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Schweden macht sich stark für Open Access – kündigt Elsevier-Vertrag

Das schwedische Hochschul-Consortium Bisam, welches 85 Hochschulen repräsentiert, hat den Lizenzvertrag mit dem Verlag Elsevier gekündigt. Grund dafür ist, dass das schwedische Consortium sich mit Elsevier nicht auf ein Vertragsmodell einigen konnte, das sowohl den Zugriff auf die Elsevier-Inhalte als auch die sofortige Freischaltung von Aufsätzen schwedischer Autoren/innen in Open Access ermöglicht – und dies zu nachhaltigen und transparenten Preisen.

Hochschulen und Bibliotheken sehen sich seit Jahren mit hohen und intransparenten Preisanstiegen seitens der grossen Verlage konfrontiert. Dazu kommen zusätzliche Gebühren – oft im vierstelligen Bereich – wenn Autoren einzelne Artikel aus kostenpflichtigen Journals sofort Open Access publizieren möchten. Dies führt dazu, dass die Verlage doppelt kassieren («Double Dipping»). «Read and Publish-Verträge» wie in Schweden haben zum Ziel, Open Access zu fördern sowie Double Dipping und undurchsichtigen Preissteigerungen Einhalt zu gebieten.

Im Rahmen der nationalen Open Access-Strategie finden auch in der Schweiz seit April 2018 Verhandlungen mit dem grossen Wissenschaftsverlag Springer Nature statt. Die Ziele der Verhandlungen entsprechen den schwedischen. Erste Resultate der Springer Nature-Verhandlungen werden für den Herbst 2018 erwartet. Ab 2019 sollen ähnliche Verhandlungen mit den Verlagshäusern Wiley und Elsevier stattfinden.

 

Simone Rosenkranz