Kinder visualisieren am Zukunftstag ihre Idee einer neuen Verpackungsmaschine. Die Fähigkeit Zusammenhänge zu visua-lisieren und konstruktiv mit Konflikten umzugehen wird immer wichtiger. Foto: SealedAir GmbH

Entwickeln sich die Luzerner Schulen in die richtige Richtung? Eine Management Perspektive

Damit Schulentwicklung mehr ist als gut gemeinte Theorie, braucht es mehr Mut zum Konflikt – und mehr Raum für visuelle Kommunikation.

Zukunftstag bei Sealed Air: Kinder visualisieren in kleinen Gruppen ihre Idee einer Verpackungsmaschine – mit Skizzen, Farben, Sprechblasen. Sie diskutieren, hinterfragen einander, verbessern ihre Entwürfe gemeinsam. Ohne grosse Vorgaben entsteht echte Zusammenarbeit – visuell, kritisch, kreativ. Genau diese Kompetenzen – Konfliktfähigkeit und visuelle Ausdruckskraft – sollten aus meiner Sicht stärker in die Schulentwicklung einfliessen.

Schule trifft Realität – und umgekehrt

Als Leiter Innovation und Entwicklung von Verpackungsanlagen in einem internationalen Industriebetrieb und ehemaliger Präsident der Bildungskommission Eich verfolge ich mit Interesse, wie sich die Volksschulen im Kanton Luzern kontinuierlich weiterentwickeln. Mit dem Programm „Schulen für alle“ (Link) hat sich die Dienststelle Volksschulbildung (DVS) das Ziel gesetzt, „die Volksschule stark und zukunftsorientiert zu halten, damit Kinder und Jugendliche zu verantwortungsbewussten und selbständigen Menschen heranwachsen.“

Ein ambitioniertes Programm mit Potenzial

Mit über 40 Entwicklungsthemen bietet die DVS den Schulen ein breites und anspruchsvolles Paket zur Auswahl. Viele dieser Themen könnten genauso gut in einem Personalentwicklungsplan eines Unternehmens stehen: Kreatives Denken, entdeckendes und problemorientiertes Lernen oder der Einsatz von Design-Thinking-Methoden sollen den Umgang mit Neuem fördern.

Kooperationsfähigkeit wird durch Feedbackkultur, partizipative Elemente und kooperatives Lernen gestärkt. Die Selbstorganisation der Schülerinnen und Schüler soll durch Förderpläne, Resilienzprogramme und selbstorganisiertes Lernen wachsen.

Was Führung damit zu tun hat

Aus Managementsicht greift diese Schulentwicklung zentrale Kompetenzen auf, die auch in der Wirtschaft über nachhaltigen Erfolg entscheiden. In meinem EMBA-Studium habe ich festgestellt, wie viele aktuelle Führungsthemen heute in die Schule einfliessen. Besonders wichtig scheint mir die gezielte Förderung der Zusammenarbeit. Der konstruktive Umgang mit Konflikten, unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen verdient dabei mehr Aufmerksamkeit.

Wir brauchen nicht nur brave und angepasste Schülerinnen und Schüler, sondern vor allem kritisch Denkende, Hinterfragende, Neugierige, Experimentierende, Machende – kurz: Menschen, die sich einbringen und gestalten wollen.

Kommunikation als Schlüsselkompetenz

Kommunikation entscheidet über das Gelingen vieler Vorhaben. Dabei fällt auf: Nicht allen Menschen liegt mündliche oder schriftliche Kommunikation gleich gut. Umso wichtiger ist es, dass Schulen auch visuelle Kommunikationskompetenz gezielt fördern. „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ – wer komplexe Inhalte verständlich visualisieren kann, erleichtert das gemeinsame Verständnis und stärkt die Zusammenarbeit – wie am Zukunftstag bei Sealed Air, wo Kinder ihre Ideen einer Verpackungsmaschine mit Farben, Symbolen und einfachen Skizzen verständlich machten.

Kinder visualisieren am Zukunftstag ihre Idee einer neuen Verpackungsmaschine. Die Fähigkeit Zusammenhänge zu visua-lisieren und konstruktiv mit Konflikten umzugehen wird immer wichtiger. Foto: SealedAir GmbH

Kinder visualisieren am Zukunftstag ihre Idee einer Verpackungsmaschine. Foto: SealedAir GmbH

Peter Thürig

Peter Thürig ist Leiter Innovation und Entwicklung bei der SealedAir GmbH und absolviert zum Zeitpunkt der Publikation den EMBA an der Hochschule Luzern.

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