Die Künstler, die im Neubad Luzern auftreten, erhalten eine neue Präsentationsfläche. Der schallgeschützte Tunnel bietet den Künstlern eine fantastische Möglichkeit, ihre Geschichte visuell, wie auch akustisch zu präsentieren.

Raumanalyse

Beim Betreten des Neubads, erblickt man in der Mitte ein grosses Poolbecken, welches nun nicht mehr mit Wasser gefüllt ist. Aus gutem Grund, denn das Neubad dient heutzutage nicht weiter als Schwimmbad, sondern steht als Kulturtreffpunkt in aller Munde.

Der Bestand blieb praktisch unverändert. Immer noch sind glatte, schwarzweisse Fliesen zu sehen, welche dem Raum eine gewisse Moderne verleihen und so den Schwimmbadcharakter trotzdem unverkennbar machen.

Der Poolbereich wurde durch ein aus PVC überzogenes Schaumstoffelement ergänzt, welches bei Film- oder Musikvorführungen als Sitzgelegenheit dient. Zudem wurden zusätzlich Notausgänge eingeplant. Im Gegensatz zur Optik, kann das Neubad akustisch leider nicht punkten, da glatte Oberflächen und rechtwinklige Ecken diese beeinträchtigen.

Konzept/Idee

Abbildung 1: Ansicht

Mit unserer Intervention wollen wir das Neubad um ein weiteres, zum Ort passendes Projekt erweitern, ohne die Momenten Nutzung einzuschränken. Unsere Idee, ein Tunnel auf dem Grund des Pools. Unauffällig und überzogen mit dem gleichen Mosaik wie der Pool selbst, um nicht von Performances und Ausstellungen abzulenken, bietet es den auftretenden oder ausstellenden Personen eine zusätzliche Plattform für kreativen Ausdruck oder auch um ihre Geschichte zu erzählen.

Abbildung 2: Skizze Schnitt

Den Besuchern der Events ermöglicht es eine andere Welt zu betreten und sich auf eine akustische, visuelle und räumliche Reise zu begeben. Raus aus dem Pool des Neubades und rein in die Kreation und Erzählung der Künstler, präsentierenden und ausstellenden.

Umsetzung

Tragwerk:

Die Tragkonstruktion wurde so konzipiert, dass möglichst wenig Arbeiten vor Ort durchgeführt werden müssen. Es wurde daher beschlossen, Baustahlprofile (Vierkantrohre) zu verwenden. Die Struktur misst ca. 15m x 2,5m x 3m in der Höhe und besteht aus 7 Rahmen, die in der Werkstatt durch ein Schweißverfahren zusammengesetzt werden. Die Rahmen werden vor Ort durch verschraubte Querstreben miteinander verbunden. Um die Konstruktion in drei Richtungen zu stabilisieren, wurden „X“-Wundverbände aus Stab eingebaut.

Abbildung 3: Das Neue Tragwerk

Äussere Fassade:

Die Außenfassade des neuen Bauwerks muss den ästhetischen Standard beibehalten, der rundherum, d.h. im Inneren des Beckens, besteht. Dazu ist vorgesehen, keramische Fliesen auf die Platten (StoVentec A-Trägerplatte) zu kleben. Das Montagesystem dieser Paneele ist ähnlich wie die Montagesysteme von hinterfüllten Fassaden (es gibt eine Aluminium-Unterkonstruktion). Hinter den Paneelen befindet sich eine Steinwolldämmung, so dass alle Schallwellen optimal absorbiert werden. Um diese Schallwellen zu dämpfen, wurde eine Speerholzplatte mit einer Gummiplatte (Tecsound 70 s=3,6 mm) abgedeckt.

Innere Fassade:

Das Innere der neuen Struktur erfordert ein hohes Maß an Schallabsorption. Zu diesem Zweck wurden die Lochbleche (aus Aluminium) vorbereitet. Zwischen den Lochblechen und der tragenden Struktur befindet sich eine Schicht aus Steinwolle-Dämmung mit einer Dicke von 50 mm und einer Dichte von 100 kg/m3. Getragen wird alles von einer Aluminium-Unterkonstruktion.

Abbildung 4: Horizontalschnitt-Detail

Abbildung 5: Vertikalschnitt-Detail

Abbildung 6: Das neu Bauwerk

Abbildung 7: Stahl-Aluminium-Struktur

Abbildung 8:  Ansicht von Innen

Der Innenraum:

Wird der Innenraum betreten eröffnet sich für den Besucher eine visuelle und akustische Möglichkeit, auftretende Künstler besser kennenzulernen.

Ein LED-Bildschirm, welcher durch Touch bedienbar ist, zieht sich entlang des Tunnels und präsentiert Interviews, Musikvideos und andere Dinge der Künstler, welche angeschaut und durch Berührung abgespielt werden können.

Abbildung 9: Visualisierung Innenraum

Wände und Boden:

Die Wandverkleidung des Innenraums baut auf der Gesamtkonstruktion auf, welche vom Ingenieur geplant wurde. Auf die vorhandenen Lochblechpaneele werden Schaumgummimatten geklebt, die anschließend mit Stoff überzogen werden. Der Schaumgummi und der Stoff bieten beide den Vorteil, dass es poröse Materialien sind und diese äußerst gut für akustische Geräusche eingesetzt werden können.

Als sichtbares Material wurde ein schwarzer Stoffbezug gewählt, da dieser den Raum verdunkelt und nicht vom Bildschirm ablenkt.

Der ebenfalls schwarze Boden wird aus einem Gummigranulat sein. Einerseits bietet dieser Boden ein angenehmes Gehgefühl, ist einfach zu verlegen und durch seine ebenfalls poröse Wirkung, eignet er sich besonders gut für akustische Zwecke.

Abbildung 10: Skizze Wandaufbau

 

Aufbau und Montage des Bildschirmes:

 

Der LED-Bildschirm wird folgendermaßen montiert:

Eine Unterkonstruktion, welche am Tragwerk angebracht wird, dient als Fixierung für die einzelnen LED-Paneele. Diese werden reihenweise montiert und bilden so ein großflächiger Bildschirm.

 

 

Abbildung 11: Aufbau LED-Bildschirm

 

https://youtu.be/A3hmLPGMMKw

 

 

Abbildungen:

Abbildung 1: Mohtashamian, D., (2020) Ansicht (Medium: Photoshop)

Abbildung 2: Mohtashamian, D., (2020) Skizze Schnitt

Abbildung 4: Patocchi, M., (2020). Das Neue Tragwerk. [Medium: BoCAD, BIMVision freeware IFC Viewer].

Abbildung 4: Patocchi, M., 2020. Horizontalschnitt-Deteil. [Medium: AutoCAD].

Abbildung 5: Patocchi, M., 2020. Vertikalschnitt-Deteil. [Medium: AutoCAD].

Abbildung 6: Patocchi, M., 2020. Das Neue Bauwerks mit Aussere Fassade. [Medium: BoCAD, BIMVision freeware IFC Viewer].

Abbildung 7: Patocchi, M., 2020. Stahl-Aluminium-Struktur. [Medium: BoCAD, BIMVision freeware IFC Viewer].

Abbildung 8: Patocchi, M., 2020. Stahl-Aluminium-Struktur, Ansicht von innen. [Medium: BoCAD, BIMVision freeware IFC Viewer].

Abbildung 9: Schenk, L.,Visualisierung Innenraum

Abbildung 10: Schenk, L., Skizze Wandaufbau

Abbildung 11: Schenk, L., Aufbau LED-Bildschirm, (https://www.ombitaly.it/en/custom-led/)

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