Vernetzung bezeichnet den aktiven Prozess des Knüpfens von oder sich Einbringens in sozialen Netzwerken. Diese sind charakterisiert durch meist informelle Beziehungsstrukturen zwischen Individuen und Gruppen. Nach Manuel Castells (2001) sind Netzwerke nicht für die Ewigkeit gebaut, sind prinzipiell offen und können je nach Bedarf neu geknüpft, erweitert oder verkleinert werden. Unter Bezug auf Mark Granovetters Aufsatz „The strength of weak ties“ (1973) wird angenommen, dass es nicht die festen Bande, sondern gerade die lockeren, informellen Beziehungen sind, die Veränderungen anstossen können. In der Soziokultur hat die Vernetzung daher eine zentrale Bedeutung als Ressource und als Basis für gesellschaftliche Entwicklungen im jeweiligen Kontext.

Alex Willener

 

  • Castells, Manuel (2001): Das Informationszeitalter, Bd. 1: Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft. Opladen: Leske + Budrich
  • Granovetter, Mark: The Strength of Weak Ties. In: American Journal of Sociology 78 (1973), S. 1360–1380.