stARTmuseum Konferenz, Gerd Leonhard

Wir sind derzeit gerade an der stARTmuseum Konferenz in Duisburg, die im Rahmen der stART – Kultur und Social Media – stattfindet und werden darüber ein bischen bloggen. Am Anfang gab es einen sehr spannenden und inspirierenden Vortrag des Zukunftsforschers Gerd Leonhard. Der Vortrag war zwar nicht wirklich kohärent, aber Leonard schafft es hervorragend, einige interessante Entwicklungen auf den Punkt zu bringen. Deswegen liste ich hier einfach einige seiner Statements zu Gegenwart und Zukunft der sozialen Medien auf:

  • Bei Social Media geht es für Unternehmen und Institutionen um die Öffnung gegenüber dem User.
  • Die Zukunft des Internet ist mobiler Content, denn mobil ist billiger (Hardware) und eben Mobil.
  • Die brasilianische Regierung diskutiert ob man im Bereich Erziehung statt Büchern Open Source Tablets (eReader) im Gegenwert von 10 Euro verteilen soll
  • Das Expertentum wird nicht abnehmen, weil jeder ein Experte sein will, im Gegenteil!
  • Zentralisierung (Broadcasting) und Vernetzung überlagern sich: „Leaders are Connectors“.
  • Es geht darum, Plattform zu werden und gleichzeitig Sender zu bleiben.
  • Branding wird zu banding (band = wir spielen was zusammen).
  • In Social Media geht es erst einmal darum, Leuten etwas zu schenken, bevor etwas zurückkommt. Wenn man Sachen verschenkt, können diese sich viral verbreiten
  • Es geht heute immer mehr um Experience, denn um einzelne Produkte. Beispiel: Starbucks geht es nicht mehr so sehr um den Kaffee. Starbucks ist ein Platz wo man sich trifft. Kostenloses Wifi ist ein Grund.
  • Man muss Leute involvieren, die eine gemeinsame Leidenschaft haben: shared passion.
  • Ist Facebook ein Zeitverschwender? Ja, aber wir müssen manchmal Zeit verschwenden mit Dingen, die zu etwas Neuem führen können. Beispiel SwissAir: Vor zwei Jahren noch waren Facebook und andere Social Media für die Mitarbeiter gesperrt. Mittlerweile ist Facebook Teil der Corporate Identity und Bestandteil der Arbeit
  • Facebook ist derzeit der grösste Sender der Welt. Er sendet uns. Wir sind das Programm von Facebook.
  • Früher war Privatsphäre der default-Zustand. Man musste etwas aktiv in die Öffentlichkeit und aus der Privatsphäre hinaustragen. Bei Facebook is die Privatsphäre im Moment jedoch per default ausgeschaltet. Man muss also etwas tun, um die Privatsphäre zu wahren. (Ich glaube, da hat Leonhard William Gibson zitiert)
  • Facebok und Youtube sind Teil der Infrastruktur geworden und werden wahrscheinlich auf lange Sicht bestehen.
  • Im Vergleich zu Plattformen wie Facebook ist Email zumindest in den USA auf dem absteigenden Ast. Der Grund: Email ist push und deswegen wenig involvierend.
  • Heutzutage gilt oft noch zu oft Transaktion (Kauf) vor Interaktion. Wenn wir mehr Interaktion hätten, hätten wir auch merh Engagement
  • Business wird social – social wird business
  • Social Media sind auch Earned Media, also Medien die wir uns verdienen zum Beispiel durch offene Diskussion. Das Problem: Earned Media kann man nicht kontrollieren. Die Musikindustrie hingegen will absolute Kontrolle und Total reach. Das geht nicht.
  • Derzeit wird Werbung komplett neu erfunden. Werbung als Unterbrechung ist vorbei.
  • Wir leben in Zeiten von permanent beta. Die Geschwindigkeit hat radikal zugenommen. Das heisst in Bezug auf Corporate Identity: Speed kommt vor Kontrolle. Es wird einem verziehen wenn etwas nicht so gut ist. Es ist aber unverzeihlich, wenn man nicht dabei ist.
  • Die Organisation braucht einen digitalen Botschafter, jemand der glaubwürdig antwortet und kommuniziert!
  • Eigene Apps kann man mittlerweile sehr günstig selbst erstellen: mobile applications von der Stange: z.B.: Mobile Roady

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