Athen Säulenhalle Stoika Stoizismus Stoiker

Der Stoizismus – Die Mutter aller modernen Betrieblichen Gesundheitsmanagement-Systeme (BGM)

Wir Führungskräfte wollen nachhaltig Leistung erbringen. Deshalb ist Mental Health ein wichtiges Thema. Im antiken Stoizismus war es nicht anders. Diese alte Philosopie ist in der heutigen Berufswelt von grossem Nutzen und bringt konkrete Vorteile für den Arbeitsalltag. 

Als Leiter der BU Gebäudetechnik von Gruner AG in Basel und nach über 25 Jahren im Baubusiness weiss ich, dass Mental Health gleichermassen alle Führungkräfte betrifft, egal ob mit langjähriger Erfahrung oder frisch befördert. Ich selbst kam im Rahmen einer Führungsausbildung zum ersten Mal in Kontakt mit dem Stoizismus und stellte fest: Die Philosophie aus der griechischen Antike hat jede Menge mit der modernen Arbeitswelt zu tun! Und wie Gian-Claudio Gentile uns im EMBA Modul «Nachhaltige Leistungserbringung» lehrt, ist Gesundheit Chefsache.

Die Tugenden des Stoizismus

Der Stoizismus möchte uns anleiten, das Beste aus uns zu machen, damit wir ein glückliches und erfülltes Leben führen können. Dabei sind die Säulen des Stoizismus die vier Tugenden

  • Weisheit befähigt die Stoikerin, zu erkennen, was gut, was schlecht, und was egal ist.
  • Gerechtigkeit verlangt vom Stoiker, sich in jeder Situation moralisch zu verhalten. Deshalb gehören auch Ehrlichkeit und Fairness zur Gerechtigkeit.
  • Stärke verleiht der Stoikerin Mut.
  • Mässigung ermöglicht dem Stoiker, kurzfristig befriedigende Aktivitäten zugunsten von langfristig befriedigenden Aktivitäten zurückzustellen.

Diese vier Vorteile bringt der Stoizismus im Arbeitsalltag von Führungskräften

Aus den Tugenden lassen sich folgende vier Vorteile für Führungkräfte ableiten:

  1. Wir verwirklichen uns selbst. Die Stoikerin lernt durch Weisheit zu trennen zwischen Dingen, die sie beeinflussen kann und solchen, die sie nicht kontrollieren kann (z.B. das Verhalten von anderen Menschen). Wir verstehen, dass wir im Berufsalltag keinen Einfluss darauf haben, was andere über uns denken. Es liegt ausserhalb unserer Kontrolle. Deshalb konzentrieren wir uns auf uns selbst und unsere Leistungen.
  2. Wir machen das Beste aus unseren Karten. Amor fati («Liebe Dein Schicksal») lehrt uns, mit den Karten zu spielen, die wir haben – und das Beste aus dem Blatt im Arbeitsumfeld herauszuholen.


    Begehre nicht, dass die Sachen in der Welt gehen, wie du es willst, sondern wünsche vielmehr, dass alles, was geschieht, so geschehe, wie es geschieht, dann wirst du glücklich sein
    Epiktet

  3. Wir sind effektiv. Durch Memento Mori („Sei dir der Sterblichkeit bewusst“) haben wir verstanden, dass das Leben endlich ist und wir nicht alles kontrollieren können. Deshalb konzentrieren wir uns in unserer Führungstätigkeit auf sinnvolle und machbare Dinge.
  4. Wir haben weniger Sorgen und Ängste. Die Lehre Praemeditatio malorum (“Zukünftige Übel vorherbedenken”) hilft uns, zu überlegen, was bei zukünftigen Handlungen schief gehen kann. Das ist bei unternehmerischem Denken angstlösend und lässt uns bei beruflich schwierigen oder stressigen Situationen gelassen sein.


    Beginne jeden Tag, indem du dir sagst: Heute werde ich es mit Störungen, Undankbarkeit, Anmaßung, Treulosigkeit, Feindseligkeit und Egoismus zu tun bekommen
    Marcus Aurelius

So wie die Säulen der Säulenhalle das Gebäude tragen, machen uns die Lehren des Stoizismus resilienter und stellen eine nachhaltige Leistungserbringung im Arbeitsalltag sicher. Sie machen uns, in Ergänzung zu den Inhalten aus dem EMBA-Modul «Nachhaltige Leistungserbringung», zu besseren Führungskräften.

Athen Säulenhalle Stoika Stoizismus Stoiker
Der Name Stoizismus geht zurück auf eine Säulenhalle (Stoa) auf dem Marktplatz von Athen, in der Zenon von Kition seine Lehrtätigkeit aufnahm. Quelle: Image licensed by Ingram Image, Bild ID: 02A11WNS

 

Andreas Schmid

Andreas Schmid ist Leiter Gebäudetechnik bei Gruner AG in Basel und absolviert zum Zeitpunkt der Publikation den Executive MBA an der Hochschule Luzern.

View all posts by Andreas Schmid →

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert