Von 5G bis Tel Aviv: Wie Video-Inhalte die Motivation und Lernerfolge in Online-Modulen fördern

Florian Wamser hat im Stand-Up vom 2. Mai 2023 berichet

Die Idee, eine Vorlesung online mit Video-Inputs zur Verfügung zu stellen, erscheint zunächst attraktiv: Aus Sicht der Studierenden bietet es den Vorteil, dass Inhalte orts- und zeitunabhängig konsumiert werden können. Für Dozenten sind Videoeingaben praktisch, da diese idealerweise wiederverwendet werden können. Im Rahmen eines Experimentiermoduls hat Florian Wamser das Ziel verfolgt, seine Vorlesung zum Thema „5G Mobile Networks, Technologies & Security“ durch Video-Inputs und zusätzliches Online-Material optimal umzusetzen. In diesem Kontext bedeutet „optimal“, dass die Inhalte und Materialien die Motivation und den Lernerfolg der Studierenden bestmöglich unterstützen sollten. Die Online-Version des Moduls sollte es den Studierenden ermöglichen, auch während ihres Auslandpraktikums in Tel Aviv an dieser Pflichtveranstaltung teilzunehmen.

Weil asynchrones Lernen in Bezug auf die Selbstmotivation eine grosse Herausforderung für Studierende darstellen kann, wurden optionale wöchentliche Besprechungen als Kurskomponente angeboten, welche den Studierenden helfen sollten, am Ball zu bleiben. Die Integration synchroner Elemente wirft gleichwohl die Frage auf, welche Bezeichnung in diesem Fall angemessen wäre. Je nach Gewicht des Online-Klassenraums, könnte der Begriff „Flipped Classroom“ besser geeignet sein, um klarzustellen, dass die synchronen Besprechungen integraler Bestandteil des Modul sind.

Technisch-didaktisch wurden vier Grundprinzipien verfolgt:

  1. Die Video-Inputs sollten kurz und prägnant sein.
  2. Alle Materialien werden zentral gespeichert und sind leicht zugänglich (ILIAS).
  3. Ergänzendes Material mit Übungen und Wissensfragen sorgt für Abwechslung.
  4. Drill & Practice-Element: als spielerisches Element werden die Lernfortschritte auf ILIAS überprüft und nachgefragt, wenn diese ausbleiben.
    Durch das Nachfragen (und Loben) beim Lernfortschritt  entwickelte sich ein Dialog zwischen Dozent und den Studierenden. Diese Betreuung war aufwändig, doch konnten so einige Studierende zu einer regelmässigeren Teilnahme motiviert werden. Während den wöchentlichen Übungen gab es Wissensfragen und Übungen (frei online als PDF verfügbar). Voraussetzung für ein Testat war die Vorlesungszusammenfassungen, an einem der Besprechungstermine. Diskussion und Präsentationen wurden aufgezeichnet und alles Material auf ILIAS, also am selben Ort verfügbar gemacht.
Slide 10, Folien Florian Wamser

Überzeugt hat das Konzept mit der einfachen ILIAS-Struktur und den Feedback-Calls zur Überprüfung des Lernerfolgs aber auch durch die vorläufig guten Feedback zum Format durch die Studierenden: Technisch hat das Online-Material funktioniert, die zur Verfügung gestellten Videos und Slides wurden gut genutzt und die Interaktionsmöglichkeiten wurden ebenfalls als gut bewertet.

In Bezug auf die Produktion der Videos ist das Fazit durchmischt: Es braucht generell viel Vorbereitung, um Videos zu produzieren und um mit der Technik gut zurechtzukommen in der Bearbeitung. Von Vorteil ist ein fertiges, prägnates Skript, mit welchem ein durchgehendes Video aufgenommen werden kann. Verbesserungen können danach im Schnittprogramm vorgenommen werden.

Präsentationsfolien: Florian Wamser „Flexibilität mit Videos
Aufnahmen:  Florian Wamser Stand-Up „Flexibilität mit Videos“

Weitere Hinweise für die technischen Aspekte der Video-Produktion:

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