FlexWork: Flexible Arbeitsmodelle steigern Ihre Attraktivität

Das Bedürfnis nach Work-Life-Integration, wonach sich Berufliches und Privates gut verbinden lassen, wächst stetig. Ein flexibles Arbeitsmodell begegnet diesem Bedürfnis und steigert die Arbeitgeberattraktivität bedeutend.

Im Rahmen des Executive MBA an der Hochschule Luzern habe ich mich mit dem Megatrend New Work beschäftigt und mich auf dieser Grundlage vertieft mit dieser Thematik auseinandergesetzt. Es entspricht nicht dem Idealfall, dass nach der Coronapandemie wieder alle an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, sagt beispielsweise die Gesundheitsförderung Schweiz.

Hier sind einige Voraussetzungen und Regeln, damit FlexWork gelingt.

Flexibles Arbeiten: Mit dem Entscheid für ein flexibles Arbeitsmodell ist es noch nicht getan. (Bildquelle: Unsplash)

Arbeitsmodelle sollen individuell gestaltet werden.

In der Regel schränken starre Arbeitsmodelle die Flexibilität eines Unternehmens ein. Nicht jede Funktion hat dieselben Voraussetzungen für FlexWork. Deshalb empfehle ich, die Arbeitsmodelle individuell zu gestalten und die Arbeitszeit sowie das Arbeitsumfeld den jeweiligen Bedürfnissen und Bedingungen anzupassen.

Es braucht klare Rahmenbedingungen.

Mit dem Entscheid für ein flexibles Arbeitsmodell ist es noch nicht getan. Das Ziel ist es, attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen und effizientes Arbeiten zu fördern. Mensch, Raum und Technologie sollen miteinander verbunden werden. Damit FlexWork funktioniert, braucht es gewisse Voraussetzungen und klare Regeln.

  • Vertrauenskultur bilden. Die Akzeptanz eines hybriden Arbeitsmodells durch die Führung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Bauen Sie eine gute Vertrauensbasis zu Ihrem Team auf und fördern Sie die Eigenverantwortung. Die Mitarbeitenden stärken ihr Selbstbewusstsein und geniessen wie auch Sie selber mehr Freiheiten.
  • Zusammenarbeit vereinfachen. Entscheiden Sie sich für eine Collaboration-Software (z.B. MS-Teams) und definieren Sie klare Richtlinien wie die Zusammenarbeit darüber erfolgen soll.
  • Regelmässigen Austausch fördern. Besprechen Sie im Team wie Sie den regelmässigen Austausch untereinander sicherstellen wollen. Es gibt dazu zahlreiche Möglichkeiten wie zum Beispiel einen Office-Tag, alle zwei Wochen ein Teammeeting, regelmässige 1:1 Meetings oder auch Weekly Standup-Meetings.
  • Arbeitsmaterial bereitstellen. Eine gute Ausrüstung hat einen hohen Einfluss auf Arbeitsleistung und –qualität. Idealerweise übernimmt der Arbeitgeber die Anschaffung und stellt diese den Mitarbeitenden zur Verfügung.
  • Desk-Sharing einführen. Mit der Einführung von FlexWork wird der Büroarbeitsplatz nicht mehr täglich genutzt. Führen Sie Desk-Sharing ein, wonach sich die Mitarbeitenden die vorhandenen Büroarbeitsplätze teilen. Dadurch können einerseits überzählige Büroarbeitsplätze beispielsweise für Coworking-Spaces umfunktioniert werden und andererseits können Kosteneinsparungen realisiert werden.

Es handelt sich hier um eine Auswahl von wichtigen Rahmenbedingungen, die ich noch um viele Punkte erweitern könnte. Entscheidend ist, dass jedes Unternehmen für sich die geeignetste Form findet und die relevanten Fragen dazu beantwortet.

Third Places ergänzen das HomeOffice.

Third Places sind Arbeitsorte ausserhalb der privaten Umgebung. Dazu gehören Coworking-Spaces, aber auch ein ruhiges Zugabteil. Kurz ein Protokoll fertigstellen oder das bevorstehende Meeting vorbereiten – das und vieles mehr kann man mit den heutigen technischen Möglichkeiten auch ortsunabhängig erledigen.

Remote Leadership: Gesicherte Ruhezeiten sind wichtig.

Neben der Arbeit hat auch die Mitarbeiterführung in der digitalen Welt eine neue Rolle eingenommen. Leadership gewinnt an Bedeutung. Für Führungskräfte bedeutet dies im ersten Schritt Vertrauen schenken, loslassen können und noch stärker über Ziele zu führen. FlexWork bedeutet aber auch ein Balanceakt zwischen flexiblen Arbeitszeiten und gesicherten Ruhezeiten. Die Stimmung der Mitarbeitenden aktiv einzufangen und diese richtig zu deuten ist Teil von New Leadership. Damit Mitarbeitende ortsunabhängig arbeiten können, braucht es zudem gut funktionierende Kommunikationskanäle und verbindliche Prozesse.

Damit können Sie die Chancen des Megatrends New Work optimal nutzen und kommen den Anforderungen der Arbeitnehmenden entgegen.

Patrick Ugolini

Patrick Ugolini ist Leiter Region Stv. der Region Mittelland-Oberwallis bei der Post CH Netz AG und absolviert zum Zeitpunkt der Publikation den Executive MBA an der Hochschule Luzern.

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