(Keine) Angst vor Entscheidungen(!)?

Wir ertrinken in Daten und lechzen nach relevanten Informationen!

Obwohl der Datensee wächst und uns somit immer mehr Daten für die Entscheidungsunterstützung zur Verfügung stehen, fällt es vielen zunehmend schwer, Entscheidungen zu fällen.
Stellt sich also die Frage: Was brauche ich, um eine Entscheidung fällen zu können?

  1. Entscheidungsbarrieren
    Woran liegt es, dass es vielen Menschen zunehmend schwerer fällt, Entscheidungen zu fällen? Entscheidungsbarriere Produktvielfalt (Paradox of choice)!
    Kurzerklärung Paradox of choice: Vor einem Supermarkt wurde Konfitüre zum Probieren angeboten:
    Bei 24 Auswahlmöglichkeiten probierten 60% der Kunden, 3% kauften auch.
    Bei 6 Auswahlmöglichkeiten probierten nur 40% der Kunden, 30% kauften dann auch
    (siehe auch: Wikipadia, Paradox of choice).
    Fazit: Je grösser die Auswahl, desto geringer ist die Kauflust oder die Entscheidungsfähigkeit.
    Dies Verhalten zeigt sich nicht nur bei Produkten, sondern auch bei Entscheidungen, welche im unternehmerischen Umfeld gefällt werden müssen.
    Beispiele: Welche Lösungsvariante wählen wir? Auf welche Produkte setzen wir in Zukunft?
    In welche Märkte wollen wir expandieren? Welche Technologie setzen wir ein? Welche Veränderungen sind notwendig? Welche Trends werden sich durchsetzen?


  2. Wie lassen sich Entscheidungsbarrieren abbauen?
  • Definiere was Du brauchst, um eine Entscheidung fällen zu können.
  • Prüfe die Entscheidungskriterien auf Relevanz!

    Auf einem Armaturenbrett eines Autos werden Informationen zu Drehzahl, Geschwindigkeit, Füllstand und km Stand angezeigt.
    Der Anteil Stickstoff im Auspuff könnte auch interessant sein, ist jedoch für eine Entscheidung im Fahrverlauf irrelevant und wird daher auch nicht angezeigt.
  • Informiere Dich bei Freunden, Kollegen, Geschäftspartnern und Fachpersonen (nicht nur bei Gleichdenkenden!) und bilde Dir eine Meinung.
  • Bewerte die Varianten aufgrund der definierten Kriterien und lass auch den Bauch zu Worte kommen (akzeptiere auch ein gewisses Mass an Unsicherheit).
  • Triff eine Entscheidung und stehe dazu.

    Es ist besser, unvollkommene Entscheidungen durchzuführen, als beständig nach vollkommenen Entscheidungen zu suchen, die es niemals geben wird.

    Charles de Gaulle


Lessions Learnd 

  • Geschwindigkeit und Lernfähigkeit vor Perfektion
    Ich erachte es als wichtiger, in kurzen Zyklen Vorhaben zu planen, Entscheide zu fällen, diese umzusetzen, aus Fehlern zu lernen und Anpassungen vorzunehmen, als ewig lange nach der perfekten Lösung zu suchen.
  • Prüfen Sie die Notwendigkeit-, den Willen- und die Fähigkeit zur Veränderung.
    Der Mensch ist kein Freund von Veränderung bzw. von Entscheidungen die Veränderungen bewirken. Er sucht lieber Gründe Tote Pferde weiter reiten zu können als abzusteigen bzw. umzusteigen.
    Beispiele:

    • Wir wechseln die Reiter.
    • Wir bilden eine Task Force, um Tote Pferde wieder zu beleben
    • Wir ändern Kriterien, die besagen, ob ein Pferd tot ist.

Treffen Sie eine Entscheidung zur Notwendigkeit und leiten Sie den ersten Schritt ein.

  • Unser Denken beeinflusst unser Handeln 
    • Bevor Sie eine Entscheidung treffen, stellen Sie sicher, dass Sie das Problem verstanden haben. (Wir wollen einfach das Problem los sein und definieren gerne das Ziel: Stell das Problem einfach ab).
    • Prüfen Sie, ob Ihr Entscheid das Problem gelöst hat. Wenn nicht, scheuen Sie sich nicht davor, daraus zu lernen und den Entscheid zu korrigieren.
    • Es geht um Interessen und nicht um Positionen. Orientieren Sie sich am Ziel und nicht an der Hierarchie.
    • Umgeben Sie sich mit Personen, zu denen Sie aufschauen können. Wenn Sie immer der schlauste im Raum sind, sollte Ihnen das zu denken geben.
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Max Götschmann

Max Götschmann ist Projektleiter bei der GIA Informatik AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS Business Intelligence & Analytics.

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