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Rückschau PressEdConf 22 – Inspiration für WordPress Blogs in der Lehre

Vor einem Monat fand die PressEdConf22 statt, eine Konferenz, welche die Nutzung von WordPress in Lehre und Forschung in den Blick nimmt. In diesem Beitrag fassen wir die wichtigsten Erkenntnisse zu Blogprojekten zusammen und beleuchten, welche Trends sich erkennen lassen.


Das Format der PressEdConf ist unüblich. Die Konferenz findet vollständig online auf Twitter statt. Ein Beitrag besteht aus jeweils 10-15 nacheinander folgenden Tweets in einem Zeitfenster von 15 Minuten. Hier das Programm. Auch in diesem Jahr wurden didaktische Szenarien, Best Practice Beispiele und technische Lösungen vorgestellt. Dabei fällt auf, gebloggt wird mehrheitlich in der Gruppe.

WordPress als Lernplattform?

Die Idee, WordPress als Kursplattform einzusetzen ist nicht neu. Die ersten Beiträge nehmen uns mit auf eine Erfahrungsreise beim Aufbau eines «Kursblogs» und reflektieren die Herausforderungen. Betont werden einerseits die Freiheiten für Lehrende bei der Gestaltung der Inhalte und andererseits die erhöhte Motivation und Autonomie für Studierende sich mit den Inhalten auseinanderzusetzen oder gar eigene Beiträge zu erstellen. Doch im Gegenzug stellen sich Vorbehalte gegen die Nutzung eines Blogs im öffentlichen Raum:

Zwar gibt es Möglichkeiten, die Sichtbarkeit eines Blogs einzuschränken oder unter einem Pseudonym zu arbeiten. Aber der geschützte Raum einer LMS ist für die meisten Lernaktivitäten doch die sinnvollere und sicherere Wahl. Öffentlichkeit soll bewusst Teil des Lernszenarios oder des Wissensaustauschs sein.

Community und Gruppenblogs

In diesem Sinne zeigt der Beitrag Show me your learning community wie ein Blog Drehscheibe für Wissensaustausch und Inspiration für die Lehre unter Lehrenden dienen kann.

Im Beitrag Liberated Learner erstellen Studierende gemeinsam eine Handreichung für das Lernen in einer Online-Umgebung. Das Projekt entstand in Kooperation mit mehreren Hochschulen in Canada und wurde mit der Erweiterung Pressbooks als digitales Buch umgesetzt. Hier der Link zum Buch. Darüber hinaus haben die Studierenden selbst Medien produziert, eindrucksvoll sind die Animationen zu den Moduleinführungen.

Mit der Forderung Engineering Students Can (and should) Write Too rückt @ken_bauer Studierende als Blogger ins Zentrum. Kommunikationskompetenzen gehören zum Beruf einer Ingenieurin/eines Ingenieurs und Schreiben im Web kann diese Kompetenzen fördern.

Dabei greift er wichtige Aspekte wie Autonomie, Digitale Souveränität und auch Datenschutzfragen auf. So lässt der Dozent Studierenden die Freiheit zu wählen, welches Tool sie für ihre Schreibarbeiten verwenden und weist auf Sicherheits- und Datenschutzfragen hin. Nicht alle Studierenden mögen im öffentlichen Raum posten, dies gilt es zu berücksichtigen.

Und zum Abschluss präsentiert @cogdog Calling Card Themes, eine Art Design für «small site landing pages». Oft wird eine einfache Seite benötigt; Studierende schreiben nur ein paar Beiträge, Forschende stellen ihre Publikation oder eine laufende Studie vor, 2-3 Seiten reichen. Moderne Themes bieten vielfältigste Einstellungen einen Blog einzurichten, für eine einfache Seite dürften sie schlicht etwas überdimensioniert sein. Auf Basis des HTML5Up Seitentemplates hat der Präsentator einfach zu nutzende WordPress Themes entwickelt. Einige Beispiele:

WP-Dimension für Profile und Projektseiten und WP-Big Picture für Single-Page WebSites:

Diese Mini-Themes eignen sich besonders für den Aufbau «kleinerer Blogs».

Diese haben wir gleich installiert. Probieren Sie es aus!

Zusammenfassend lässt sich sagen, Bloggen entwickelt sich – wie die Beispiele zeigen – zum  «Publizieren im Kollektiv». Der persönliche Blog als Instrument der akademischen Identitätsbildung hat ausgedient. Die Blog-Software WordPress bietet mit der flexiblen Struktur und Multi-Author Unterstützung ein ideales Werkzeug für die Themenbearbeitung in der Gruppe, den Aufbau kollektives Wissen im Team oder zur Umsetzung von Publikationsprojekten. Passend aus technischer Sicht: Als langfristiges Entwicklungsziel soll der Editor mit kollaborativen Funktionen ausgestattet werden. Darauf sind wir gespannt!

Image Blog by Christophe BENOIT shared under a CC BY 2.0 license.

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