Der Lichtqualität den Vorrang geben

Das Interesse am zweiten LED-Theorie-Symposium auf dem Campus in Horw, der Hochschule Luzern – Technik & Architektur, zeigte es deutlich, es ist höchste Zeit die Lichtqualität wieder in das Zentrum der Diskussion der Branche zu rücken.

Das eintägige Symposium begann am Vormittag mit vertiefenden Referaten zu dem Thema Farbwiedergabe von Prof. Dr. Khanh von der TU Darmstadt und Blendung von Prof. Dr. Schierz von der TU-Ilmenau. Am Nachmittag des LED-Theorie-Symposiums wurden vielfältige Aspekte und Herausforderungen im Bereich der Lichtplanung aufgezeigt. Dabei wurde deutlich, dass die Lichtplanung nicht bei der Leuchte aufhört, sondern die verwendete Elektronik immer wichtiger wird, um die angestrebte Lichtqualität im Projekt zu garantieren. Neben der theoretischen Abhandlung der Flicker-Problematik bei LED-Leuchten und einem Überblick zum aktuellen Stand der Version 2 von DALI, wurde die Wichtigkeit der Spezifikation von Treibern erörtert. Spätestens nachdem darauf hingewiesen wurde, dass es sich bei der Nummer der IEEE-Norm, um die Jahreszahl der französischen Revolution handelt, hat sich bei den Teilnehmern die IEEE1789-2015 «Recommended Practices for Modulating Current in High-Brightness LEDs for Mitigating Health Risks to Viewers» fest ins Gedächtnis eingebrannt.
In der zweiten Hälfte des Nachmittags wurde das Thema der biologischen Wirkung von Licht behandelt. Die Herkunft der beiden Referenten zeigte, dass das Licht sehr interdisziplinär ist und auch so behandelt werden muss. Prof. Cajochen von der Universitätsklink Basel gab einen  Überblick über die Wirkung des Lichts auf den Menschen aus Sicht des Chronobiologen und zeigte auf, dass die gesicherten Erkenntnisse bislang noch keine einfachen Lichtrezepte für die Praxis zulassen. Hierfür sind noch viele Anstrengungen notwendig.
Eine ähnliche Intention hatte auch Prof. Wambsganss von der FH Rosenheim. Er widmete sich im letzten Referat dem Begriff «Human-Centric-Lighting» (HCL) auf eindrucksvolle Art und Weise und konnte einen umfassenden Bogen über die gesamte Lichtplanung spannen. Dabei wurde deutlich: Bei allen technischen Möglichkeiten ist das Tageslicht in eine HCL-Betrachtung zwingend einzubeziehen.

Die über 200 Teilnehmenden hatten Gelegenheit, Informationen auf hohem Niveau abzuholen und mit ihrer täglichen Arbeit in der Praxis in Bezug zu setzen.
Das LED-Theorie-Symposium war nach dem grossen Erfolg von 2015 auch dieses Jahr wieder restlos ausgebucht. Die electrosuisse als Veranstalter und Prof. Björn Schrader von Themenplattform Licht@hslu nahmen die vielen positiven Rückmeldungen der Teilnehmer gerne entgegen, denn sie sind bereits mitten in der Planung des LED-Forums im Januar 2018.

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