Allgemein

Lernjournal

Das Lernjournal hilft den Studierenden über den eigenen Lernprozess nachzudenken. Dabei notieren sie während des Lernprozesses laufen Fragen und Erkenntnisse. Durch die Reflexion auf den Lernprozess wird das Gelernte stärker verankert.

Beschreibung

Das Lernjournal begleitet die Studierenden während des ganzen Lernprozesses und hilft ihnen, die Erkenntnisse und ihre Arbeitsweise kritisch zu prüfen. Die Studierenden notieren im Lernjournal Ziele, Erkenntnisse und Fragen. Später können sie ihre Notizen wieder lesen und kommentieren. Dabei reflektieren sie die Qualität ihrer Erkenntnisse, aber auch Stärken und Schwächen des eigenen Lernverhaltens. Idealerweise besprechen die Studierenden ihre Einträge im Lernjournal mit einer zweiten Person, die z.B. mit dem Betreuer oder der Betreuerin der Projektarbeit. Die Metakognition, also das Nachdenken über den eigenen Lernprozess, verstärkt die Lernwirkung.

Verwendung von E-Learning-Tools

Das Lernjournal ist technisch anspruchslos. Ein einfaches Textbearbeitungsprogramm reicht aus. Um die zeitliche Dimension des Lernprozesses abzubilden, eignet sich eine Blogsoftware besonders gut.

  • ILIAS bietet eine einfache Möglichkeit, einen Blog einzurichten. Der Blog kann sowohl in einem privaten Ordner als auch in einem Gruppenordner eingerichtet werden, so dass er auch für betreuende Personen zugänglich ist.
  • WordPress ist eine Blog-Software, mit der öffentliche Tagebücher erstellt werden können. Die Beiträge des Tagebuchs werden dann automatisch in umgekehrt chronologischer Reihenfolge aufgelistet. Die Beiträge können zudem mit Schlagwörtern und Kategorien versehen werden.

Beispiele


Arbeits- und Lernjournal (Pfäffli, 2005, S. 210)

Ziel: Reflexion der Planung, des individuellen Vorgehens, der Zusammenarbeit Mögliche Inhalte:

  • Planung, aktueller Stand
  • Arbeitsschritte
  • Pendenzen
  • Persönliche Eindrücke und Erkenntnisse (zum Beispiel bezüglich Vorgehen, Zusammenarbeit, persönliches Verhalten)

Beispiele von Leitfragen:

  • Konnten Sie die Planung und den Zeitplan einhalten?
  • Wo und warum mussten Sie von der Planung abweichen?
  • Haben Sie neue (Teil-)Ziele gesetzt?
  • Welche Fragen sind aufgetaucht?
  • Wie sind Sie mit Fragen oder Problemen umgegangen? – Welches sind die nächsten Schritte?
  • Wie haben Sie die Beratung in Anspruch genommen? – Wie gestalten Sie die Zusammenarbeit in der Gruppe?

Mögliche Darstellungsform eines Lernjournals über ein individuelles Selbststudium:

  • Thema
  • Absicht (zum Beispiel in Bezug auf Inhalt, Lernstrategie)
  • Tätigkeiten
  • Datum
  • Zeitaufwand
  • Erkenntnisse, Schlussfolgerungen
  • Nächste Schritte

Checkliste für Besprechungen (Pfäffli, 2005, S. 209)

Inhaltliche und methodische Ebene

Zielformulierung

  • Produkt
  • Ist das Ziel realistisch?
  • Was wollen, sollen die Studierenden erreichen?

Vorgehensweise, geplante Arbeitsschritte

  • Wie gehen die Studierenden vor?
  • Welche Arbeitsstrategien und Methoden könnten/sollten sie einüben?
  • Welches sind die nächsten Schritte?
  • Ist die Zeiteinteilung realistisch?

Arbeitsteilung

  • Wer macht was, wo ist Koordination nötig?

Quellen

  • Unterstützungsbedarf
  • Welche Erwartungen bestehen an die Begleitung?
  • Welche Aufgaben können selbständig gelöst werden?
  • Welcher Unterstützungsbedarf besteht?

Nächste Schritte

Abmachungen

Beziehungsebene

  • Klima innerhalb der Gruppe, Wertschätzung Wie gehen die Studierenden miteinander um?
  • Zusammenarbeit Studierende Wie ist die Zusammenarbeit?
  • Zusammenarbeit Studierende und Dozierende Welche gegenseitigen Erwartungen bestehen?
  • Abmachungen. Was soll konkret optimiert werden, wie, woran soll der Erfolg sichtbar werden?

Tools

Quellen

  • Pfäffli, B.K. (2005). Lehren an Hochschulen. Eine Hochschuldidaktik für den Aufbau von Wissen und Kompetenzen. Bern, Stuttgart & Wien: Haupt Verlag.

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