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Warum Smart Factories nicht auf Smart Services verzichten sollten

Die vierte industrielle Revolution rollt. Das Schlagwort Smart Factory ist allen ein Begriff. Doch was genau ist ein Smart Service? Warum sind Smart Services essenziell für die Smart Factory?

Die Smart Factory (intelligente Fabrik) ist eine Fabrik, die sich mehr oder weniger von selbst steuert. Sensoren und die intelligente Vernetzung von Maschinen ermöglichen eine rentablere und flexiblere Produktion. Abstriche entstehen keine, um ein Produkt zu personalisieren.

Klingt fantastisch, aber das kennen wir doch schon aus vorherigen industriellen Revolutionen? Richtig – was es aber sicherlich noch nicht gab, sind Smart Services. Diese Smart Services (intelligente Dienstleistungen) bauen auf der Smart Factory und Smart Products (intelligente Produkte) auf. Smart Products sind Produkte, welche ebenfalls mit Sensorik ausgestattet sind. Gesteuert werden sie via Software und sie sind mit dem Internet verbunden. In Echtzeit können diese Produkte Daten weiterleiten oder auswerten.

Durch diese Innovationen entstehen nun neuartige Dienstleistungen, die eben Smart Services heissen. Es genügt nicht mehr, effizienter zu produzieren. Profit in der Zukunft wird mit durchdachten Smart Services um die Smart Factory herum erzielt. Neue Geschäftsmodelle werden möglich, welche flexibel und skalierbar sind. Sie rücken den Nutzer ins Zentrum.

„Smart Services – die nutzerorientierte Schwester der Industrie 4.0“

Karin Quack

Der Marktplatz von den Smart Services ist die Cloud. Dort können physische Dienstleistungen, digitale Dienste und Produkte über Smart Services zu kundenangepassten Lösungen vereint werden. Dies ein Grund warum Smart Services so wichtig sind. Sie ermöglichen einen höheren Kundennutzen durch Individualisierung. Die interne Effizienz steigt, da Firmen Prozesse mit den gewonnenen Informationen anreichern und verbessern können.

Vom Bohrer zur Drohne

Zu Veranschaulichung hier ein Beispiel. Kim möchte ein Loch bohren. Er hat zwar eine Bohrmaschine, aber ist nicht geübt mit dem Umgang. Daraus könnte ein Smart Service entstehen. Via Handysprachsteuerung bestellt er ein Smart Service, der ihm in 1.3 m Höhe, ein 3 cm tiefes Loch bohrt. Es schwirrt eine Drohne zu seiner Wohnung und bohrt genau dieses Loch an der gewünschten Stelle. Zudem wischt die Drohne den Bohrstaub auf. Die Bezahlung erfolgt dann via Smartphone. Kim hat nun ein Loch in seiner Wand, ohne dass er selbst Hand anlegen musste.

An diesem Beispiel können mehrere Punkte aufgezeigt werden. Einerseits verschiebt sich die Wertschöpfung weg vom Produkt (Bohrer), zu der intelligenten Dienstleistung. Alle Komponenten sind miteinander Verbunden und übermitteln Daten. Dieser Smart Service ist zudem nicht nur auf eine Firma beschränkt, sondern erfordert eine Interaktion über Unternehmensgrenzen hinweg. Der Dienstleister musste das Kundengeschäft und alle beteiligten Akteure kennen, damit er eine passende Dienstleistung erbringen konnte.

Herausforderungen

Worauf geachtet werden muss, beim Design von Smart Services sind folgende Faktoren:

  • Dass die richtigen Daten
  • sich zur richtigen Zeit
  • mit den richtigen Informationen
  • in der richtigen Form
  • bei der richtigen Person befinden.
Fokus Smart Services – Die richtigen Daten füren zur richtigen Aktion Quelle: Dr. Shaun West West / Smart Services

Die perfekte Abstimmung dieser Faktoren ermöglich es, ein Smart Service für eine Problemstellung zu entwickeln. Der Dienstleister muss sich in die Lage des Kunden versetzen, um das Kundengeschäft zu verstehen.

Smart Services bergen auch Risiken. Daten werden überall gesammelt, zum Teil auch persönliche Informationen. Wo diese Daten gespeichert sind und wem diese gehören, ist meist unklar. Durch die Vernetzung ist eine Firma verwundbarer gegenüber von Hackern. Beides zwei heikle Themen, die immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Eins ist mit Sicherheit zu sagen Berufen wie Data Scientist, User Interaction Designer oder Wirtschaftsinformatik Studenten geht die Arbeit so schnell nicht aus.

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andreas

Andreas Trippel ist Student bei der Hochschule Luzern – Informatik und bloggt zum Modul Digitale Transformation in der Industrie (DITI) des Studiums Wirtschaftsinformatik.

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