An der Schreibklausur des ZLLF fanden Forscher:innen der HSLU Zeit, sich intensiv ihren Texten zu widmen.
Am Anfang steht das leere Blatt. Wie man es mit Wörtern, Sätzen, Absätzen bis zu einem fertigen Text füllt, hängt auch davon ab, was man für einen Schreibtyp ist. Es gibt z.B. diejenigen, die aus dem Bauch heraus schreiben und erst am Schluss das Ganze überarbeiten und strukturieren, oder auch diejenigen, die vor dem Schreiben einen ganz detaillierten Plan des Textverlaufs erstellen – und ihn denn auch verfolgen. Das Schreiben fällt sicher leichter, wenn man in etwa weiss, was für einen Schreibtyp man ist, und konsequent die eigene Schreibroutinen gestaltet. Das reicht aber doch nicht: Für ein gelungenes Schreiben müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen.
Vor diesem Hintergrund fand die Schreibklausur des ZLLF vom 17. bis 20. August 2022 im Bildungshaus Stella Matutina auf der Halbinsel Hertenstein bei Weggis statt. Sie wurde im Rahmen der Angebote zur Forschungskompetenzen organisiert und stand allen Mitarbeitenden der HSLU offen, die sich aktuell mit einem wissenschaftlichen Text auseinandersetzen. Die zwölf Teilnehmenden gehörten den Departementen Technik & Architektur, Soziale Arbeit, Design & Kunst und Musik an und schrieben alleine oder im Tandem an unterschiedlichen Textarten (Dissertationen, wissenschaftliche Artikel, Abschlussberichten usw.). In einer neuen, inspirierenden und komfortablen Arbeitsumgebung konnten sich die Teilnehmenden auch gedanklich von ihren alltäglichen Verpflichtungen lösen und sich in einer der vielen Nischen im Bildungshaus zurückziehen, um die eigenen Ideen auf Papier zu bringen.
Wollten die Schreibenden aber mal aus dem Wörterfluss wiederauftauchen, hatten sie die Möglichkeit, sich mit den Kolleg:innen und mit Paul Kelly (ZHAW) und Stefan Jörissen (HSLU), die als Coaches die Schreibklausur begleiteten, im Rahmen von kurzen Workshops oder individuellen Coachings zu besprechen. Ziel dieser Austauschmöglichkeiten war die Reflexion über das eigene Schreibhandeln, das Ausloten von möglichen Schreibstrategien oder die konkrete sprachliche Arbeit an Texten. Unter anderem stellte Paul Kelly Ressourcen vor, die das wissenschaftliche Schreiben auf Englisch unterstützen. Die Theorie konnten die Teilnehmenden dann gerade in der Praxis umsetzen.
An der Schreibklausur versammelte sich eine heterogene Gruppe von Schreiber:innen mit unterschiedlichen Erfahrungsniveaus, fachlichen Schwerpunkten und Schreibroutinen. Nichtdestotrotz waren alle darin einig, welches die besten Rahmenbedingungen für das Schreiben sind: Ungestörte Zeit für das eigene Schreibprojekt, keine Ablenkung durch die täglichen Verpflichtungen (und ja, neben das E-Mail-Bearbeiten, gehört auch das Kochen dazu!) und die Anregungen, die in einem spontanen oder strukturierten Gefäss von Gleichgesinnten eingeholt werden können. Sehr hilfreich sind dann sicher ein unbeschränkter Zugang zu den Arbeitsräumen und zum Kaffee sowie der Aussicht vom Bildungshaus auf den Pilatus! Die Schreibklausur lässt sich dann sehr gut mit den Wörtern einer Teilnehmerin zusammenfassen: «Wenn es nur um das Schreiben geht, ist das Schreiben keine Hexerei».