Work Life Balance: Es braucht auch Strategien für Führungskräfte

Will ich Führungskräfte langfristig binden, muss ich ihnen ein offenes Ohr schenken. Meine Erfahrung zeigt: Es braucht klare Grenzen, flexible Arbeitsmodelle und effektive Delegation für eine ausgeglichene Work-Life-Balance. 

Als sich Maria, eine erfolgreiche Führungskraft in einem internationalen Unternehmen, nach Jahren intensiver Arbeit plötzlich erschöpft und ausgebrannt fühlte, wurde ihr klar: Ihre Karriere forderte mehr von ihr, als sie langfristig geben konnte. Sie erkannte, dass es nicht nur um Zeitmanagement ging, sondern um das Setzen klarer Grenzen – zwischen beruflichen und privaten Verantwortlichkeiten.

Das fiktive Beispiel zeigt: Eine ausgewogene Work-Life-Balance ist entscheidend, um langfristig erfolgreich und gesund zu bleiben. Zurzeit besuche ich die Weiterbildung zum EMBA an der HSLU, wo ich mich intensiv mit dem Luzerner Management-Modell befasse. Der Mensch steht im Zentrum, was auch die Rolle von Führungskräften thematisiert. Für diese stellt die Vereinbarkeit von beruflichen und privaten Verantwortlichkeiten eine anspruchsvolle Aufgabe dar.

Die Kombination dieser beiden Sphären ist von zentraler Bedeutung, weil die Rolle von Führungskräften häufig mit hohen Erwartungen, langen Arbeitszeiten und erheblichem Druck verbunden ist.

Strategien: Es beginnt mit klaren Grenzen

Aus meiner Erfahrung braucht es drei Grundsätze, welche eine ausgeglichene Work-Life-Balance als Führungskraft ermöglichen.

  • Klare Grenzen ziehen: Für Führungkräfte soll es möglich sein, ihr Handy nach Feierabend und in den Ferien abzuschalten. Das Arbeits- und Privatleben muss sich klar von einander abgrenzen.

Work-life balance is not about better time management, but better boundary management. Balance means making choices and enjoying those choices.” — Betsy Jacobson

  • Flexible Arbeitsmodelle schaffen: Auch als Führungskraft kann ich von zu Hause aus arbeiten, meine Arbeitszeit flexibel gestalten und meinen Job sharen. Es ist wichtig, dass Führungskräfte diese Modelle aktiv nutzen und fördern.
  • Aufgaben delegieren: Die effektive Delegation von Aufgaben sowie das Vertrauen in das Team entlasten die Führungskraft und stärken gleichzeitig das Team. Die Übertragung von Verantwortung ist dabei eine wesentliche Schlüsselkompetenz und fördert den Teamspirit sowie den Unternehmenserfolg. Eine klare Definition von Stellvertretungsregelungen ist in diesem Zusammenhang ebenfalls von Bedeutung, damit auch in unplanbarer Abwesenheit eine erfolgreiche Weiterführung gewährleistet werden kann.

Die Bedeutung einer ausgewogenen Work-Life-Balance für Führungskräfte

Führungskräfte sehen sich mit einer doppelten Verantwortung und Belastung konfrontiert. Sie müssen ihre eigenen Aufgaben quantitativ sowie qualitativ bewältigen und ihre Teams führen und motivieren. Eine unausgeglichene Work-Life-Balance kann zu verminderter Leistungsfähigkeit und negativen Auswirkungen auf die Teamdynamik führen. Eine gesunde Balance hingegen fördert die psychische und physische Gesundheit, steigert die Produktivität und erhöht die Zufriedenheit im Berufs- und Privatleben.

Im EMBA im Themenblock «Strategisches Human Ressource Management» besuchten wir kürzlich Natalie Rüedi, Chief Human Ressource Officer bei Emmi. Ihre Antwort auf den Fachkräftemangel bringt es auf den Punkt: «Talent Succession Management bedeutet Entwicklung erlebbar zu machen.» Employee Centricity ist also entscheidend – Bildung und Führung sind der Schlüssel zum Erfolg.

Es gilt, eine langfristige Bindung von Führungskräften zu erreichen, indem klare Grenzen aufgezeigt werden. (Bild generiert mit KI)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Artan Duzhmani

Artan Duzhmani ist Bereichsleiter bei der E.C. Fischer AG und absolviert zum Zeitpunkt der Publikation den Executive MBA an der Hochschule Luzern

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