Ein Cloud Provider stellt beim Cloud Computing Dienstleistungen zur Verfügung wie beispielsweise Server und Speicherplatz, Datenbanken, Netzwerkkomponenten, Software und/oder Analyse-Funktionen. Unternehmen können Teile der IT oder komplette IT-Systeme in die Cloud auslagern, um Kosten zu senken, die IT-Infrastruktur zu optimieren oder schnell Skalierungen im Fall von sich ändernden Marktanforderungen vornehmen zu können. Cloud-Dienstleistungen werden in drei verschiedenen Formen bereitgestellt: Public, Private und Hybrid Cloud. Microsoft Azure umfasst alle gängigen Cloud-Dienstleistungen, die sich an die Bedürfnisse und geschäftlichen Herausforderungen von Organisationen kontinuierlich anpassen lassen (Microsoft Azure 2019).
Die Public Cloud umfasst Angebote, die jedem Nutzer durch das Internet zur Verfügung stehen. Bei dieser Dienstleistung handelt es sich grösstenteils um Software-as-a-Service (SaaS)-Dienstleistungen wie beispielsweise web-basierte E-Mail-Angebote. Diese Angebote richten sich i. d. R. an private Nutzer. Eine Installation auf lokalen internetfähigen Geräten ist nicht erforderlich. Alle Dienstleistungen werden durch das Cloud-Netzwerk realisiert, dass mithilfe des Internets oder über ein API (Anwendungsprogrammier-Schnittstelle) für Nutzer erreichbar ist. Auch Unternehmen beanspruchen SaaS-Dienstleistungen wie Amazon-Serverkapazitäten oder die Office-Anwendungen von Microsoft (Microsoft Azure 2019).
Bei der Private Cloud werden Teile eines IT-Systems oder komplette IT-Systeme und die dazugehörenden Daten entweder auf unternehmenseigene Server (On-Premise) oder die Server eines externen Cloud-Providers übertragen. Die Verantwortung obliegt bei On-Premise der unternehmenseigenen IT-Abteilung. Für die zweite Variante der Auslagerung an einen externen Cloud-Provider existieren entweder Platform-as-a-Service (PaaS) oder Infrastructure-as-a-Service (IaaS). PaaS bedeutet, dass eine Plattform für die Entwicklung von schnell einsetzbaren Webanwendungen oder für Entwicklungsumgebungen durch einen Cloud-Provider bereitgestellt wird. Bei dieser Variante können die Plattform und die damit verbundene Hard- und Software mit geringem Aufwand genutzt werden. Diese Variante birgt den Vorteil, dass die Anschaffungskosten für Hard- und Software entfallen (Microsoft Azure 2019).
Infrastructure-as-a-Service bedeutet, dass Organisationen die IT-Infrastruktur bei Bedarf (on Demand) von einem externen Cloud-Provider anmieten. Neben dem Zugang zu den Servern, dem Speicher und den Netzwerkkomponenten des Anbieters, können Organisationen zudem Plattformen und Anwendungen des Cloud-Providers nutzen. Die Bezahlung von IaaS erfolgt nach Bedarf. IaaS birgt den Vorteil einer hohen Skalierbarkeit. Zudem existiert kein Single Point of Failure, weil die Unternehmensdaten in der Cloud (auf den Servern) des Cloud-Anbieters gelagert werden (Microsoft Azure 2019).
Die Hybrid Cloud ist eine Mixtur aus Private und Public Cloud. Organisationen nutzen Anwendungen und unternehmenseigene Daten innerhalb der eigenen IT-Infrastruktur und zudem auf individuell abgesicherten Servern eines externen Cloud-Anbieters. Auf diese Art können die Rechenkapazitäten an den jeweiligen Bedarf angepasst werden. Für eine Hybrid Cloud muss eine IaaS-Plattform wie Microsoft Azure bereitstehen und der Aufbau einer privaten Cloud vor Ort oder mithilfe eines externen Cloud-Providers gewährleistet sein (Microsoft Azure 2019).
Die Hybrid Cloud von Microsoft Azure beinhaltet beispielsweise Azure Stack für die Erstellung, Entwicklung und Bereitstellung von Applikationen, die von beliebigen Orten in der hybriden Microsoft Azure Cloud-Umgebung ausgeführt werden können. Azure DevOps dient der agilen Anwendungsentwicklung und -bereitstellung in der hybriden Cloud. Unabhängig vom jeweils verwendeten Datenbanksystem (SQL Server, MySQL, PostgreSQL oder NoSQL) können alle Workloads bequem in oder aus der hybriden Cloud mithilfe der Azure-Datenbank geladen werden (Microsoft Azure Hybrid Cloud 2019).
Quellen:
– Microsoft Azure (2019)
– Microsoft Azure Hybrid Cloud (2019)
– Private vs. Public vs. Hybrid Cloud (2015)
– The Azure services model (2017)