Die NEA (National Endowment for the Arts – Nationale Kunststfitung der USA) hat vor kurzem eine interessante Studie herausgebracht (Zeitraum: Mai 2007- April 2008) zu der Frage, wie Technologie die Partizipiation in der Kunst beinflusst. Vorab, Partizipation in diesem Kontext meint Teilnahme im weitesten Sinne, also das Hören, Betrachten und Lesen von Kulturangeboten. Es wurden dabei vor allem sogenannte „Benchmark“ – Künste betrachtet: Jazz, klassische Musik, Oper, Theater, Ballett und die bildenden Künste, also das was man in Deutsch gemeinhin als E-Kultur betrachtet.
Die wohl wichtigste Erkenntniss: Die durch elektronische Medien vermittelte Teilnahme an Kunst scheint das leibhaftige Erleben vor Ort nicht zu ersetzen. Im Gegenteil, diese Medien stimulieren die Teilnahme an Live-Events. Diejenigen U.S. Amerikaner, die „Benchmark“-Kunst via elektronische Medien konsumieren (immerhin 37%), besuchen mit doppelt so grosser Wahrscheinlichkeit auch einen Live Event.
Es gibt allerdings auch Menschen, die „Benchmark“-Kultur ausschliesslich mittels elektronischer Medien wahrnehmen. Dabei handelt es sich jedoch zumeisst um Gruppen, die sich Live E-Kultur entweder nicht leisten können oder zu weit von entsprechenden Institutionen entfernt wohnen. Für dieses Publikum sind elektronische Medien oftmals der einzige Zugang zur sogenannten Hochkultur.
Interessant vielleicht auch noch, dass immerhin 21% der U.S. Amerikaner (46 Millionen Erwachsene) im genannten Zeitraum Literatur oder Poesie mittels elektronischer Medien gelesen haben. Es sind vor allem junge Menschen, die den Zugang zur schriftlichen Kunst über digitale Medien finden.
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2 Antworten zu „Welchen Einfluss hat Technologie auf die Nutzung von Kulturangeboten?“