Dem Alltagsstress entfliehen. Den Moment geniessen. Die sonst selbstverständlichen Dinge werden visuell sowie auch auditiv gezielt wieder wahrgenommen.

Raumanalyse

Verweilt man im Sommer unter dem KKL Vordach, nimmt man etwas markant wahr: den Wagenbachbrunnen. Dieser übertönt nahezu alle weiteren Nebengeräusche der Umgebung. Nebst den Möven und dem Entengeschnatter ist kaum ein weiteres Geräusch wahrzunehmen. Im Herbst/Winter, wenn der Brunnen abgestellt wird, hört man plötzlich auch den Strassenverkehr, das unter der Holzbrücke fliessende Wasser und das Seewasser, welches am Schiffssteg anschlägt. Auch die vorbeigehenden Passanten nimmt man nun intensiver wahr. Oftmals hört man gar nicht gezielt den einzelnen Geräuschen zu. Man nimmt sie nebenbei im Hintergrund auf, mehr als Verschmelzung diverser Töne. 

Wie also bringt man die Passanten dazu, trotz Kälte, hier weiterhin zu verweilen? Wie kann man die akustische Wahrnehmung gezielt kanalisieren? 

Abbildung 1: Unter dem KKL Vordach (P. Hofer 2020)

Konzept/Idee

Die Pandemie hat uns gezeigt wie schnell uns Dinge genommen werden können, die wir bis anhin als selbstverständlich wahrgenommen haben. Nur selten nehmen wir uns die Zeit, die einfachen Dinge, die um uns sind zu geniessen. Sich einen Moment der Ruhe zu gönnen. Zu verweilen. Ziel der Intervention ist es, den Besuchern eine Chance für eine Pause vom Alltagsstress zu geben, bei der sie die Umgebung gezielt wahrnehmen können. 

Diese Erkenntnis bringt uns zu unseren vier Schwerpunkten – Wasser, KKL, Verkehr und Panorama, welche sich in der unmittelbaren Umgebung befinden. Zielgerichtete Blicke begleitet von dazu passenden akustischen Tönen bieten sowohl akustisch als auch visuell eine Attraktion. 

Abbildung 2: Konzept Raumaufteilung (D. Hotz, 2020)

Abbildung 3: Grobkonzept (D. Hotz, 2020)

Umsetzung

Entgegen der festen Aussenhülle dreht sich das Rauminnere. Diese Drehung ermöglicht es uns an einem Ort zu verweilen, während man durch unsere vier Themengebiete geführt wird. Begleitet wird der visuelle Rundgang zudem durch dazu passende Tonsequenzen. Beispielhaft dafür wird im Sektor «Wasser» das Visuelle durch die auditive Wahrnehmung in Form von «Wasserplätschern» untermauert. Dadurch, dass die Audiosignale auf Kopfhöhe, durch Lautsprecher im Sessel, in das Gehör gelangen, werden die Tonspuren kaum vermischt. (Siehe Abbildung 4) 

Abbildung 4: Konzept Skizze Stuhl (R. Müller, 2020)

Der ganze Raum steht erhöht auf einem Betonsockel. Die erhöhte Lage ermöglicht uns eine postkartenähnliche Fenstereinteilung. So kommt es, dass die Fenster Raum für Raum spezifisch angeordnet sind. Durch die auditiven und visuellen Unterschiede entstehen pro Raum ein anderes Gefühl und Empfinden. 

Abbildung 5: Konzept Innenraumgestaltung (R. Müller, 2020)

 

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