Seminare

 

Seminar 1

Seminar 2

Seminar 3

 

Wie, wo und mit wem wir wohnen, wirtschaften und wie wir Sorge tragen hängt eng mit gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Prozessen zusammen, die sich im Kontext des neoliberalen Umbaus der Gesellschaft und einer zunehmenden Individualisierung gravierend verändern. Man lebt allein, mit Lebenspartner*innen, mit oder ohne Kinder, in Wohngemeinschaften, wieder bei den Eltern oder erneut allein. Der feministische Slogan «Wohnen ist Arbeiten» weist deutlich darauf hin, dass Wohnen weit mehr ist als «Freizeit und Erholung». Wohnen ist eine herausfordernde und im besten Fall verändernde Tätigkeit, die traditionelle Geschlechterrollen hinterfragt, Gleichstellung auch räumlich einfordert und sich auf neue Zukünfte einlässt.
Gerade angesichts globaler Herausforderungen wie Klimakrise, Ressourcenknappheit und sozialen Ungerechtigkeiten ist unübersehbar, wie sich unser alltägliches Tun mit all jenen Prozessen verbindet, die die Erde zunehmend unbewohnbar machen. Die Eigendynamik dieser Prozesse entfaltet sich weitgehend unkontrolliert. «Humans have changed the way the world works. Now they have to change the way they think about it, too.» Diese ersten Zeilen des Leitartikels im Economist vom 26.05.2011 bringen die Situation gut auf den Punkt. Wir müssen unser Verhältnis zur Welt neu denken und sind gefordert, gewohnte Bahnen des Handelns und Denkens zu verlassen, um über zukunftsfähige Formen des Lebens, Wohnens und Bauens nachzudenken – auch und gerade, um einen zukunftsfähigen Umgang mit den Ressourcen, wie Land, Material und Energie zu pflegen.

Die hier skizzierten Herausforderungen dienen unseren Seminaren als Anlass über Wohn- und Lebensformen sowie die Bedeutung von (Wohn-)Architektur nachzudenken. Gerade wenn unser Wohnen in die Krise gerät und wir aufgefordert sind, uns neu zu orientieren, stellen sich Fragen nach dem Charakter und der Funktion des Wohnens immer drängender. Was ist «Wohnen» überhaupt? Was macht sein Wesen aus? Und was heisst in diesen Zeiten,  «Wohnen neu zu denken» ? Aus unterschiedlichen Perspektiven und mit verschiedenartigen Methoden gehen wir in drei Lektüreseminaren diesen Fragen nach und diskutieren die (soziale) Relevanz von Architektur.

Die vier Workshops der Seminare werden von den Studierenden aktiv mitgestaltet. Die Beiträge der Seminarteilnehmenden werden im Plenum diskutiert und sind Grundlage für eine individuelle Bewertung, die am Ende des Semesters in die Modulendprüfung einfliessen wird. Die Anwesenheit ist für alle Seminarteilnehmenden Pflicht.