Das Cloudlet zeigt in der peripheren Datenverarbeitung neue Möglichkeiten auf. Besonders im IoT Bereich scheint die Technologie vielversprechend zu sein und verspricht kurze Latenzzeiten bei hohen Datenmengen.
Ist das Cloudlet die Zukunftsmusik im Bereich der Cloud?
Cloudlet ist ein Begriff, der in der Carnegie Mellon Universität im Laufe eines Forschungprojektes kreiert wurde. Damit wird eine Cloud Form bezeichnet, welche als peripheres Rechenzentrum die Instanz zwischen Endgerät (mobilem Gerät bzw. IoT Device) und Cloud bildet. [2]
Dies entspricht somit einer 3-Tier Architektur, wobei die Cloudlets als Datenpuffer zwischengeschaltet werden:
Das Konzept zeichnet sich unter anderem durch eine exzellente Rechenleistung, eine extrem schnelle Cloud-Verbindung und eine gute Anbindung an eine Energieressource aus. Daraus resultierend hat die Zwischeninstanz zum mobilen Endgerät (Smartphone, IoT Gerät) geringe Latenzzeiten, welche entweder durch physische Nähe oder durch eine sehr schnelle Verbindung erzielt wird.
Cloudlet als Post-Cloud Modell
Cloudlet ist eines der verschiedenen Post-Cloud Computing Modelle. In diesem Zusammenhang werden auch Fog Computing, Edge Computing oder Dew Computing erwähnt. All diese Technologien stellen Funktionalitäten zur Verfügung, welche die «reguläre» Cloud nicht besitzt. Eine Gemeinsamkeit ist dabei, dass sich die Post-Cloud Technologien näher am Enduser befinden. Genau da, wo herkömmliche Cloud Modelle an ihre Grenzen in Bezug auf Latenzzeiten und Performance stossen, setzen nun diese Technologien an. Was die Cloudlet von den restlichen Technologien abhebt, ist die Nähe zum mobilen Gerät. Mikro Datacenters können von Mobile Service Anbietern, Applikationsanbietern oder sogar von Usern aufgesetzt und zur Verfügung gestellt werden.
Einer der grossen Vorteile dieser Technologie ist die geringe Latenzzeit, welche insbesondere für IoT Anwendungen attraktiv ist. [3]
Die rapide Entwicklung von Datenströmen in Richtung Echtzeit ist nicht mehr zu leugnen:
Die Echtzeit Datenströme nehmen in Relation zur gesamten Datenmenge exponentiell zu. Gemäss Prognosen werden diese innerhalb von 5 Jahren fast die gesamte Datenmenge ausmachen. Das heisst, wir stehen heute noch gänzlich am Beginn der Entwicklung. Dies bedeutet gleichzeitig, dass wir Alternativen für die herkömmlichen Cloud Modelle benötigen. Genau diese Alternativen scheinen nun in Form von Edge-, Fog- und Dew-Computing und nicht zuletzt durch Cloudlets repräsentiert zu sein. Anwendungsbereiche für diese Technologien sind vielfältig. Cloudlets können beispielsweise gewinnbringend bei tragbaren Assistenzsystemen, wie Augmented Reality, eingesetzt werden. Weiter ist auch der Einsatz bei Applikationen auf Smartphones denkbar, welche eine leistungsstarke Performance voraussetzen.
Werden sich Cloudlets durchsetzen?
Die Technologie ist noch relativ jung und steht gemäss Gartner Hype Cycle erst am Aufstieg. [4] Die Frage, ob sich Cloudlets und die verwandten Technologien längerfristig am Markt durchsetzen, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht eindeutig beantwortet werden. Tatsache ist, dass der Faktor Echtzeit mit der Entwicklung Richtung IoT immer wie wichtiger wird, beziehungsweise sogar eine Voraussetzung ist. Eine realistische Entwicklung wäre, dass sich langfristig ein Zusammenspiel aus herkömmlichen Cloud Technologien und Post-Cloud Computing Modellen durchsetzt und je nach Problemstellung die passende Architektur zusammengesetzt wird.
Quellen
[1] Pixabay (2019). Von https://pixabay.com/photos/industry-industry-4-0-2692459/ abgerufen
[2] Rüdiger A., Ostler U. (2019). Was ist ein Cloudlet? Von https://www.datacenter-insider.de/was-ist-ein-cloudlet-a-795848/ abgerufen
[3] Pan Y., Thulasiraman P., Wang Y.(2018). Von http://www.dewcomputing.org/publications/Overview.pdf abgerufen
[4] Gartner Inc. (2019). Von https://www.gartner.com/en/documents/3956097/hype-cycle-for-cloud-computing-2019 abgerufen
Weiterführende Links
https://searchcloudcomputing.techtarget.com/definition/cloudlet