Industrie 4.0 ist geprägt durch Vernetzung und Digitalisierung. Die immer kürzer werdenden Produktzyklen, die geforderte Rückverfolgbarkeit über die gesamte Produktionskette machen die Vernetzung der Anlagen und einen Datenaustausch in Echtzeit unabdingbar. Fernwartung ist inzwischen Standard. Das Internet of Things (IoT), die Kommunikation von Mensch zu Maschine, Produktionsmaschine zu Lagerbestand, Firma zu Kunde, funktioniert über das Internet. Um diese fast exponentiell steigenden Datenmengen zu verarbeiten und optimal auszuwerten, gewinnen neben Hochleistungsnetzwerken KI und Cyber Security einen immer grössere Bedeutung. Moderne Steuerungen sind inzwischen ebenso wichtig wie die angeschlossenen Hardware. Während frühere mechanische Anlagen mit einfachen Steuerungen zum Teil Jahrzehnte ihre Arbeit zuverlässig verrichteten, ist zu beobachten, dass neue Anlagen zum Teil schon nach 1-2 Jahren abgeschrieben werden und deutlich früher ersetzt werden müssen. Die immer kürzer werdenden Produktzyklen sind nur einen Teil der Gründe. Die verschiedenen Betriebssysteme auf welchen die Steuerungen laufen (SPS, Betriebssysteme auf Windows Basis, Betriebssysteme von Servern) werden nur eine begrenzte Anzahl von Jahren geupdated und unterstützt. Verschiedene Firmen versuchen, den Zwang zum Wechsel auf ein neueres Betriebssystem durch den Einsatz von Linux auszudehnen. Dies ist aber nicht bei allen Anlagenkomponenten möglich.
Gibt es einen Ausweg?
Retrofit ist eine mögliche Lösung. Aus technischer Sicht sind die Erzeugung, Speicherung und Verwaltung der Daten grundsätzlich gelöst, allerdings mangelt es in vielen Unternehmen an Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten für die Datenaufbereitung und -analyse sowie der Fähigkeit neue Steuerungen zu programmieren. Diese Fähigkeiten müssen vielfach erst aufgebaut werden. Ältere Anlagen mit neuen Steuerungen zu versehen ist eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Firmen, welche sich auf Prozess- und Produktionsautomation spezialisiert haben, gewinnen in diesem Segment jedoch zunehmend an Bedeutung.