We are the noise

Lärm ist nicht wegzudenken und lässt sich auch nicht stumm schalten. Setzen wir ihn ganz einfach in Szene und machen ihn sichtbar, greifbar für die Menschen, die die Unterführung passieren.

Raumanalyse

Die Unterführung am Kreuzstutz ist ein Knotenpunkt, wo sich die Basel- sowie Bernstrasse und die St. Karli Brücke treffen. Busse, Autos, Velos und Fussgänger kreuzen hier und der Zug brettert über die Unterführung. In der Umgebung gibt es einige kleine Take-aways, Büros, einen Spielplatz und auch die Reuss ist nicht weit. Trotzdem scheint hier niemand verweilen zu wollen. Alles ist stets in Bewegung, was sich auch in der Lautstärke widerspiegelt. Über längere Zeit betrachtet wirkt es fast wie Musik, ein Orchester, das immer wieder lauter wird, manchmal kaum noch erträglich, und dann wieder leiser. Die «Musik» in der Kreuzstutz Unterführung kann jedoch weder leiser gestellt noch übertönt werden. In unserer Intervention arbeiten wir mit der vorhandenen Akustik und laden zum Verweilen ein.

Konzept/Idee

Unser Motto lautet: „Mit dem Lärm statt gegen den Lärm“.

Lärm kann oft nicht vermieden werden, so auch bei der Kreuzstutz Unterführung. Ziel unserer Intervention  ist es mit dem Lärm entspannter umzugehen. Die optische Darstellung der Akustik durch Beleuchtung an den Wänden der Unterführung soll nicht nur die Wahrnehmung der Passanten unterstützen, sondern auch die Unterführung heller und angenehmer empfinden lassen. Wir möchten den Verkehrslärm auf psychischer Art bekämpfen, indem wir den Lärm visualisieren und die akustischen Töne als Halbkreis Beleuchtung an die Wand bringen.

Umsetzung

Die Aufmerksamkeit der Passanten soll mit Hilfe einer Lichtinstallation geweckt und gelenkt werden. Unsere Intervention soll Unterhaltung schaffen und die Menschen anziehen, sodass der Lärm in der Unterführung zweitrangig wird. Der Lärmpegel wird in und auf der Kreuzstutz Unterführung gemessen und in Echtzeit über die Lichtinstallationen wiedergegeben. Diese werden an den Seitenwänden der Unterführung angebracht. Halbrunde Lichtkreise, welche an die Anzeige der W-Lan Stärke erinnern und auch sehr ähnlich funktionieren. Bei geringem Lärm leuchten nur die kleinen inneren Kreise und bei starkem Lärm leuchten die grossen äusseren Kreise auf.

Die oberen Halbkreise spiegeln den Lärm der vorbeifahrenden Züge dar, welcher bei den Gleisen gemessen wird.

Die unteren Halbkreise zeigen den Lärm der Autos und Passanten, welcher in der Unterführung gemessen wird.

 

 

Abbildungsverzeichnis:

Titelbild – Michel Jäggi

Abb. 1 – Standort Kreuzstutz Unterführung – Eveline Müller

Abb. 2 – Kunstinstallation von Carsten Höller, Zürich HB

Abb. 3 – Lichtinstallation Unterführungspark Kreuzstutz – Michel Jäggi

Abb. 4 – Halbkreise – Aimée Kreutz

Abb. 5 – Visualisierung der Intervention – M. Jäggi & Vinzenz Landmann