von Francesco Corsetto, Absolvent Minor Digitalisierung und Soziale Arbeit, Mai 2025
Die Online-Industrie entwickelt sich in einem rasanten Tempo weiter. Die Mediennutzung in Form von Games unter Jugendlichen ist weit verbreitet und damit einhergehend auch die Nutzung von Microtransactions, wobei diese gewissen Risiken und Schattenseiten bergen.
Dass Videospiele bei Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren sehr präsent ist zeigen auch die Ergebnisse der James-Studie 2024, welche aufzeigen, dass gesamthaft 80% der Befragten mindestens ab und zu Games spielen (Külling et al., 2024, S. 56).
Während die Welt der Videospiele unter den Jugendlichen stark expandiert, bleiben Personen, die sich nicht mit diesem Thema befassen, weiter im Dunkeln. Mein Ziel ist es, diesen Menschen eine Wissensquelle zur Verfügung zu stellen, welche sie zum einen über unterschiedliche Fachbegriffe und aktuelle Entwicklungen, zum anderen über die Monetarisierungs-Mechanismen und deren Gefahren informiert. Diese Idee hat mein Vorhaben ins Leben gerufen.
Es ist wichtig, sich über aktuellen Themen zu beschäftigen, nicht nur für Eltern, deren Kinder Videospiele spielen, sondern auch für Fachpersonen aus der Sozialen Arbeit, welche gemäss ihrem Berufskodex stetig ihr Berufswissen, sowie ihre Handlungskompetenzen weiterentwickeln sollen (AvenirSocial, 2010, S. 13). Aus diesem Grund soll mein Projekt einen Platz im Bereich der Prävention in der Sozialen Arbeit finden, da es darum geht, über Gefahren und Risiken aufzuklären sowie Wissen zu vermitteln. Die Videos sollen auf einfache und lockere Weise den Zugang zu solch einer aktuellen Thematik ermöglichen.
Als potenzielle Plattform habe ich mich für den aktuellen Trend von TikTok und Short-Videos entschieden. Da ich mit der Plattform YouTube vertrauter bin, habe ich einen Kanal für das Hochladen der Videos eröffnet.
Bevor ich jedoch mit der Produktion der Shorts beginnen konnte, war ein Einführungsvideo notwendig, das mein Vorhaben beschreibt und für die Zuschauer:innen klar macht.
Videodreh und Schnitt
Für den Videodreh war die Nutzung eines Green-Screens sowie des Programms «Cap-Cut» vorgesehen. Die Videoaufnahme soll mit einem Samsung Galaxy S24 Ultra erfolgen.
Beim Videodreh tauchten bereits die ersten Herausforderungen auf. Da ich kürzlich umgezogen bin, hatte ich noch keinen Raum so vorbereitet, dass ich Videos mit gutem Audio vor einem Green-Screen, wie vorgehabt, aufnehmen konnte. Daher musste ich testen und improvisieren. Schliesslich bemerkte ich, dass mich ein Video, bei dem ich vor der Kamera stand und in die Kamera sprach, aufgrund der mangelnden Qualität nicht zufriedenstellte. Deshalb sah ich mich gezwungen, ein Video zu schneiden und anhand einer Voice-Over-Funktion vorzusprechen. Die Qualität der Voice-Over-Funktion war schrecklich, sodass ich für die Narration mit dem Audio-Recorder meines Smartphones Aufnahmen tätigte und diese als Audiodatei daraufhin auf meinen Arbeitscomputer übertrug.
Eine zweite Herausforderung war der Background des Videos. Geplant war ein Video, bei dem ich vor der Kamera stand, sodass es einen visuellen Reiz für den Zuschauenden gab. Nun musste ich improvisieren und anhand von Copyright-Free-Samples etwas zurechtschneiden. Dies sah auf Cap-Cut schliesslich so aus:
Schlussendlich wurde das Video fertiggestellt. Eine weitere Herausforderung war, dass das Schneideprogramm Cap-Cut einige Änderungen in den letzten Monaten vorgenommen hat, sodass die kostenlose Variante nicht mehr viele Möglichkeiten zur Bearbeitung anbietet. Der grösste Teil der Funktionen ist nun nur für Personen freigegeben, welche im Besitz eines Premium-Abos sind. Dies wurde mit dem Abschliessen eines Abonnements umgangen.
Zum Schluss musste ein YouTube-Account erstellt werden, auf welchem meine Videos hochgeladen werden können und somit allen Interessierten zur Verfügung stehen. Das Eröffnen des Accounts war grundsätzlich einfach und dauerte nur wenige Minuten. Mein Kanal soll in Zukunft noch etwas anschaulicher gestaltet werden. Das Hochladen des Videos dauerte ebenfalls nicht allzu lange.
Ich bin mit dem Einführungsvideo einigermassen zufrieden. Es mussten spontan einige Aspekte und Ideen angepasst oder verworfen werden. Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit gehabt, um bereits das erste Short-Video aufzunehmen und zu veröffentlichen.
Wie soll es weiter gehen
Leider fehlte mir aufgrund des Umzugs die Zeit, eine Videoecke mit dem Green-Screen und Akustikplatten vorzubereiten. Dies wird während der Semesterpause nachgeholt, sodass die Short-Videos aufgenommen werden können. Das erste Short-Video soll den Mechanismus hinter den Loot-Boxen aufgreifen und erklären.
Beim Vorhaben sehe ich das Erreichen der Zuschauer:innen als grösste Herausforderung. Dafür werde ich mich, sobald einige Videos veröffentlicht wurden, mit diversen Präventionsfachstellen in Kontakt setzen und schauen, ob meine Videos sinnvoll sowie nützlich für ihre Fachstellen sind.
Eine weitere Herausforderung war die Entscheidung, für welche Zielgruppe das Vorhaben sein soll. Hätte ich mich für Fachpersonen aus der Sozialen Arbeit entschieden, dann hätte ich ernstere Videos mit mehr Fachwissen aus der SA anbieten sollen. Jedoch war der innige Wunsch da, etwas an Humor in die Videos zu packen, was meine Person besser widerspiegeln würde. Deshalb habe ich mich am Ende dafür entschieden, mich für keine konkrete Zielgruppe zu entscheiden.
Ich freue mich auf die Produktion der weiteren Videos und hoffe inständig, dass das Vorhaben in naher Zukunft seine Früchte tragen wird.
Quellenverzeichnis
AvenirSocial (Hrsg.) (2010). Berufskodex Soziale Arbeit Schweiz: Ein Argumentarium für die Praxis. [Broschüre].
Külling, C., Waller, G., Suter, L., Willemse, I., Deda-Bröchin, S., Suter, L., Streule, P., Settegrana, N., Jochim, M., Bernath, J., Süss, D., (2024). JAMES – Jugend, Aktivitäten, Medien – Erhebung Schweiz. Zürich: Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.