Das ZLLF nimmt nebst seinen hauptsächlichen Themenzuständigkeiten auch vermehrt eine Funktion als Drehscheibe wahr, welche Aktivitäten innerhalb der Hochschule Luzern und darüber hinaus koordiniert, vernetzt und begleitet. Ein typisches Beispiel für diese Funktion bietet das P-8-Kooperationsprojekt «Digitale Lehre – Digitale Präsenz – Digitales Studium», dessen Abschlusstagung Ende August 2024 stattfindet.
Die Mitarbeiter:innen des ZLLF sind verschiedenen Aufgaben verpflichtet: Das Zentrum betreut die Lernmedienlandschaft der HSLU und dient u.a. für die Lernplattform ILIAS als Anlaufstelle, bietet Weiterbildungskurse zu Hochschuldidaktik an, begleitet die Überarbeitung von Curricula oder führt auf Anfrage massgeschneiderte Workshops für Institute und Studiengänge durch. Daneben wirkt das ZLLF als Teil der Abteilung Hochschulentwicklung und -dienste (HED) der HSLU aber auch bei Themen mit, die nach aussen hin weniger sichtbar sind. Dazu gehört insbesondere auch die Betreuung und Koordination von umfangreichen Projekten zur Lehr- und Hochschulentwicklung. Aktuell laufen für die vom Bund geförderten Programme zur Förderung des akademischen Nachwuchses (P-1, «Campus Luzern»), zu Open Science (P-5, Bündelung verschiedener Projekte, die einen offenen Zugang zur Forschung ermöglichen), zu Diversität, Inklusion und Chancengerechtigkeit in der Hochschulentwicklung (P-7 «Wissenschaftsmanagement an FHs und PHs»), zur Stärkung von Digital Skills in der Lehre («P-8 Digitale Lehre – Digitale Präsenz – Digitales Studium») und zur Stärkung des doppelten Kompetenzprofils an Fach- und Pädagogischen Hochschulen (P-11) in der Abteilung HED die Fäden zusammen. Auch an der «Digitalen Agenda 2030», einem HLSU-internen Förderinstrument zur Digitalisierung, ist HED steuernd beteiligt. Ein Grossteil der Projektarbeiten wird von Angehörigen der verschiedenen HSLU-Departemente ausgeführt. Bei HED sind u.a. Initiierung, Koordination, Reporting und Monitoring aller Aktivitäten angesiedelt – Aufgaben, die wesentlich zum Gelingen der Projekte beitragen.
Dies wird beispielhaft am Projekt «Digitale Lehre – Digitale Präsenz – Digitales Studium» deutlich, welches die HSLU als hochschulübergreifendes Projekt zusammen mit der Pädagogischen Hochschule Luzern und der Pädagogischen Hochschule Schwyz durchführt. Das Projekt läuft seit 2021 und wird im Rahmen des Programmes P-8 Digital Skills in der Lehre von swissuniversities mit insgesamt CHF 674’211 vom Bund gefördert; hinzu kommen nochmals CHF 692’151, welche die drei Hochschulen als Eigenmittel beisteuern. Das Projekt zielt auf eine nachhaltige Stärkung der digitalen Kompetenzen von Lehrenden und Studierenden ab. An den drei Partnerhochschulen werden in insgesamt 17 Teilprojekten Vorhaben umgesetzt, die jeweils spezifische Aspekte der Digitalisierung aufgreifen. So verfolgt ein Teilprojekt an der HSLU – Musik die Digitalisierung von Musiknoten für die Lehre, Lehrende der PH Luzern und der PH Schwyz befassen sich mit elektronischen Portfolios, und Expert:innen der HSLU – Design Film Kunst entwickeln Konzepte für Videos in der Lehre. Departements- und hochschulübergreifende Teilprojekte bilden dabei die Mehrheit. Insgesamt wirken im Projekt ca. 90 Mitarbeitende der drei Hochschulen mit. Eine eigene Projekt-Website und ein Projekt-Blog bieten detaillierte Einblicke in die Teilprojekte und deren Ergebnisse.
