Allgemein

Gruppenarbeit

Gruppenarbeiten ermöglichen Lernenden sich gegenseitig in ihren Lernprozessen zu unterstützen und fördern die Verbalisierung von Gelerntem und die Soziale Kompetenz. Damit sie diese Vorteile ausspielen können, müssen sie aber gut geplant und gezielt unterstützt werden. Das Internet und die von der HSLU zur Verfügung gestellten E-Learning-Werkzeuge, können Sie dabei unterstützen, erfolgreiche Gruppenarbeiten durchzuführen und die Fallstricke zu vermeiden.

Beschreibung

Didaktisches

Es ist viel zu den Vor- und Nachteilen von Gruppenarbeiten geschrieben worden (Hild 2011, S. 218-224). Generell kann gesagt werden, dass kooperative Lernformen den individuellen Lernformen überlegen sind (Hattie 2015, S. 250-254), vorausgesetzt sie sind gut geplant und berücksichtigen einige Grundregeln. Schlecht geplante und durchgeführte Gruppenarbeiten führen hingegen zu Frustration. Damit eine Gruppenarbeit gelingt müssen folgende Punkte beachtet werden:

  • Alle Gruppenmitglieder müssen mitmachen, um das Ziel zu erreichen.
  • Die Aufgabe lässt sich nicht unbemerkt in abgekapselte Einzelaufgaben aufteilen.
  • Die Ziele und Produkte der Gruppenarbeit müssen klar, anspruchsvoll und relevant sein.
  • Die Organisation der Kooperationsphase ist für die Lernenden einfach und klar.

Verwendung von E-Learning-Tools

Online Werkzeuge können vielen dieser Punkte entgegenwirken und den Prozess der Gruppenarbeit von der Aufgabenerteilung, über die Gruppenbildung, bis zur Abgabe der Ergebnisse begleiten:

  • Ein Forum auf ILIAS kann als Hauptkommunikationskanal mit der Gruppe dienen. Sie erhalten dort ihren Auftrag, geben regelmässig Rückmeldung, Feedbacken andere Gruppen und können auch Fragen Stellen bei Bedarf.
  • Pro Arbeitsgruppe kann auf ILIAS eine Gruppe erstellt werden, in die sich die Mitglieder gleich selber eintragen können, oder es wird ein Gruppenordner erstellt, in welchem sich die Gruppenmitglieder selber Gruppen erstellen können.
  • Mittels Adobe Connect können online Meetings durchgeführt werden, so dass die Gruppen nicht zusammenkommen müssen, um synchron zusammenzuarbeiten. Adobe Connect ist in ILIAS integriert und Studierende können direkt aus ihren Arbeitsgruppen heraus, Meeting-Räume erstellen.
  • Die Studierenden können mit SWITCHdrive,  Dateien zwischen sich synchronisieren. Alternativ können sie diese auch über ILIAS austauschen. SWITCHdrive hat hierbei aber eindeutig Vorteile, da die Dateien direkt auf das eigene Gerät synchronisiert werden können, so dass das ständige Hoch- und wieder Herunterladen wegfällt.
  • Zum gemeinsamen Erstellen von Texten können in ILIAS entweder Wikis oder auch Etherpads verwendet werden. Etherpads funktionieren  dabei auch synchron, aber umfassen jeweils nur eine Seite und können keine Bilder aufnehmen. In einem Wiki können komplexer strukturierte Texte mit Medieninhalten, Verknüpfungen zu anderen Dokumenten und internen sowie externen Inhalten angelegt werden.
  • Die MediaWiki-Installation erlaubt es gemeinsam an öffentlichen Inhalten zu arbeiten. Der Verwaltungsaufwand für die Erstellung von Nutzer/innen lohnt sich aber nur, wenn die erstellten Inhalte auch wirklich öffentlich zugänglich sein sollen. Andernfalls sind Wikis auf ILIAS, wo die Benutzerverwaltung bereits geregelt ist, adäquater.
  • Man kann die Auswahl der Werkzeuge für die Zusammenarbeit auch den Studierenden überlassen und diese können sich dann auch für andere Werkzeuge wie E-Mail, Dropbox, Google+, Whatsapp, Facebook, Google-Drive, Soho-Documents, OnlyOffice, SharePoint,Office.com, Slack, … oder für ihre eigene Nextcloud/Owncloud-Installation entscheiden. Diese Werkzeuge selber für den Unterricht zu verwenden ist aber schwierig, da es dabei Abklärungen in Bezug auf den Datenschutz  braucht. Für die Verwendung dieser Werkzeuge gibt es an der Hochschule Luzern auch keine Unterstützung.

Gruppengrösse

Gesamtgruppe: unbeschränkt
Arbeitsgruppen: 3-6 (bis 12 Teilnehmer/innen sind möglich, aber es kommt dann schnell zu einer Arbeitsteilung, was in Lerngruppen häufig nicht erwünscht ist)

Dauer

Gruppenarbeiten können sehr kurz sein (einige Minuten), es spricht jedoch viel dafür längere Gruppenarbeiten mit problembasierten Aufgaben und einen am kooperativen Lernen ausgerichteten Ansatz zu gestalten.

Tools

Quellen

Hattie (2015), John. Lernen sichtbar machen.
Hild (2011), Peter. Kooperatives Lernen. In: Berner, Hans; Zusteg, Barbara (Hrsg.). Didaktisch handeln und denken 2: Fokus eigenständiges Lernen, S. 215-224.

 

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