Trotz KI und Automatisierung: Wer Menschen hat, macht Business

KI ist in aller Munde, autonomes Fahren gilt als selbstverständlich. Automatisierung und Digitalisierung? Gelten bereits als «ausgelutscht». Dabei vergessen wir oft, dass es viele Tätigkeiten gibt, die durch Menschen ausgeführt werden müssen. Nur wer es schafft, in dieser Transformationsphase weiterhin Menschen zu beschäftigen, wird seine Unternehmung in die Zukunft bringen.

Beruflich bin ich seit einem Vierteljahrhundert in der Welt des Strassentransportes tätig. Stets wurden meine Arbeitgeber in erster Linie mit Lkws in Verbindung gebracht – und höchst selten mit den Menschen, welche in der Unternehmung tätig sind.

Ein Dreieck mit dem Menschen als Basis

Daran arbeite ich. Ich will den Menschen, die in der Unternehmung arbeiten, die notwendige Aufmerksamkeit geben – Respekt, Anerkennung, Plattform. Denn schlussendlich sind es Menschen, welche täglich Güter von A nach B transportieren. Ich spreche jeweils von einem Dreieck, das im Gleichgewicht sein muss, damit eine Transportunternehmung «Business machen» kann. Sind die Menschen nicht vorhanden, fällt das Dreieck in sich zusammen.

Dreieck "Mensch - Auftrag - Maschine" (Quelle: eigene Darstellung)
Dreieck «Mensch – Auftrag – Maschine» (Quelle: eigene Darstellung)

 

KI und autonomes Fahren: Ja, aber…

Natürlich wird KI und autonomes Fahren auch in meiner Branche Einfluss nehmen. Von der KI erhoffe ich mir sogar eine grosse Vereinfachung im Dispositionsprozess. Sie soll die Disposition entlasten, damit sie mehr Zeit hat, um die Menschen – die Chauffeusen und Chauffeure – zu führen.

Und ja, auch ich glaube an autonomes Fahren, habe aber noch keine Lösung für die automatisierte Be- und Entladung der Fahrzeuge – sofern es sich nicht um Rampen-Rampen-Verkehr handelt.

Entsprechend ist es wichtig, der Gesellschaft aufzuzeigen, dass mit einer Strassentransportunternehmung nicht nur Lkws, Stau, Dreck und Krach in Verbindung gebracht werden. Sondern, dass sie die Menschen hinter dem Steuerrad anerkennen. So will ich Rahmenbedingungen setzen, damit unsere Transportunternehmung ein attraktiver Arbeitgeber ist.

Der Mensch im Zentrum – eine Aufgabe der Führungskraft

Aktuell absolviere ich den EMBA an der Hochschule Luzern, mit dem Executive-Managementmodell von Erik Nagel als zentrales Element. Dieses bekräftigt mich, in transformalen Zeiten den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.

Nehmen wir also diese wichtige Aufgabe als Führungskraft wahr. Geben wir den Menschen in den Unternehmungen die richtigen Rahmenbedingungen, damit sie sich wohl fühlen und bei uns wachsen können.

 

Executive-Managementmodell
Executive-Managementmodell (Quelle: Erik Nagel)

 

Ein Mitarbeiter der TRAVECO bei der Arbeit. Menschen waren und sind nach wie vor das Rückgrat des Strassentransportes. (Quelle: TRAVECO)

Benedikt Heuberger

Benedikt Heuberger ist CEO bei TRAVECO Transporte AG und absolviert zum Zeitpunkt der Publikation den Executive MBA Luzern EMBA an der Hochschule Luzern.

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