Mehr Gestaltung – weniger Verwaltung bei der Gemeinde Emmen

Seit zwei Jahren läuft ein umfassender Transformationsprozess bei der Gemeindeverwaltung Emmen. Weg vom Verwalten, hin zum Gestalten ist das Motto. Neue strategische Instrumente und ein modernes Führungsverständnis unterstützen die Weiterentwicklung der Gemeinde Emmen als Gemeinwesen, Verwaltung und Arbeitgeberin.

«Hier darf der Praktikant die Präsidentin duzen» lautete am 11. September 2019 ein Titel auf 20 Minuten. Wir haben damit ein neues Zeitalter in der Gemeindeverwaltung Emmen eingeläutet. Die neue Vision und Mission befeuern die Weiterentwicklung von Emmen jetzt noch mehr und lösen die Grenzen zwischen den fünf Direktionen auf. Wir wollen gemeinsam eine einheitliche Unternehmenskultur schaffen und die bisherigen Subkulturen der fünf Direktionen auflösen und in einem grossen Ganzen vereinen. Die Einführung der Du-Kultur war nur der Anfang. Impulse aus dem Lehrgang Executive MBA der Hochschule Luzern – Wirtschaft fliessen reflektiert in den Prozess ein.

Jede und jeder zählt

Wir knüpfen gemeinsam an Erfolgen der Vergangenheit an, nehmen gleichzeitig neue Impulse auf und gestalten so auf unserer Reise Emmer «Lieblingsorte» und unseren «Lieblingsarbeitsplatz».

Emmen ist 2019 als öffentliche Verwaltung pionierhaft vorausgegangen und hat die Du-Kultur wohl als erste Gemeinde in der Schweiz eingeführt. Mit neuen Führungsgrundsätzen modernisieren wir die Unternehmenskultur weiter und suchen dabei aktiv den Dialog mit den Mitarbeitenden – mit den Praktikanten ebenso wie mit den Kadermitarbeitenden. Das Wissen und die Erfahrungen von allen sind wichtig. So suchen wir interdisziplinäre Lösungen für die anstehenden Herausforderungen und bauen gemeinsam Brücken auf diesem Weg.

Dialoge führen

Veränderungen bringen Widerstand mit sich. Die Zusammenarbeit in der Verwaltung verändert sich durch die neuen Führungsgrundsätze, aber auch durch immer zahlreicher werdende technologische Möglichkeiten. Die Verwaltung hat ein Monopol auf eine Vielzahl von Dienstleistungen. Konkurrenz und Marktentwicklungen waren so gänzlich unbekannt. Jetzt fordert der technologische Fortschritt aber plötzlich in immer rascheren Zyklen Anpassungen. Anpassungen in der jeweiligen Tätigkeit, in den Prozessen und damit in der Zusammenarbeit. Wir teilen unser Wissen und unsere Ziele deshalb regelmässig mit all unseren Mitarbeitenden und nehmen sie mit auf unserer Reise zu einer agilen Verwaltung, wo gestaltet und weniger verwaltet wird.

Ein gemeinsames Führungsverständnis

Die Welt ist komplex und vielschichtig und deshalb betrachten wir Fragestellungen aus den unterschiedlichsten Perspektiven und berücksichtigen alle Einflussfaktoren. Das neue Legislaturprogramm beinhaltet fünf Handlungsfelder, welche wiederum mehrere Entwicklungsschwerpunkte für alle Direktionen enthalten. Jährlich formulieren wir daraus die Ziele und rücken so die direktionsübergreifende Zusammenarbeit ins Zentrum des Arbeitsalltages.

Dazu haben wir ein kollektives Führungsverständnis sowie gemeinsam getragene Werte und Haltungen erarbeitet. Unsere fünf neuen Führungsgrundsätze sind Zeugen dieser veränderten Zusammenarbeit über alle Hierarchiestufen hinweg. So duzen die Praktikanten die Präsidentin inzwischen nicht nur, sondern sie arbeiten gar gemeinsam mit ihr an unseren Projekten und gestalten Emmen’s Zukunft. Jede und jeder zählt!

 

 Vision Emmen 2033
Mit einer neuen Vision und neuen Führungsgrundsätzen gelangen wir zu einer neuen Unternehmenskultur. (Illustration: Gemeinde Emmen)

Ramona Gut-Rogger

Ramona Gut-Rogger ist Gemeindepräsidentin und Direktorin Präsidiales und Personelles der Gemeinde Emmen und absolviert zum Zeitpunkt dieser Publikation den Executive MBA an der Hochschule Luzern.

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