110 Mitarbeitende aus 33 Nationen mit entsprechend vielen Sprachen – das ist die Realität bei der Casagrande AG. Warum auch Sie in Zeiten von Fachkräftemangel und Globalisierung bei der Rekrutierung auf eine gute kulturelle Balance achten sollten.
Stellen Sie sich vor, Sie werden in einem Souvenirladen in Kuala Lumpur von einer Schweizer Verkäuferin bedient. Dann waren Ihre 6 Monate Babbel-Selbststudium in Malaiisch umsonst gewesen. Was uns Schweizerinnen und Schweizern komisch vorkommt, schätzen unsere interkontinentalen Gäste. Sie reisen in 7 Tagen durch halb Europa. Da lohnt es sich nicht, 4 Sprachen zu lernen. Wenn dann die Verkaufsberaterin die Sprache der Kundin spricht (im wahrsten Sinne des Wortes), geht alles viel leichter.
- Steuerfrei einkaufen? Kein Problem.
- Die Kuckucksuhr soll nach Thailand geschickt werden? Machen wir gerne.
- Darf ich Ihnen die Komplikationen dieses Schweizer Automatikwerks von Rado erklären? Natürlich nur, wenn Sie Zeit haben.
Chance bei der Rekrutierung
Bei Coop, Migros, Lidl und Aldi stehen ein EFZ und gute Deutschkenntnisse ganz oben auf dem Anforderungsprofil. In unserer Branche sind diese Qualifikationen nicht viel wert.
- Sprechen Sie Englisch und Spanisch?
- Haben Sie Erfahrung im Dienstleistungsbereich und Freude am Umgang mit Menschen aus aller Welt?
Dann sind Sie bei uns genau richtig. In diesem Jahr konnten wir problemlos 30 Top-Verkäuferinnen und Verkäufer einstellen. Das ist nur möglich, weil bei uns andere Qualifikationen gefragt sind als auf dem restlichen Arbeitsmarkt. Im Executive MBA haben wir die beiden Megatrends Globalisierung und Fachkräftemangel kennen gelernt. Diese Trends können sowohl Risiken als auch Chancen darstellen. Um einen grösseren Rekrutierungspool als Chance nutzen zu können, bedarf es eines kritischen Abgleichs der Anforderungsprofile mit den tatsächlich nachgefragten Anforderungen an das Personal.
Wie Ihr Unternehmen von multikulturellen Teams profitieren kann
Es liegt auf der Hand, dass multikulturelles Management auch Herausforderungen mit sich bringt. Schliesslich kann eine Führungskraft nicht 30 neue Sprachen lernen. Keine Sorge: Das mit Hilfe von YouTube-Videos «perfektionierte» Englisch muss reichen. Und was man von sich selbst erwartet, kann man auch von seinem Team erwarten. Kulturelle Offenheit und eine hohe Wertschätzung für Andersdenkende sind Grundvoraussetzungen für eine gute Zusammenarbeit in multikulturellen Teams.
Wahrscheinlich arbeiten Sie nicht in einem Souvenirladen. Trotzdem sollten Sie sich fragen, ob die in den Anforderungsprofilen proklamierten Kompetenzen heute noch entscheidend sind. Oder einfacher gefragt: Sind gute Deutschkenntnisse wirklich notwendig?