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ZLLF unterwegs auf Learning Safari

«Mit einer Learning Safari den HSLU-Horizont erweitern». Mit diesem Slogan wirbt das Zukunftslabor CreaLab gemeinsam mit der Abteilung Hochschulentwicklung und -dienste. Den Horizont erweitern, neue Kontakte innerhalb der HSLU knüpfen, Einblicke in den Alltag der Kolleg:innen erhalten und ein umfassendes Verständnis für die HSLU gewinnen, mit diesen Zielen hat sich das ZLLF-Team auf eine Learning Safari begeben.

Das ZLLF-Team wurde von den Reiseleitern des CreaLabs – Julie Harboe und Jens Meissner – im Foyer des neuen Gebäudes des Departement Musik auf dem Campus Südpol willkommen geheissen. Julie Harboe eröffnete den Tag mit den Worten «Habt den Mut, nachzudenken». Und genau das haben wir von der Learning Safari mitgenommen…viele Eindrücke und Anregungen zum Nachdenken. Wir blicken auf einen sehr intensiven und abwechslungsreichen Tag in den Departementen Musik und Technik & Architektur zurück.

Es ging nicht darum, die Highlights, sondern den Alltag in den Departementen kennenzulernen. Wie sieht der Alltag der Dozierenden aus? Mit welchen Herausforderungen werden sie konfrontiert? Wie sieht der Alltag von wissenschaftlichen Mitarbeitenden in der Forschung aus? Wie findet der Transfer von Forschung in die Lehre statt oder wie arbeiten Mitarbeitende in der Forschung mit Dozierenden in der Lehre zusammen, insbesondere wenn beide Funktionen von einer Person wahrgenommen werden? Viele Fragen, viele Eindrücke und Antworten… aber auch neue Fragen…

Gemäss Hans-Jürg Rickenbacher, Dozent am Institut für Klassik und Kirchenmusik, sei es ein grosses Privileg als Musikdozent arbeiten zu dürfen. Da viele Gesangsstunden als Einzelstunden stattfinden, sei der Alltag von einer individuellen Planung geprägt. Er betonte dennoch, dass das Team viel wichtiger als die Einzelperson sei. Es gelang Hans-Jürg Rickenbacher, seine Leidenschaft, welche er für seinen Beruf hat, spür- und im «Klangturm» hörbar zu machen.

Suse Petersen, Dozentin am Institut für Musikpädagogik und wissenschaftliche Mitarbeiterin im gleichnamigen Competence Center, kam spontan mit ihrer kranken Tochter. Auch das geht an der HSLU. Trotz allem oder gerade deswegen sprühte sie vor Energie und guter Laune. Aktuell liegt ihr Schwerpunkt in der Forschungstätigkeit, konkret im Projekt Empowerment Refugee, mit flexiblerer Zeitgestaltung. Aus ihrer Sicht leidet eine Verbindung zwischen Lehre und Forschung auch an den unterschiedlichen Anstellungsbedingungen, mit denen Dozierende für die Forschung viel zu teuer sind und daher dort wenig eingesetzt werden.

Christian Kipper, Vizedirektor und Leiter Ausbildung am Departement Musik, gab einen Einblick in die Matrixstruktur des Departements und das Organisieren und Weiterentwickeln der verschiedenen Studiengänge. Beim Ausüben seines Amtes als Leiter Ausbildung helfen ihm seine Menschenkenntnisse, vielleicht auch seine Berufserfahrung als Dramaturg, sehr weiter. Eines seiner Ziele sei, das Verhindern von Willkür beim Treffen von Entscheidungen, weshalb das Verschriftlichen von Entscheidungen – welche zu einem späteren Zeitpunkt herangezogen werden können – unabdingbar sei. Christian Kipper beschäftigt sich gemeinsam mit den Dozierenden des Departements Musik mit der Frage, wie Curricula weiterentwickelt werden können. Hier sieht er viel Potential, die Fachleute des ZLLF bei der Schulung von Lehrenden einzubinden.

Nach einer kurzen Busfahrt zum Campus Horw und einer Verschnaufpause, werden wir von Lars Schuchert, Senior wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Architektur, empfangen und in die Welt der Forschung zur Interaktion zwischen Mensch und gebauter Umwelt auch an Un-Orten mit dem Projekt «Guerrilla Urbanism» mitgenommen. Seine Arbeit sei sehr praxisorientiert und eng mit der Wirtschaft verknüpft. Wie aufwändig die Akquise von Forschungsaufträgen ist, lassen uns seine Erzählungen über 60seitige Innosuisse Anträge spüren. Auch wenn alles schwieriger, komplexer, aufwändiger wird, funktioniert Forschen doch irgendwie noch. Obwohl er selbst in Forschung und Lehre tätig ist, nimmt er eine klare Trennung zwischen den beiden Bereichen wahr. Eine Brücke besteht v.a. durch persönliche Beziehungen auf informeller Ebene.

Wie wäre es, zwischendurch selbst die eigene Kreativität ausleben zu können? Inspiriert durch den Geist eines Fabrication Laboratoriums ist dies im FabLab gemäss Chris Obrist möglich. Die Maschinen des FabLabs können fast jederzeit gegen eine kleine Gebühr genutzt werden. Nur Ideen und Visionen müssen mitgebracht werden. Eine interessante Infrastruktur, in der man aus dem Schauen und Staunen nicht mehr herauskommt. Für jedes längere Kursangebot irgendwie ein Gewinn und daher die Frage, wo man das FabLab zukünftig im ZLLF Kursprogramm finden wird.

Zukunftsmusik am Departement Technik und Architektur? «Wir entwickeln innovative, pragmatische und kosteneffiziente Lösungen für unsere Partner basierend auf dem letzten Stand der Technik.» heisst es auf der Webseite des «CC Autonomous Systems and Robotics Sensoren». Was das genau heisst, zeigen uns Armin Taghipour, Thomas Graf, Simon Emmenegger und Pascal Jund mit kurzen Beschreibungen ihrer aktuellen Projekte. Echte Ingenieurkunst! Technologie works? Beeindruckend. Die Brücke zur Lehre erfolgt insbesondere durch studentische Arbeiten (BA/MA), auch um Studierenden Praxisausbildung zu ermöglichen.

Im Gespräch mit Jürg Huber, Dozent am Institut für Musikpädagogik und Senior wissenschaftlicher Mitarbeiter am CC Forschung Musikpädagogik, schliesst der Tag am Departement Musik. Viele verschiedene Aufgaben und Funktionen, doppeltes Kompetenzprofil, innovative Lehre, Gedanken zur Pensionierung … viele, auch kritische Gedanken kommen zur Sprache und zeigen die Komplexität eines Departements, der Hochschule an sich, eingebunden in ein gesellschaftliches System.

Den Tag lassen wir im Neubad ausklingen. Eine passende Location, da Studierende und Mitarbeitende der HSLU hier wiederholt in unterschiedlichen Konstellationen bei Ausstellungen, Anlässen und Projekten anzutreffen sind. Wir lassen den Tag Revue passieren, tauschen uns aus, bevor wir uns mit den vielen Eindrücken, Anregungen und Denkanstössen auf dem Nachhauseweg machen.

Lust auch auf Safari zu gehen? Dann buche deinen Platz in einer der nächsten Learning Safaris am 28.03.2023 oder 07.11.2023.

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