„This is a Digital Module with No Contact Sessions“

Tom Gysler stellt die Arbeit mit der Pearson-Lernplattform im ERPAP-Modul vor. 

„This is a Digital Module with No Contact Sessions“. Mit dieser vorab ‚Warnung‘ werden die Studierenden auf ILIAS zum ERPAP-Modul wilkommen geheissen. Statt Vorlesungen und Übungen vor Ort arbeitet das Modul mit der Online-Plattform Pearson My Lab. Kurse von Plattformen wie Pearson, Udemy, edX, Coursera oder Immersive Lab werden an der HSLU I in verschiedenen Unterrichtskontexten verwendet. Diese Plattformen bieten den grossen Vorteil des individualisierten und zeitunabhängigen Lernens. Die thematische Quiz und Übungsaufgaben machen ausserdem mehr Spass als trockener Lernstoff aus Büchern. Studierende können das Material somit flexibel erarbeiten, theoretisch ohne jegliche Betreuung.

Funktioniert das  in der Praxis?

Erfahrungen zeigen, dass individuelles Lernen Begleitung erfordert, wie Tom Gysler betont. Regelmässiger Austausch zu den Inhalten und der Kontakt über Zoom sind wichtig, um die Motivation der Studierenden aufrechtzuerhalten. Wöchentliche Online-Sitzungen bieten im ERPAP-Modul die Möglichkeit, Fragen zu stellen und den bevorstehenden Lernstoff im Kontext des Modulthemas zu situieren. So erfahren die Studierenden, was sie im aktuellen Kapitel erwartet. Auf diese Weise werden sie unterstützt, sich regelmässig in die Plattform einzuloggen und am Lernstoff dranzubleiben.

Schematischer Ablauf einer Online-Session im ERPAP-Modul, Slide aus der Präsentation von Tom Gysler

Die Frage, ob die Bezeichnung ‘online’ oder ‘asynchron’ besser geeignet ist, sorgt für Diskussionen. Die Verwendung des Begriffs ‘asynchron’ hat den Vorteil, dass keine Lektionen den Stundenplan blockieren, was wiederum Möglichkeiten für eine flexiblere Stundenplanung bietet. Auf der anderen Seite kann argumentiert werden, dass die Festlegung von Zeitfenstern für Besprechungen, die für alle Studierenden passen, mit erheblichem Aufwand verbunden ist für die Dozierenden. Ein Workshop wird das Thema zeitnah wieder aufgreifen. Gerne können interessierte sich bei Bettina Minder melden.

Das Prinzip der Online-Lernplattform

Lernplattformen bieten eine Vielzahl von Kursen auf verschiedenen Niveaus und Fachgebieten an. Diese Kurse sind in der Regel eng mit spezifischen Lernmaterialien verknüpft. Daher gestaltet es sich schwierig, einen bestehenden Plattformkurs in ein bestehendes Modul zu integrieren. Stattdessen wird das gesamte Modul auf den Plattformkurs ausgerichtet sein. Beim Kauf eines Kurses erhält die Hochschule in der Regel Fachinhalte samt passenden Übungen, Selbstkontrollaufgaben und Quizfragen. Im Gegensatz zu ILIAS sind die Fragen und Antworten bereits vorhanden, was erheblich Zeit sparen kann in der Modulvorbereitung.

Die Suche nach einem passenden Kurs kann hingegen einige Zeit in Anspruch nehmen. In der Regel beinhaltet die Kursevaluation, dass Dozierende den Fachkurs selbst durcharbeiten. Dies kann bedeuten, dass drei bis vier Kurse geprüft werden müssen, bevor der geeignete gefunden wird. Denn auch wenn die Kurse als gleichwertig eingestuft werden, können die Texte und Materialien erhebliche Niveau-Unterschiede aufweisen. In diesem Fall kann eine persönliche Beratung durch die Verlage helfen, die Eignung eines Kurses zu klären – zum Beispiel, ob er auf ETH-Niveau ist und stark theoretisch oder eher praxisorientiert ist. Ist der richtige Kurs einmal gefunden, kann die hinsichtlich Lernumgebung ein grosser Gewinn darstellen.

Wie sieht es jedoch mit der Leistungsbewertung für das Modul aus?

Lernplattformen funktionieren gut als Hilfsmittel zum Lernen. Sie sind spielerisch gestaltet und ermöglichen ein zeitunabhängiges Erarbeiten der Inhalte. Es ist jedoch klar, dass Studierende bei der Lösung der Aufgaben auch mal kooperieren und die richtigen Lösungen schnell untereinander kursieren lassen. Wenn wir jedoch Kompetenzen prüfen möchten, genügen in den Kursen enthaltenen Quizfragen und Aufgaben nicht. Sie konzentrieren sich oft auf Wissensfragen und beinhalten den Transfer in die Praxis zu wenig. Handlungskompetenzen müssen daher oft durch Übungen im Unterricht ergänzt und im Labor geprüft werden – möglicherweise ohne digitale Hilfsmittel. 

Stand-Up zu „Blended Learning in der Praxis: Pearson-Lernplattform“

Kontaktperson für Verträge mit Verlagen von Lernplattformen Lyn-Rouven Schirra