Déjà-vu im Stand-Up Meeting? Wie präzisere Kriterien, Logbücher, Smileys und Peer-Grading helfen, Gruppenarbeiten fairer zu bewerten
Für eine sinnvolle Gruppenbewertung brachten Marcel Uhr und Armin Egli auch wieder das Peer-Grading ins Spiel. Und auch dieses Thema kommt uns bekannt vor: Zum Nachlesen:
- Tom Gysler zeigte z.B. wie Studierende im IBIS-Modul die Präsentation anderer Gruppen mitbewerteten.
- Andreas Marfurt berichtete, wie Peer-Feedback für Programmier-Projekte sinnvoll eingesetzt werden kann und verweist auf das Peer-Grading Tool der BFH.
- Und Sarah Hauser betont im Stand-Up Meeting vom 5. Dezember 2023, dass von Studierenden selbst-definierte Kriterien den Lerneffekt noch erhöhen können: „Machen wir uns Gedanken zu den Feedback-Kriterien, lernen wir selbst viel über die Qualität eines Projektes“.
Armin Egli und Marcel Uhr schlagen nun einerseits vor, dass Studierende die Gruppennote intern neu verteilen können, sodass die Durchschnittsnote (z. B. 5) erhalten bleibt. Wer weniger beiträgt, kann also eine niedrigere Note erhalten, während engagierte Mitglieder belohnt werden. Erfahrungen zeigen: Wenn diese Regel zu Beginn der Gruppenarbeit kommuniziert wird, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass einzelne Studierende auf „Trittbrettfahren“ setzen und Dozierende drei Wochen vor Abgabe entsprechend verzweifelt Mails von Studierenden erhalten.
Als zweite Massnahme zeigen die beiden, wie Peer-Grading präventiv wirken kann: Armin Egli erklärt, dass Studierende Aspekte des Gruppenprozesses regelmässig mit Smileys auf einem Miro-Board bewerten können. So wird sichtbar, wo die Gruppe steht. Bei durchgehend positiven Smileys sollten am Ende keine Beschwerden auftreten, und der Gruppenprozess wird laufend reflektiert.
Es ist wichtig, Studierenden gezielt Werkzeuge zur Konfliktbewältigung in die Hand zu geben. Dazu gehört, den Arbeitsstil der Mitglieder vorab zu klären, um Erwartungen abzustimmen, da Rollen wie „Macher“, „Denker“, „Entscheider“ oder „kreativer Entdecker“ unterschiedliche Beiträge bedeuten können. Viele Studierende müssen zudem lernen, wie man Störungen anspricht. Eine Anleitung zur Konfliktbewältigung hilft hier: Erst die eigene Wahrnehmung und deren Wirkung darlegen, dann Wünsche an das Gegenüber formulieren—so können auch weniger aktive oder unsicherere Gruppenmitglieder reagieren.
Folien zum Stand-Up Meeting von Peter Wullschleger
Link zur Aufnahme
Ausserdem: Blogpost zum Stand-Up Meeting vom 3. Oktober Thema „Freeriding“