Das ZLLF bietet neu Teaching Analysis Poll (TAP) an, welche als qualitative Feedbackmethode während des Semesters eine fundierte und differenzierte Zwischenevaluation ermöglicht. TAP wird bereits an vielen deutschen Hochschulen erfolgreich zur Weiterentwicklung von Lehre eingesetzt. Im Gegensatz zu standardisierten quantitativen Evaluationen werden Verbesserungen in der Veranstaltung während des Semesters erkannt und unmittelbar umgesetzt, so dass die Studierenden auch Nutzniesser von inhaltlichen und methodischen Anpassungen sind.
Wie funktioniert TAP?
Lehrende beenden ihre Lehrveranstaltung eine halbe Stunde früher und verlassen den Raum, so dass sich die Studierende unbefangen über die Veranstaltung äussern können. ZLLF-Vertreter:innen stellen den Studierenden folgende Ausgangsfragen:
- Was fördert das Lernen in dieser Veranstaltung?
- Was hindert das Lernen in dieser Veranstaltung?
- Welche konkreten Vorschläge haben Studierende zur Veränderung der hinderlichen Aspekte?
In Kleingruppen beantworten die Studierenden in den ersten zehn Minuten schriftlich diese Fragen auf Karten. Die Rückmeldung kann eine breite Palette von Themen umfassen, darunter die Nutzung der Lernplattform, den Praxis-/Anwendungsbezug, die Gestaltung des Selbststudiums und der Präsenzveranstaltungen, die Sinnhaftigkeit von Lernnachweisen resp. Testaten usw. Im Anschluss daran werden die Antworten im Austausch mit ZLLF-Vertreter:innen besprochen, präzisiert und schriftlich festgehalten. Die Rückmeldungen werden vom ZLLF zusammengefasst, aufbereitet und dokumentiert. Die Ergebnisse der Zwischenauswertung werden den Lehrenden in einem Gespräch anonym gespiegelt. Basierend darauf erarbeiten Lehrende mit der Unterstützung des ZLLF konkrete methodische und inhaltliche Anpassungen. Die im weiteren Verlauf der Veranstaltung beabsichtigten Verbesserungen werden den Studierenden von Lehrenden präsentiert und besprochen.
Durch den Einsatz von TAP wird eine Lern-Lehrkultur des Austauschs auf Augenhöhe und der gegenseitigen Wertschätzung gefördert. Die differenzierten Rückmeldungen der Studierenden bieten den Lehrenden konkrete Anhaltspunkte zur Verbesserung ihrer Veranstaltung. Gleichzeitig können Lehrende erklären, warum bestimmte Wünsche der Studierenden nicht erfüllt werden können. Auf diese Weise wird das gegenseitige Verständnis gefördert und die Beziehung gestärkt. Ausserdem verdeutlicht der Einsatz von TAP das Zusammenspiel von Lernen und Lehren für alle Beteiligten. Der Dialog über Lern-Lehrprozesse sensibilisiert dafür, dass alle eine Mitverantwortung für den gemeinsamen Lernprozess und die Qualität der Lehre tragen.
TAP stellt innerhalb des weiterentwickelten Evaluationskonzeptes der HSLU eine methodische Möglichkeit für systematisches Feedback zum eigenen Unterricht dar. Wer Interesse hat, TAP bei sich einzusetzen, meldet sich bitte bei Dr. Yolanda Martínez. Für die ersten drei Interessent:innen bietet das ZLLF die Durchführung von TAP in der eigenen Lehrveranstaltung kostenfrei an und evaluiert deren Umsetzung ergänzend. Darüber hinaus erweitert TAP zukünftig das Dienstleistungsportfolio des ZLLF. Der neue Blog Unterrichts- und Lernfeedback des ZLLF informiert über die Bedeutung und Systematik von Feedback und zeigt unterschiedliche Feedbackdimensionen, für diese werden vielfältige, einfach umsetzbare Methoden aufgezeigt.