Die strategische Steuerung und die Aufsicht über das Kooperationsprojekt liegt bei einer Projektsteuerung, in der Kaderangehörige der drei beteiligten Hochschulen vertreten sind. Die operative Steuerung liegt bei der Projektleitung, welcher ebenfalls Vertreter:innen der drei Hochschulen angehören. Daneben übernimmt die HSLU als «Leading House» und Ansprechpartnerin von swissuniversities die Geschäftsführung des Projektes. Diese dreistufige Projektstruktur bewährt sich und ist – auch dank der sehr guten Zusammenarbeit aller Beteiligten – ein wichtiger Erfolgsfaktor des Projektes.
Als Teil des Erfolgs erweist sich dabei auch die Tatsache, dass an der HSLU Projektsteuerung, Projektleitung und Geschäftsführung nahe beieinander sind – dies zeigten etwa die Erfahrungen in vergleichbaren Projekten in einer früheren Förderperiode des Bundes. Vielfach wurden Bundesgelder von einzelnen Hochschulangehörigen zwar beantragt, dann aber nicht ausgeschöpft, weil die Beteiligten die Projektarbeiten oft als willkommene, aber zusätzliche Aufgaben mit geringerer Priorität ansahen und ein Rahmen fehlte, in dem sie ihre inhaltliche Arbeit umsetzen konnten. Die HSLU übertrug für die Förderperiode 2021 bis 2024 die Koordination mehrerer Projekte daher der (damals neu gegründeten) Abteilung HED, wo am ZLLF dafür eigens eine (befristete) Stelle geschaffen werden konnte. Rückblickend zeigt sich, dass sich dieses Vorgehen bewährte: Es gelang der HSLU, für mehrere Projekte Partnerhochschulen zu finden, ohne die eine Bewerbung um Bundesmittel gar nicht möglich gewesen wäre – ein Prozess, der eine klare Planung und sorgfältige Absprachen innerhalb der Hochschullandschaft benötigte.
Auch während der Projektlaufzeit zeigten sich die Vorteile einer professionellen Projektkoordination: organisatorische Aspekte wie das finanzielle oder inhaltliche Reporting können so zentral erledigt werden, was eine hohe Effizienz ermöglicht und den Projektmitarbeitenden den Rücken für die inhaltliche Arbeit freihält. Auch die interne wie externe Kommunikation kann zentral und damit wirksam und effizient gestaltet werden. Die dafür geschaffene Stelle als Projektkoordination scheint für genau diese übergreifenden und koordinierenden Aufgaben ein wichtiger Erfolgsfaktor zu sein, welche entsprechendes Know-how aufbaut und für alle Beteiligten der HSLU, der Partnerhochschulen und für swissuniversities, die als Agentur den Bund als Geldgeber vertritt, eine konstante Ansprechperson mit hoher Verfügbarkeit bildet.
Das Projekt «Digitale Lehre – Digitale Präsenz – Digitales Studium» nähert sich derweil bereits dem Ende seiner Laufzeit: Bis Dezember 2024 sollen die Teilprojekte abgeschlossen sein. Auch für die anderen vom Bund geförderten Projekte endet die Förderperiode. Insbesondere beim Projektabschluss spielen die Projektkoordinatorinnen – die Koordination ist bei gleichbleibendem Umfang inzwischen auf mehrere Personen verteilt – eine wesentliche Rolle: So geht es etwa darum, frühzeitig abzuklären, ob alle Teilprojekte die budgetierten Mittel ausschöpfen werden. Wo dies nicht der Fall ist, können die Mittel auf Teilprojekte umgelagert werden, welche Bedarf an zusätzlichen Ressourcen angemeldet haben. Inhaltlich setzt eine Abschlusstagung am 30. August 2024 den (etwas vorgezogenen) Schlusspunkt zum Projekt. Die Teilprojekte werden ihre Resultate vorstellen, gerahmt von einem Einführungsreferat der Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Isa Jahnke und einem Abschluss-Apéro – hoffentlich – am See. Der Anlass findet im Gebäude der PH Luzern unmittelbar beim Bahnhof Luzern statt und steht allen Interessierten offen (Link zur Anmeldung). Im Frühjahr 2025 wird schliesslich eine Abschlusspublikation die Ergebnisse der Teilprojekte, aber auch einzelne übergeordnete Aspekte beleuchten.
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