Durch unsere Intervention am Wasserkraftwerk in Luzern entsteht ein ruhiger Raum als Rückzugsort, der sich äusserlich sowie innerlich mit dem Kraftwerk verbindet. 

Raumanalyse

<Aussenperspektive (Begehung) – Peter Andreas Zogg – 2020>

Das Wasserkraftwerk Mühlenplatz befindet sich im Zentrum der Luzerner Altstadt und produziert mit Hilfe der Reuss ökologischen Strom für bis zu 1’000 Luzerner Haushalte. Der Raum auf dem Kraftwerk ist öffentlich zugänglich und dient als Treffpunkt mit Freunden oder als entspannter Ort für die Mittagspause. Auch aus Sicht der Akustik ist das Wasserkraftwerk ein sehr facettenreicher und interessanter Raum. So können je nach Standort auf dem Kraftwerk verschiedene Geräusche in variablen Lautstärken wahrgenommen werden. Dominante Geräusche sind vor allem das Summen der Turbinen und das Rauschen der Reuss.

<Akustische Analyse – Peter Andreas Zogg – 2020>

Konzept/Idee

<Aussenraum des Wasserkraftwerks - Holly Zürcher>

<Aussenraum des Wasserkraftwerks – Holly Zürcher – 2020>

Um das Erlebnis der Akustik vor Ort zu verändern, werden zwei kontrastreiche Räumlichkeiten gestaltet. Der erste ist der Aussenraum, welcher für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Dabei haben wir diese Fläche aufgewertet und für alle Besucher zugänglich gemacht. Der zweite Raum liegt unter dem Aussenraum. Er ist als ein Co-Working Space gedacht und dient als eine Art Rückzugsort.

<Coworking-Space – Tiago Rodrigues – 2020>

Mit zwei Fenstern wird Fokus auf die Technik gelegt. Eines der Fenster zeigt Richtung Wasser, das andere bietet einen Blick in den Technikraum des Kraftwerks. Im Aussenraum wird das Kraftwerk sehr spürbar gehört, aber nicht gesehen. Beim zweiten Raum haben wir das Gegenteil dargestellt – die Technik ist dabei sichtbar aber nicht hörbar.

<Aussenperspektive – Tiago Rodrigues – 2020>

Umsetzung

Die Oberfläche des Aussenraumes wird von allen unebenen Flächen, gefährlichen Stufen/Tritten/Löchern befreit und durch eine Betonoberfläche ersetzt. Die verwirrende Situation mit den Geländern wird aufgelöst, da sie nicht mehr benötigt werden. So entsteht mehr öffentlicher Raum, der als Treffpunkt für Besucher, Anwohner und Touristen fungiert.

Die Betonoptik der neuen Oberfläche gleicht dem Bestand und passt sich daher optimal in die Umgebung. Das Stahldreieck wird rot belassen, wobei ein Leistungszähler, sowie Informationen zum ökologischen Leben angebracht werden, um die Technik vor Ort ins Zentrum zu bringen. Die bestehenden und neuen Geländer werden auch in der heutigen Farbe belassen.

Die Materialien der Ruheoase sind ausgewählt, um einen Kontrast zum Aussenraum darzustellen, aber auch die akustische Situation des Raumes zu verbessern. Eine Akustikdecke, aber auch feine Materialien wie helles Holz, blauer Stoff und Feinputz sorgen dafür, dass der Raum nicht nur ruhig erscheint, sondern auch ruhig klingt.

<Coworking-Space – Tiago Rodrigues – 2020>

Shared by: Gruppe E9

Edit Link: (emailed to author)
Request Now