KI-Lehrassistent für Repetition und schnelle Lernüberprüfungen
Stand-Up Meeting: Ki-Tools für das Studium mit Nino Ricchizzi und Eleni Richter
BRIAN ist eine KI-basierte, gamifizierte Lehrsoftware. Die App verspricht, die Lerninhalte motivierend und abwechslungsreich zu präsentieren und den Studierenden beim Vertiefen des Wissens zu helfen. Nino Ricchizzi hat im Frühjahrsemester 2024 eine Testversion im Modul Operating System Architect mit ca. 40 Studierenden getestet. Ziel war es, herauszufinden, wie gut die App funktioniert, und welchen Nutzen sie für Lehrende und Studierende bietet. Für den Test wurden Vorlesungsmaterialien in die Brian App geladen und parall dazu auf ChatGPT hochgeladen, um Quizfragen für ILIAS zu generieren. Während die Brian App alles automatisch erledigte, mussten bei ChatGPT die Fragen manuell in das ILIAS-System hochgeladen werden, was zeitaufwendiger war.

Wo liegt der der Benefit der Brian App für die Studierenden?
Neben der interaktiven Lernumgebung bietet die App auch Gamifizierungselemente wie ein Belohnungssystem und Wettbewerbe zwischen den Studierenden. Die Studierenden profitieren also von vielfältigen Lernmaterialien, während Dozierende den Lernfortschritte und die Antworten analysieren können. Ausserdem besteht die Möglichkeit, bei einer falsch beantworten Frage nachzufragen, wieso etwas falsch ist. Studierende erhalten daraufhin weiterführend Erklärungen. Das kann förderlich sein im Lernprozess. Auch können Unstimmigkeiten in der App direkt dem Dozenten gemeldet werden.
Was fällt bei der Nutzung der Brian-App besonders auf?
- Die Studierenden loben die App vor allem für zwei Dinge: Repetition und schnelle Lernüberprüfungen.
Man könnte also sagen, dass Brian in gewisser Weise dem klassischen Karteikasten als Lern-Tool ähnelt – mit dem kleinen Unterschied, dass die Dozierenden hier den „Kasten“ befüllen. Es wird eingeworfen, dass dadurch der lehrreiche Prozess des Karteikarten-Erstellens für die Studierenden wegfällt. Das ist ein Punkt.
- Gelobt wird zudem das Design: Die spielerische Aufmachung und die mobile Nutzungsmöglichkeit kommen gut an. ILIAS, hinkt mit seiner komplizierten Authentifizierung und eher suboptimalen Darstellung auf mobilen Geräten, deutlich hinterher.
- Die Studierenden betonen zudem, dass die Quiz‘ ihre Problemlösekompetenz fördern, indem die kritische Denkfähigkeit gefordert ist.
- Kritisch angemerkt wurde, dass Brian in der getesteten Version keine Quellenangaben macht.
- Die Fragen der App wurden ausserdem als weniger relevant empfunden, da sie manchmal nicht genau auf die Inhalte der Vorlesungen abgestimmt waren oder der Inhalt der Folien nicht richtig interpretiert worden waren von der KI.
Wir ziehen also erst einmal eine positive Bilanz, müssen aber zu bedenken geben, dass, der Zusatzaufwand für die Überprüfung und Anpassung der Fragen beträchtlich sein kann. Die Quizfragen bleiben zudem sehr textlastig – Grafiken wurden, in der getestete Version, nicht erstellt. Für die Nutzung unterwegs war das eher ein Nachteil.
Was bringt die App den Dozierenden?
Die Brian App wird als KI-Lehrassistent beworben. Es gilt also zu fragen, was sie auf der Ebene der Lehre bringt. Nach obigen Überlegungen zur Beliebtheit für Repetition, bieten sich als möglicher Einsatzort der App Aufwärm- oder Wiederholungsübung im Unterricht an. Dozierende könnten den Studierenden so helfen, ganz unkompliziert ihren Wissensstand zu überprüfen.
Dozierende dürften ausserdem davon profitieren, wenn Studierende sich aktiv und freiwillig mit dem Lehrstoff auseinandersetzen, weil ein spielerisches Tool verfügbar ist. Der erhebliche Aufwand seitens der Dozierenden für das Erstellen der korrekten Inhalte dürfte teilweise dadurch kompensiert werden, dass Studierende im selbständigen Lernen stärker begleitet werden. Bleibt immer das Risiko von fehlerhaften Aussagen der KI. Ein wichtiger Punkt für Dozierende, dürfte ausserdem der Datenschutz sein. Bei Brian AG wird festgehalten, dass die verwendeten KI datenschutzkonform sind.
Aufnahme Stand-Up Meeting „KI-Tools für das Studium“ mit Nino Ricchizzi und Eleni Richter
Folien zum Stand-Up Meeting von Nino Ricchizzi