Wer diesem Blog folgt, mag sich vielleicht erinnern, dass im März 2021 das ZLLF die Koordination diverser swissuniversities Projekte übernahm und dafür etwas grösser wurde. Zu diesen Projekten gehörte auch das Kooperationsprojekt «Campus Luzern – Kooperative Promotionsförderung an den Luzerner Hochschulen», welches Ende 2024 erfolgreich abgeschlossen wurde. Am Projekt waren die Hochschule Luzern, die Universität Luzern und die Pädagogische Hochschule Luzern beteiligt mit dem Ziel, ein hochschulübergreifendes und promotionsförderndes Umfeld am Hochschulplatz Luzern zu schaffen sowie eine Kultur der gegenseitigen Offenheit auch im Bereich Doktoratsausbildung (weiter) zu etablieren und langfristig zu sichern.
Im Rahmen des «Campus Luzern» wurden deshalb diverse kooperative Initiativen angestossen, um die Forschenden der drei Luzerner Hochschulen darin zu unterstützen, die eigenen Forschungskompetenzen zu vertiefen und sich miteinander auszutauschen. Dazu gehörte bspw. ein gemeinsames Kursangebot zu forschungsrelevanten Themen und Skills wie z.B. Projektmanagement in der Forschung oder Drittmittelakquise. Die Kurse waren für alle Doktorierenden und Forschenden der drei Luzerner Hochschulen kostenlos und daher auch sehr gut besucht. Forschende der drei Hochschultypen, die Expert:innen in ihrer jeweiligen Disziplin sind, konnten sich während den Kursen gemeinsam zu überfachlichen Themen austauschen, was ihnen den Unterschied zwischen den Forschungsansätzen und dem Forschungshandeln an Universität, Fachhochschule und Pädagogischen sichtbar machte.
Projekt-Highlights waren sicher die beiden durchgeführten Schreibklausuren. Rund zwanzig Teilnehmende der drei Luzerner Hochschulen nahmen sich in diesem Rahmen Zeit für das konzentrierte Schreiben an ihren Paper und Dissertationen sowie den Austausch zu Fachlichem und Überfachlichem in den Pausenzeiten. Mit dem Instrument der «Bottom Up Angebote» liessen die einzelnen Hochschulen eigene Aktivitäten für Forschende und Doktorierende im Rahmen des Projekts teilfinanzieren, dafür waren diese Aktivitäten für Angehörige aller Luzerner Hochschulen kostenlos buchbar. Beispiele sind eine Beratungsstelle zu Mixed Methods der PH Luzern, ein Kolloquium der Uni Luzern zum Einsatz der KI in der Forschung oder ein Data Science Hackathon in Economics und Management der HSLU und Uni Luzern – also, durch die Bottom Up Angebote wurde das thematische Spektrum des Campus Luzern mit verschiedenen Formaten erweitert.
Durch das Projekt «Campus Luzern» wollten die HSLU, die Uni Luzern und die PH Luzern eine kooperative Forschungs- und Unterstützungsplattform schaffen, die idealerweise zu mehr gemeinsam betreuten Promotionen führt. Während der Projektlaufzeit wurden deshalb Betreuungsaktivitäten von HSLU und PH Luzern Mitarbeitenden, die Promovierende in Kooperation mit der Uni Luzern betreuen, finanziell unterstützt (insgesamt 3 Mitarbeitende). In verschiedenen Infoanlässen wurde zur Promotion am Hochschulstandort Luzern informiert und motiviert.
Trotz der guten Zusammenarbeit beim Projekt entschieden sich die drei Luzerner Hochschulen die Kooperation im Bereich Promotions- und Nachwuchsförderung nicht weiterzuführen. Den drei Hochschulen sind nur wenige Fachbereiche gemeinsam und es wurde sinnvoller gefunden, mit anderen Promotionspartnern die fachliche Nähe anstatt der geographischen Nähe am Hochschulstandort Luzern zu pflegen. Durch das Projekt wurden wichtige und stabile Vernetzungen zwischen Nachwuchsförderungsexpert:innen zwischen den drei Luzerner Hochschulen geknüpft und der fachliche Austausch ist somit weiterhin sichergestellt. Ein grosses Dankeschön für die gute und angenehme Zusammenarbeit geht an allen Projektbeteiligten der Uni Luzern und der PH Luzern und, für die professionelle Übernahme der administrativen Aufgaben, an Denise Zihlmann!
Auch wenn mit dem Projektende die gemeinsamen Strukturen nicht weitergeführt werden, bleibt das Thema Förderung von Forschungskompetenzen an der HSLU weiterhin aktuell. So bietet das ZLLF für Forschende bzw. Forschungsinteressierte weiterhin entsprechende Kurse zu Drittmittelakquise, wissenschaftlich Publizieren, KI und Projektmanagement in der Forschung. Den Forschenden steht auch das etablierte Mentoratsprogramm und die oben angesprochene Schreibklausur (Mi. 27. bis Fr. 29. August 2025) zur Verfügung – alle Angebote neu mit einer Teilnahmegebühr. Was noch ansteht, ist die Weiterentwicklung des Angebots, durch Netzwerkanlässe die Forschenden über die Departemente hinweg zusammenzubringen. Das ZLLF möchte den Bedarf an solchen Veranstaltungen erheben und alle Interessierten können mit der Teilnahme an dieser Umfrage bis am 14. Februar 2025 beitragen.
Für die Angebote zur Weiterentwicklung der Forschungskompetenzen an der HSLU stehen weiterhin Valeria Iaconis und Denise Zihlmann zur Verfügung. Wer noch mehr dazu erfahren möchte, kann am Infoanlass vom 20. Januar 2025 (12:00 bis 13:00 Uhr) teilnehmen.