung, aber auch Abteilungsübergreifend über das Vorschlagswesen eingegeben werden können. In Europa wird mehr in kleineren Gruppen oder innerhalb von Abteilungen entschieden. Dies hat zur Folge, dass durch das Silodenken gute Potenziale verloren gehen können.
Fazit: Um Methoden und Techniken richtig anzuwenden macht es Sinn einen Blick auf die Kultur zu werfen, von wo diese kommt. Bei den Methoden und Techniken gibt es kein richtig oder falsch. Diese muss zu Dir und Deiner Organisation passen, in der Du arbeitest. Mein Studienkollege und Freund Daniel ist Solution Enthusiast und hat einen Blog Beitrag dazu erstellt, wie Umstellungen funktionieren können.
Wir sind alle Cool Runnings und fahren mit der gleichen Technik: „Deine ganze Unternehmung fährt in dem gleichen Bob und Deine Konkurrenz kann auch Bob fahren.“ „Rico Walser“
Cool Runnings