Langsam finden wir uns in der zweiten Welle des distance learnings ein. Während im Frühjahr bei der schnellen Umstellung von Präsenz- auf Online Lehre insbesondere technische Fragen wie z.B. welches Web-Konferenz-Tool verwendet und wie die Online Lehre an sich organisiert werden soll, relevant waren, bauen wir nun auf die damals gemachten Erfahrungen auf. An der Hochschule Luzern ist Zoom für synchrone Online-Präsenzveranstaltungen eingeführt und wird von den Dozierenden auf unterschiedliche Art mit der Lernplattform ILIAS verbunden. So finden die Studierenden dort vertonte Powerpoints, Lernvideos oder einführende Unterlagen für die Erarbeitung von Inhalten. So weit alles vorbereitet und organisiert. Nun folgen noch 120 min. Online-Präsenzveranstaltung als Zoom Session.
Doch wie kann ich eine Online-Präsenzveranstaltung mit Zoom so abwechslungsreich und lebendig gestalten, dass sich die Studierenden einbringen und aktiv lernen. Auch für sie ist es schon die zweite Online-Vorlesung mit Zoom…
- Zoom Session rhythmisieren
meint, in regelmässigen Abständen von etwa 10 Minuten etwas zu verändern. Dies kann ein Wechsel vom Vollbild- auf den Präsentationsmodus, von einer Präsentation auf einen integrierten Film mit Arbeitsauftrag für die Studierenden oder von Präsentation auf Diskussion sein. Nur so gelingt es über einen längeren Zeitraum aufmerksam zuzuhören. Denken Sie auch bei einer Zoom-Session daran, dass auf eine Inhaltserarbeitung eine Inhaltsanwendung und/oder –vertiefung folgen muss, um das gehörte Wissen anzuwenden und mit bisherigem zu verknüpfen. - Studierenden aktiv einbinden
meint, sie an der Inhaltserarbeitung und –vertiefung aktiv denkend, arbeitend und damit lernend zu beteiligen. Dies kann durch ein Abfragen von Vorwissen mit einem Audience Response System sein, durch das Sammeln von Pro-/Contra Argumenten im Plenum, durch das Notieren von Anwendungsbeispielen auf einem Whiteboard, durch das Posten einer eigenen Meinung im Chat, durch das Repetieren des erarbeiteten Wissens mithilfe einer Online-Sortier- oder Zuordnungsaufgabe. Studierende können sowohl mit Einzelaufgaben als auch über Gruppenarbeit eingebunden werden. Mit kreativen Variationen lassen sich Methoden des Präsenzunterrichts auch online umsetzen, wie z.B. Fishbowl Diskussionen oder das bekannte Gruppenpuzzle. - Didaktik vor Tools
Verschiedene kollaborative Tools helfen bei der Rhythmisierung der Zoom-Session, der Aktivierung der Studierenden, der Dokumentation der Ergebnisse und der Evaluation des Lernfortschritts. Sie können aber nur lernförderlich und nachhaltig eingesetzt werden, wenn zuvor überlegt wurde, was genau damit erreicht werden soll und wie das zugrundeliegende Lernsetting samt Aufgabenstellung aussehen soll. Erst dann kann das richtige Tool gewählt, ansprechend vorbereitet und motivierend eingesetzt werden. - Ausprobieren, Reflektieren, weiter entwickeln
Geben Sie sich selbst die Freiheit, auch scheitern zu dürfen. Probieren Sie etwas aus und reflektieren anschliessend wie die Umsetzung gelungen ist, zu ihnen und ihrem Unterricht passt und welche Wirkung bei den Studierenden erzielt wurde. Anschliessend verwerfen, entwickeln Sie die erste Umsetzung weiter oder probieren etwas Neues. Dies trägt zur Entwicklung ihres persönlichen Unterrichtsstils und einem professionellen Wirken als Dozent*in bei.
Fragen oder Lust mit jemand anderem die eigenen Fragestellungen zu besprechen und gemeinsam verschiedene Lösungsideen zu diskutieren? Dafür ist das Team des ZLLF da.
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Guter, kurzer Beitrag! Thanx
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