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Austausch eAssessments und Distance Testing

Die SWITCH eduhub-Community bringt Hochschulen und andere Schweizer Akteure im Bereich E-Learning zusammen und organisiert diverse Community Events, darunter auch Workshops verschiedener Special Interest Groups (SIGs). Eine davon ist die SIG E-Assessment, welche sich halbjährlich trifft, um sich über neue Entwicklungen bei Online-/E-Prüfungen und aktuelle Themen der teilnehmenden Hochschulen auszutauschen. Das letzte Treffen im Mai 2024 am FHNW-Campus in Muttenz wurde durch Kurzpräsentationen der vier Teilprojekten des swissuniversities PgB-8 Projekts «E-Assessment & Distance Testing» abgerundet.

Am Vormittag des SIG Workshops berichteten die Teilnehmenden von ihren Erfahrungen und Herausforderungen bei E-Prüfungen. Die an der HSLU und den anderen Hochschulen genutzten Prüfungsplattformen und Settings unterscheiden sich zwar, aber manche Herausforderungen sind trotzdem überall gleich. Unabhängig von der jeweiligen Prüfungsplattform ist es daher wichtig, sowohl Dozierende als auch Studierende bei der Nutzung zu unterstützen und sie zu schulen, denn auch das Prüfen und geprüft werden will gelernt sein.

Gerade in der Prüfungssituation selbst sollten sich alle Beteiligten ganz auf den Prüfungsinhalt konzentrieren können, ohne erst noch technische Probleme lösen zu müssen. Werden die Prüfungen wie an der HSLU auf den Laptops der Studierenden geschrieben (BYOD, bring your own device), kann schon das Einloggen auf der Prüfungsplattform schwierig sein: Muss ich in einem bestimmten Netz sein? Brauche ich ein VPN (Virtual Private Network)? Kenne ich mein Passwort auswendig oder brauche ich Zugriff auf einen Passwortmanager? Ist eine Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) nötig, und wie geht das, wenn ich mein Smartphone nicht zur Prüfung mitbringen darf? Muss ich eine bestimmte Software installieren (z.B. einen Lockdown-Browser)? Anleitungen werden häufig nicht gelesen, daher empfiehlt es sich, diese Fragen vorab gemeinsam zu klären und einen Probedurchlauf zu machen, z.B. in einer der letzten Unterrichtsstunden vor der Prüfung.

Dass technische Probleme ein grosser Stressfaktor bei E-Prüfungen sind, ergab auch eine Umfrage unter Studierenden, die 2022 an der FHNW und der BFH durchgeführt und am Nachmittag des Workshop-Tages präsentiert wurde: So wurde die Angst vor technischen Problemen als schlimmer bewertet als die Schwierigkeit der Prüfung selbst (Roos et al. 2023).

Unter den Begriff «E-Assessment» fallen aber nicht nur klassische schriftliche Prüfungsformate, sondern die Digitalisierung bietet ganz viele neue Möglichkeiten, Prüfungen zu gestalten. Ein Teilprojekt befasst sich beispielsweise mit der Entwicklung eines Auswahlwerkzeugs, um die passende Prüfungsform für die eigene Lehrveranstaltung zu finden.

Neben den vier Teilprojekten des PgB-8 wurden weitere spannende Pilotprojekte vorgestellt, in denen konkrete digitale Prüfungssituationen ausprobiert oder weiterentwickelt werden. Dazu gehören beispielsweise Peer-Grading im Informatik-Unterricht und der Einsatz von 3D-Umgebungen mit und ohne Einsatz von VR (Virtual Reality). Gerade letztere ermöglichen es, Prüfungen und Prüfungsumgebungen der wirklichen Welt näher zu bringen. Im echten (Berufs-)Leben wird man schliesslich eher selten mit Multiple-Choice-Aufgaben konfrontiert.

Wer mehr über das PgB8-Projekt «E-Assessment & Distance Testing» wissen möchte, dem seien die Aufzeichnungen der Vortragsreihe «The Future of Exams: Wie prüfen wir morgen?» ans Herz gelegt, die auf dem SWITCHcast-Portal der FHNW angeschaut werden können.

 

Literatur:

Roos, A., Jeitziner, L. T., & Zahn, C. (2023). Stressors in online exams – same same but different?. In P. Blikstein, J. Van Aalst, R. Kizito & K. Brennan, K. (Eds.), Proceedings of the 17th International Conference of the Learning Sciences – ICLS 2023 (pp. 1979-1980). International Society of the Learning Sciences. https://doi.org/10.22318/icls2023.806035

Image: friEd Technology Team

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