Die Welt des Krisenmanagement ist traditionell männlich geprägt. Für Frauen ist es nach wie vor herausfordernd, in diesem Bereich Fuss zu fassen. Jetzt ist es an der Zeit, den Gender-Gap zu überwinden. In diesem Beitrag zeige ich, wie mehr Vielfalt das Krisenmanagement stärkt und uns besser auf die komplexen Herausforderungen unserer Zeit vorbereitet.
Stellen Sie sich vor, Sie bewerben sich für eine Position im Krisenmanagement. Das genderneutrale Stellenangebot klingt zunächst vielversprechend – bis Sie auf die Liste der Anforderungen stossen:
„Du hast eine Ausbildung oder ein Studium im Sicherheitsbereich, zusätzliche Qualifikationen im Krisenmanagement, bist gut vernetzt im militärischen Umfeld und hast idealerweise eine Offiziersausbildung.“
Nur 2 % der Schweizer Frauen leisten Militärdienst. Für alle anderen sind solche Anforderungen entmutigend. Sie tragen zur Geschlechterungleichheit im Krisenmanagement bei.
Spätestens die Corona-Pandemie hat die Notwendigkeit von effektivem Krisenmanagement in den Fokus gerückt. Sie hat uns gezeigt, wie entscheidend es ist, wer im Krisenstab sitzt und welche Menschen und Probleme bei der Krisenbewältigung berücksichtigt werden.
Eine männlich dominierte Welt
In der Schweiz werden nur in zwei von 26 Kantonen die Krisenstäbe von Frauen geleitet, wie meine Recherchen zeigen. Bei Stellenangeboten wie dem eingangs erwähnten überrascht dies kaum.
Inklusive Krisenmanagementkultur
Eine inklusivere Krisenmanagementkultur erfordert Veränderungen auf mehreren Ebenen. Die Fachstelle Frauen in der Armee und Diversity (FiAD) setzt sich seit 2022 für mehr Diversität und Inklusion in der Schweizer Armee ein. Diese Bemühungen müssen auch auf das Krisenmanagement ausgeweitet werden.
Für die UNISDR (United Nations Office for Disaster Risk Reduction) ist die gleichberechtigte Teilnahme von Frauen unverzichtbar, weil dies in der Katastrophenvorsorge und -bewältigung zu nachhaltigeren und wirksameren Massnahmen führt.
Neuer CAS der Hochschule Luzern: Vielfalt im Krisenmanagement gewinnt an Fahrt
Der CAS Krisenmanagement und Organisationale Resilienz an der Hochschule Luzern ist ein vielversprechender Schritt, um Krisenmanagement neu zu denken. Er bietet allen Interessierten, unabhängig vom Geschlecht, die Möglichkeit, das notwendige Handwerkszeug zu erlernen.
Frauen bringen einzigartige Erfahrungen, Sichtweisen und weibliche Netzwerke mit, was oft zu frischen Ideen und innovativen Lösungen führt.
Als Teilnehmerin habe ich gelernt, Krisen strukturiert und zielorientiert zu bewältigen, ohne auf einen militärischen Führungsstil zu setzen. Besonders überzeugt mich die Vielfalt im Krisenstab – wenn Menschen mit unterschiedlichen Kompetenzen und Perspektiven zusammenarbeiten. Frauen bringen einzigartige Erfahrungen, Sichtweisen und weibliche Netzwerke mit, was oft zu frischen Ideen und innovativen Lösungen führt. Diese Diversität verbessert unsere Fähigkeiten in der Krisenvorbereitung und -bewältigung und macht uns letztlich krisenresistenter.
Aufbruch in eine neu Ära
Den Gender-Gap im Krisenmanagement zu schliessen ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der Effizienz. Durch die Einbindung von mehr Frauen in Entscheidungsprozesse und Führungspositionen kann ein widerstandsfähigeres und flexibleres Krisenmanagement entstehen. Jeder Schritt in diese Richtung zählt.
Gemeinsam können wir eine Krisenmanagement-Welt gestalten, die von den Fähigkeiten und Perspektiven aller Geschlechter profitiert und unsere Reaktionsfähigkeit auf Krisen erheblich verbessert. Jetzt ist der Moment für Veränderung – packen wir’s an!
Oui, la gestion de crise doit changer d’ère, s’ouvrir à de nouvelles perspectives et intégrer davantage les femmes. La gestion de crise doit dépasser le spectre du domaine militaire et s’orienter vers des méthodes accessibles à un public plus large. 😉