Prozessoptimierung mit 5S-Modell

5S-Modell: Zeigen Sie mir Ihren Druckerraum und ich sage Ihnen, wie es um Ihre Prozessoptimierung steht

Mit dem 5-S-Modell setzen Sie Ihre Mitarbeitenden produktiver ein, Sie eliminieren Suchzeiten, optimieren Ihre Lagerkosten und steigern die Leistungsqualität. Das Beispiel eines Druckerraums zeigt: Das 5-S-Modell lässt sich in jedem Unternehmen einsetzen.

Ständig ärgern wir uns im Betrieb, weil wir nicht das finden, was wir suchen. Wir verlieren unnötig Zeit mit Suchaktionen oder kaufen Material zusätzlich ein, weil wir uns in dem Chaos – den wir zum Teil selbst verursacht haben – nicht mehr zurechtfinden.

Wir müssen nicht tief in ein Unternehmen reinschauen, um zu erkennen, welchen Wert die Mitarbeiter auf Ordnung und Sauberkeit legen. Ein Blick in den Druckerraum reicht in der Regel schon aus, um die Situation abzuschätzen.

Das 5S-Modell vom Lean Management (lean-managementmethode.de) zeigt Ihnen eine systematische Vorgehensweise, um den eigenen Arbeitsplatz und die Arbeitsumgebung so zu gestalten, dass Sie sich optimal auf die Wertschöpfenden Tätigkeiten konzentrieren können. Ziel des Modells ist es, durch strukturierte Organisation des Arbeitsplatzes, nicht wertschöpfende Tätigkeiten entweder zu eliminieren oder auf ein Minimum zu reduzieren.

Schritt 1: Sortieren

Als erstes wird grundsätzlich ausgemistet, leere Papierkartons und liegen gebliebene Ausdrucke wandern in den Müll. Ausserdem wird hinterfragt, ob der gesamte Vorrat wirklich vor Ort deponiert oder an einem zentralen Ort zwischengelagert werden soll.

Damit verringern Sie die Suchzeiten, gewinnen mehr Übersicht und Platz und verschaffen sich einen Überblick über die Bestände.

Schritt 2: Systematisieren

In einem zweiten Schritt müssen Sie eine Systematik für die Anordnung derjenigen Dinge, die Sie für die tägliche Arbeit benötigen, entwickeln. Die Anordnung der Werkzeuge, Betriebsmittel oder Materialien wird entsprechend der Verwendungshäufigkeit oder Verwendungsreihenfolge festgelegt.Das Ersatzpapier wird direkt neben dem Drucker gestapelt und der Toner im Schrank daneben eingelagert. Ein Layout oberhalb vom Drucker zeigt auf, welches Material sich wo befindet.

Durch die Systematisierung richten Sie den Arbeitsplatz ergonomisch ein und ermöglichen dem Mitarbeiter einen optimalen Arbeitsweg.

Schritt 3: Säubern

Nun wird der Arbeitsplatz gereinigt. Kontrollieren Sie den Papier- und Wartungszustand und notieren Sie oberhalb des Druckers, an wen man sich bei Störungen wenden kann. Kontakte müssen klar definiert und oberhalb vom Drucker visualisiert sein.

Durch die Säuberung verschaffen Sie ein angenehmes Arbeitsumfeld und vermeiden Arbeitsunfälle.

Schritt 4: Standardisieren 

In diesem Schritt beschriften Sie jedes Material oder Werkzeug und machen klar, was wo hingehört. Mittels Klebeetiketten am Schrank zeigen Sei auf, wie viel Toner-Kartuschen vorhanden und ab wann neue bestellt werden müssen. Damit das funktioniert, müssen Sie die Verantwortlichkeiten von vornherein definieren.

Durch die Standardisierung ermöglichen Sie eine nachvollziehbare Arbeitsorganisation für alle Teammitglieder. Ausserdem stellen Sie sicher, dass die neue Ordnung eingehalten und Fehler sowie Mängel sofort ins Auge fallen.

Schritt 5: Selbstdisziplin und ständiges Verbessern

Nun ist der Arbeitsplatz optimal gestaltet, doch damit es so bleibt, braucht es Selbstdisziplin. Wichtig ist, regelmässig Kontrollen durchzuführen, damit Abweichungen vom Standard abgestellt werden. Langfristig kann die Methode nur funktionieren, wenn jeder Mitarbeiter bereit ist, Eigenverantwortung zu übernehmen.

Miftar Miftaroski

Miftar Miftaroski ist Gesamtleiter Pneulager bei der Emil Frey Betriebs AG und absolviert zum Zeitpunkt der Publikation den Executive MBA an der Hochschule Luzern.

View all posts by Miftar Miftaroski →

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert