AI Thesis Coach – unverbindlich einsetzen ja

Stand-Up Meeting zum Thema AI Thesis Coach vom 14. Mai mit Yves Zumbühl, moderiert von Andreas Marfurt

Im Rahmen dieses Stand-Up Meetings stellte Yves Zumbühl den AI Thesis Coach vor. Es handelt sich um ein vielversprechendes Projekt, das einen schnellen und effizienten Lektor anbietet. Dies kann insbesondere für Studierende von grossem Nutzen sein, da der Service zu einem äusserst günstigen Preis angeboten wird. Professionelle Lektoratsdienste sind hingegen für Studierende in der Regel nicht zugänglich.

Dass die Hochschule das Tool für die Studierenden anbietet, sieht die Stand-Up-Runde kritisch. Tests von Andreas Marfurt haben für ihn gezeigt, dass das Feedback, selbst mit geschickten Prompts, unzuverlässig bleibt. Studierende müssen also darauf achten, dass sie falsche oder ungenaue Vorschläge nicht versehentlich übernehmen, da sonst unabsichtlich Fehler eingebaut werden.

Andreas Marfurt zieht daher das Fazit, dass das Angebot nur unverbindlich eingesetzt werden kann. Mit anderen Worten, für Studierende, die den AI Thesis Coach für schnelles Feedback nutzen möchten, ist das Tool relativ unbedenklich. Als offizielles Angebot der Hochschule würde es jedoch viele Haftungsausschlüsse brauchen. Allein durch das Hochladen in eine Cloud besteht grundsätzlich die Problematik der ungefragten und möglicherweise intransparenten Nutzung der Daten durch die Anbieter – beispielsweise für das Training von KI. Yves Zumbühl hält hier dagegen, dass gerade das Training mit den Daten in den AGBs des Anbieters ausgeschlossen werden. Die Glaubwürdigkeit solcher Aussagen kann durch entsprechende Audits untermauert werden: https://trust.openai.com/

Die rechtlichen Fragen im Zusammenhang mit der Nutzung des AI Thesis Coach sind also im Grunde die gleichen, die uns als Hochschule generell beschäftigen: Wo werden die Daten gespeichert, die in ein Sprachmodell hochgeladen werden? Zudem die Frage, wie transparent und vertrauenswürdig sind die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der verwendeten Dienste wie ChatGPT & Co.?

Für die Bewertung von Arbeiten durch Dozierende wurde das Tool nach Tests von Andreas Marfurt als zu unzuverlässig eingestuft. Hinzu kommt eine sehr kritische Abhängigkeit, wenn man das Tool zur Bewertung einsetzen würde, und es gleichzeitig kostenpflichtig als Angebot erhältlich wäre. Das trifft nicht nur auf das Tool von Yves Zumbühl zu, sondern auf alle aktuellen Sprachmodelle. Jene Studierenden, die das Tool verwenden müssten im Prinzipt automatisch Bestnote erzielen, wenn Dozierende mit dem selben Tool bewerten. Eine einigermassen skurile Vorstellung. Denn, wenn Studierende ein Sprachmodell nutzen, um ihre Arbeiten zu verbessern und das gleiche Modell bewertet diese Arbeiten wiederum, wird dieses die von ihm bevorzugten Optimierungen erkennen und positiv bewerten. Vermutliche wäre eine Homogenisierung der Arbeiten und ein Rückgang individualisierter Beiträge das Ergebnis.

Aufnahme des Stand-Up Meetings