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Ersetzen einige Zeilen Code das KV ?

Mitarbeiter von Aufgaben entlasten, die zwar viel Zeit fressen, aber wenig zur Wertschöpfung beitragen.
Doch wie weit darf diese Entlass(t)ung der Mitarbeiter reichen?

‘Digitalismus’

Die Arbeitswelt wird digitaler, der Arbeitsmarkt flexibler, der Trend zur Dienstleistungsgesellschaft hält an. Routinearbeiten in der Administration oder der Datenerfassung nehmen ab, nicht zuletzt wegen Einsatz von Automatisierungsmechanismen. Durch Digitalisierung öffnen sich neue Wege, um noch effizienter und genauer zu arbeiten, mehr zu kontrollieren und zu messen. Grosse Treiber dieses Fortschritts sind Stichwörter wie RPA – Robotic Process Automation – und BPM – Business Process Management. Doch was verbirgt sich hinter diesen Bezeichnungen, ein Versuch diese zusammenzufassen.

Wann ist Prozessautomatisierung ein Thema?

Automation braucht gewisse Vorgaben, um erfolgreich eingeführt zu werden.

  • Hohe wiederholungszahl
  • Standardisierung
  • Informationslastig
  • Hoher Automatisierungsgrad
  • Transaktionsdurchsatz sollte möglichst hoch sein
Robotic Process Automation (RPA)

Die RPA-Technologie imitiert oft einen menschlichen Arbeiter, der mit Anwendungen arbeitet, Daten eingeben muss, Aufgaben berechnet und sich wieder abmeldet. Es gibt 3 Schlüsseltechnologien, die im Hintergrund zur Anwendung kommen:

  • Screen Scraping
  • Workflow Automatisierung
  • Künstliche Intelligenz

Die Software-Roboter lassen sich sowohl bei einzelnen Abläufen als auch bei übergeordneten Geschäftsprozessen anwenden, arbeiten jedoch operativ und bilden kein Konzept für das gesamte Unternehmen. Also zeigt RPA dann seine Vorzüge, wenn die Software einfache, wiederkehrende Aufgaben parallel erledigen kann, die ein Mitarbeiter nur hintereinander abarbeiten könnte. Somit wird Zeit eingespart. So eine Anwendung braucht aber einfache Regeln mit wenigen Ausnahmen.

Business Process Management (BPM)

BPM dagegen steht für einen ganzheitlichen Ansatz. Mit ihm lassen sich komplette Geschäftsprozesse von Anfang bis Ende digitalisieren, automatisieren und auch optimieren. Es wird sich auf die Gesamtabläufe fokussiert und das große Ganze überwacht, Potenziale gesucht und Prozesse verbessert. Dies wird durch sogenannte Process Engines erreicht, welche Abläufe mit geeigneten Prozessmodellen oder formalen Prozessbeschreibungen ausführt. Zur Laufzeit werden dann einzelne Instanzen für den jeweiligen Prozesslauf erzeugt. Die Mitarbeiter bleiben dabei weiter eingebunden und treffen Entscheidungen. Automatisierung kann dabei behilflich sein, Menschen aber nicht ersetzen und ist darum besser geeignet, um mit einem Mitarbeitenden zu interagieren.

Nehmen uns Roboter bald die Arbeit weg?

Die Pandemie hat noch einmal mehr verdeutlicht, wie wichtig digitale Technologien für Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft sind. Spätestens seit dem ersten Corona Lockdown in der Schweiz zeigen sich die Erfolge mit Home Office und virtueller Zusammenarbeit sich sehr stark.

Wiederrum wird an allen Ecken gespart und es wird in immer mehr Bereichen genauer untersucht, wo gespart, optimiert und automatisiert werden kann. Besonders betroffen dürfte die Gastronomie, die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie und Teile des Detailhandels sein. Das führt dazu, dass in Automatisierungen investiert wird, um bei den grössten Kostenstellen zu sparen, den Personalkosten. Im besten Fall kann man sich den Kernaufgaben widmen, effizienter arbeiten oder sich anderen Aufgaben widmen.

Auch Roboter können nicht alles

Die Möglichkeiten der Digitalisierung im Arbeitsmarkt würden oft überschätzt, sagt der Trendforscher Stephan Sigrist – Gründer und Leiter der Denkfabrik W.I.R.E.

«Algorithmen oder Roboter haben sehr grosse Schwierigkeiten beim Identifizieren eines komplexeren Objekts. … Eine Tätigkeit, die für den Menschen auf den ersten Blick sehr einfach wirkt, ist es für den Roboter also nicht zwingend.» – Stephan Sigrist

Also kann man guten Gewissens dem Digitalen Wandel folgen, denn von heute auf Morgen wird man nicht Arbeitslos. Dass Jobs durch die Digitalisierung wegfallen werden, ist kein Geheimnis. Es wird zum Teil die Leute treffen, die etwas weniger gut ausgebildet sind.

Grafik Landkarte Digitalisierung
Landkarte Digitalisierung (Quelle: handelszeitung.ch)
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