Mit dem Kooperationsprojekt P11 «Stärkung der Wissenschaftsorientierung: Reflexion von Forschung – Analyse von Berufspraxis» fördern die HSLU und die PH Luzern das doppelte Kompetenzprofil ihrer Dozierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitende. Das Projekt wird von swissuniversities von 2021 bis 2024 unterstützt und widmet sich dem Thema «Wissenschaftsorientierung»: Gestärkt werden soll die Kompetenz, Forschungsergebnisse auf ihre Verwendung in Lehre und weiteren Hochschulaktivitäten zu analysieren und aufzuarbeiten.
Im Rahmen des P11-Projektes laufen insgesamt 23 sehr unterschiedliche Subprojekte an beiden Hochschulen: sie beschäftigen sich intensiv mit der Reflexion von «brennenden» Forschungsthemen und ihrer Aufbereitung für den Transfer in die Lehre und in weitere Leistungsbereiche. Sie implementieren Unterrichtsformen und -methoden, welche die Auseinandersetzung mit aktuellen Forschungsergebnissen ermöglichen, oder sie reflektieren die Bedingungen, unter denen Wissenstransfer, institutionalisierter Austausch und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Leistungsbereichen einer Hochschule besonders gut gelingen. Über alle P11-Projekte informiert diese Webseite.
Seit Projektstart vor knapp zwei Jahren ist einiges entstanden. Zeit für eine Standortbestimmung der Projektleitenden der HSLU und der PH Luzern. Ziel der Midterm Konferenz des P11-Projekts war, auf die erreichten Meilensteine zurückzublicken sowie sich für nächste Schritte auch im Sinne der Verstetigung einzelner Projekte auszutauschen und gegenseitig inspirieren zu lassen.
Als Denkanstoss diente das Referat von Sheron Baumann mit dem Titel «Forschungs- und Wissenschaftsbezug in der Hochschullehre –Konzepte und eine Forschungsidee». Damit griff er die Frage auf, wie in der Hochschulbildung ein Forschungsbezug hergestellt werden kann. Insbesondere, wie das an Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen gelingt? Für diese stellt die Sicherstellung des Wissenschaftsbezugs in der Lehre eine im Vergleich mit den Universitäten relativ neue Aufgabe dar, die zudem mit dem politischen Anspruch an Praxisfeldorientierung kombiniert ist. Entlang verschiedener Studien berichtete Baumann, welche Kategorien der forschungsbezogenen Lehre ausdifferenziert werden. Anschliessend diskutierten die Projektleitenden anhand leitender Fragen, wie verbreitet die verschiedenen Kategorien an FHs und PHs sind und welche stärker angewendet werden. Das Referat stiess eine angeregte Diskussion an, wie sehr der Wissenschaftsbezug in der Lehre auch von der Disziplin- und Fachkultur geprägt ist, wie die dargestellten Modelle interpretiert werden können und welche (implizite oder explizite) Wertigkeit sie mitbringen.
Nach einem moderierten Austausch zu den einzelnen Subprojekten diskutierten die Projektleitenden die Möglichkeiten einer Verstetigung der Projektergebnisse. Die Subprojekten, die unter dem Dach P11-«Wissenschaftsorientierung» laufen, befassen sich mit verschiedenen Disziplinen, Zielgruppen und Fragestellungen und entsprechend gibt es unterschiedlichen Erwartungen für die Überführung in den Regelbetrieb. Je nach dem kann das bedeuten, eine validierte Methodik den Kolleg:innen zur Verfügung zu stellen, aber auch, wichtige, «grössere» Themen im Hochschuldiskurs zu platzieren, damit sie auch nach dem Projektabschluss angesprochen und reflektiert werden. Als sehr wichtig wurde aber auch benannt, dass sich eine «wissenschaftsorientierte» Haltung unter den Dozierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitenden etabliert, und dass diese auch von den Hochschulen unterstützt und gepflegt wird. Sich über aktuelle Forschungsergebnisse upzudaten sowie Kolleg:innen über die eigene Forschung zu informieren, braucht Zeit – man soll sich dafür terminliche, aber auch gedankliche Freiräume schaffen (können). Wie kann dies institutionalisiert und gefördert werden?
Die Midterm Konferenz erlaubte einen regen Austausch zum Thema Wissenschaftsorientierung, welcher von den Beteiligten am P11-Projekt als bereichernd wahrgenommen wurde. Die Vernetzung der P11-Projektleitenden wird laufend durch kürzere Austauschveranstaltungen und Projektpräsentationen gefördert.
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