Das Negative ins Positive umwandeln mit Hilfe der Verbindung von Technik und Optik. Die Intervention erlaubt den Passanten, aktiv in die Geräuschkulisse einzugreifen.

Raumanalyse

Der im Jahr 1999 erbaute Frohburgsteg musste im 2009 wegen umliegenden Bauvorhaben um 40 Meter verkürzt werden. Der heute 180 Meter lange Steg ist ein Metallkonstrukt, welches den Bahnhof mit den südlich liegenden Quartieren Rösslimatt und Tribschenstadt verbindet. Die beiden Quartiere bestehen aus mehreren hundert Wohnungen und werden in naher Zukunft erweitert. Wegzeitanalysen von den Quartieren zum Bahnhof haben ergeben, dass der Fussweg über den Frohburgsteg zu jedem Zeitpunkt der Schnellste ist. Die Geräusche auf dem Steg sind vielfältig, laut und hektisch. Es herrscht praktisch zu keiner Zeit absolute Stille. Bremsgeräusche der Züge, Baumaschinen, dumpfe Schritte, die Gespräche der Passanten und Rollgeräusche von Koffern füllen den Frohburgsteg und verursachen eine gestresste Atmosphäre.

Abb. 2: Situation Mst. 1:5000, Quartiere/Gebäude (J.Roth 2020)

Abb. 3: Situation Mst. 1:5000, Strassennetz (J.Roth 2020)

 

Konzept / Idee

Konzeptionell erfüllt der Steg seine funktionale Aufgabe, zwei voneinander getrennte Bereiche zu verbinden. Gestalterisch besticht der Frohburgsteg jedoch kaum. Heute sollten Brücken durch interessante Wegverläufe, hoher Aufenthaltsqualität und ihrer skulpturalen Erscheinung bestechen und einem Ort eine eigene Identität geben. Wie vorerwähnt, fungiert der Steg als Verbindungsglied zwischen dem Bahnhof im Norden und den Quartieren im Süden. Das Konzept der Intervention beabsichtigt, das Negative ins Positive umzuwandeln. Dies soll durch eine gestalterische Verbindung von Technik und Optik geschehen. Seitliche punktuelle Begrünungen und Soundrillen im Boden des Stegs sollen diesen Umschwung herbeiführen. Es soll die Möglichkeit bestehen, aktiv in die Geräuschkulisse einzugreifen.

Abb. 4: Situation Mst. 1:100, Interventionsaufbau (J.Roth 2020)

Umsetzung

Das erste Interventionselement ist das Sprungspiel Himmel & Hölle. Dieses wird auf der Steghälfte zu den Quartieren in regelmässigem Abstand vier Mal eingebaut. Die Platten sind mit Drucksensoren ausgestattet, die einerseits eine Melodie ertönen und andererseits die Platten leuchten lassen. Die andere Steghälfte besitzt Anzeigetafeln und Lautsprecher, welche die SBB-Durchsagen vermitteln und die Passanten frühzeitig über die Geschehnisse am Bahnhof informieren. Abgerundet wird die ganze Intervention mit einer punktuellen seitlichen Begrünung, welche die Materialvielfalt erweitert. Dadurch wird die Monotonie des Lärms durchbrochen, die Vielfalt an hörbaren Reflexionen begünstigt und die Voraussetzung für eine höhere Qualität geschaffen.

Abb. 6: Schnitt Intervention, Steghälfte 1, Bahnhof (J.Roth 2020)

Abb. 6: Perspektive Intervention, Steghälfte 1, Bahnhof (J.Roth 2020)

Abb. 7: Schnitt Intervention, Steghälfte 2, Quartierseite (J.Roth 2020)

Abb. 8: Perspektive Intervention, Steghälfte 2, Quartierseite (J.Roth 2020)

 

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